Mannheim: Mannheim erfolgreich beim Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“

Mannheim – Der Positivtrend setzt sich fort: Die städtische Musikschule Mannheim konnte das Rekordergebnis des vergangenen Jahres mit 146 Teilnehmern am Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ erneut steigern und freute sich über 220 Anmeldungen für die erste Ausscheidung auf dem Weg zum Bundeswettbewerb 2017.

„Es gab krankheitsbedingt einige Absagen. Dennoch waren es immer noch 176 Kinder und Jugendliche aus Mannheim und dem westlichen Rhein-Neckar-Kreis, die zu den öffentlichen Wertungsspielen kamen“, freut sich Thomas Zelt, Sachgebietsleiter an der Musikschule und Leiter des Regionalwettbewerbs, über den großen Zuspruch. Von den 75 Schülerinnen und Schülern, die aus den Reihen der Musikschule Mannheim teilnahmen, erhielten 73 einen 1. Preis, 54 davon mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb. 19 Teilnehmer der Musikschule erreichten dabei die Höchstpunktzahl 25 – ein beeindruckendes Ergebnis. Der Preis der Mozartgesellschaft für die beste Interpretation eines Werkes von Mozart ging in diesem Jahr an Ali Insan, ebenfalls Schüler der Musikschule Mannheim.

Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurde der Vorentscheid zum Landesswettbewerb erstmals an drei Tagen in den Solokategorien Klavier und Gesang sowie den drei Ensemblewertungen für Streicher, Bläser und in Neuer Musik ausgetragen. Bereits am frühen Sonntagnachmittag zeigte ein Blick in den Computer, dass 43 Teilnehmer einen 1. Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb erhalten hatten. „Diese Zahl wird sich noch einmal deutlich erhöhen“, so Thomas Zelt angesichts der Tatsache, dass die Wettbewerbskategorien zu diesem Zeitpunkt längst noch nicht abgeschlossen waren. Er sollte Recht behalten. Am Ende vergab die Jury insgesamt 133 1. Preise, 70 davon verbunden mit einer Weiterleitung zum Landeswettbewerb.

Fast 30 Stunden Musik

„Die Wertungsspiele sind stets öffentlich und stellen somit eine Konzertsituation dar“, geht Zelt auf die besonderen Bedingungen des Wettbewerbs ein. Denn bei „Jugend musiziert“ gehe es um weitaus mehr als das Erreichen der Höchstpunktzahl. Der Wert des Wettbewerbs besteht in seiner Gesamtheit. „Wer sich ihm stellt, der hat ein Ziel vor Augen und bereitet sich sorgfältig darauf vor“, so Zelt. Auf dieses Ziel wird hingearbeitet, geübt und an der Präsentation gefeilt. Es gilt, trotz Lampenfiebers die persönliche Bestleistung abzurufen und sich der Bewertung zu stellen. Läuft es dabei einmal nicht ganz so, wie geplant, dann sei im Sinne des Fairplays anzuerkennen, dass andere besser waren. Lernen fürs Leben also. „Wer hier mitmacht, der nimmt ganz viel mit. Für ein künftiges Bewerbungsgespräch ebenso wie für den alltäglichen Umgang“, sagt der Wettbewerbsleiter. Thomas Zelt muss es wissen, kennt er „Jugend musiziert“ doch von allen Seiten: als Teilnehmer, als Lehrer, als Juror und als Elternteil. „Es ist einfach schön, dass wir auch in diesem Jahr wieder fast 30 Stunden tolle Musik in großer Breite und vielen verschiedenen Kategorien erlebt haben“, lautet sein Fazit. Den Wettbewerb so spannend macht auch, dass das Regelwerk die Wettbewerbsstücke nicht explizit vorschreibt, sondern lediglich Vorgaben macht wie „Werke aus unterschiedlichen Epochen“, „ein unbegleitetes Volkslied“, „stilistisch unterschiedliche Titel“ oder – je nach Altersklasse – auch eine Eigenkomposition.

Für den 17-jährigen Felix Herter ist es die erste Teilnahme bei „Jugend musiziert“. Der Schüler des Musikprofils am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium bereitet sich gerade aufs Abitur vor. Erste Bühnenerfahrung hat er zwar schon gesammelt, aber die Jurysituation ist neu für ihn. „Das ist eine gute Vorbereitung auf die Abi-Prüfung“, meint er. Oliver Schlik, gerade erst 15 Jahren alt geworden, ist hingegen schon „Wettbewerbsprofi“. Bereits mit sieben war er bei „Jugend musiziert“ dabei. Vor zwei Jahren gehörte er zu den Preisträgern beim Landeswettbewerb. „Und trotzdem bin ich nervös“, sagt er wenige Minuten nachdem er hochkonzentriert sein rund 20-minütiges Wertungsspiel in der Solokategorie Klavier beendet hat. Die Eltern haben draußen mitgefiebert: „Ich bin zu aufgeregt, um direkt mit in den Saal zu gehen“, sagt die Mutter. Das Daumendrücken hat sich gelohnt und ihr Sohn gehört zu denjenigen 70 Wettbewerbsteilnehmern, die einen 1. Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb erhalten haben.

Der Landeswettbewerb findet vom 29. März bis 2. April 2017 in Heidenheim und Waldstetten (nur Drum-Set Pop) statt. Wer dort einen 1. Preis mit Weiterleitung zum Bundeswettbewerb erhält, wird in der Zeit vom 1. bis 8. Juni in Paderborn auf der Bühne stehen.