Lorsch – „Der geschäftsführende Direktor, Dr. Alexander Hauenschild, hat Wort gehalten“, sagte ein sichtlich erfreuter Bürgermeister Christian Schönung. „Er kündigte bereits 2014 bei seinem Antrittsbesuch nach Übernahme des Lorscher Krankenhauses durch die Schön Klinik-Gruppe an, dass man das Haus erweitern werde, ja an einen Neubau denke.“ Letzteres sollte es werden: Es wird eine neue „Klinik der Zukunft“ wie das Unternehmen sagt, am südlichen Ortsrand Lorschs gebaut werden. Am heutigen 1. Februar unterzeichneten die Verantwortlichen nun die Verträge, die das Vorhaben besiegeln.
17.000 m² umfasst die Fläche in der Gemarkung Ehlried, auf der die neue orthopädische Fachklinik errichtet wird. Dazu kommen weitere 6.000 m², die für eine mögliche Erweiterung optional bereitgehalten werden sollen. Um dieses ehemalige Ackerland, nördlich des Starkenburgring gelegen, erwerben und nutzen zu können, brauchte es die Mitarbeit, das Know How und die Koordination unterschiedlichster Stellen, so Christian Schönung, der ebenfalls betonte: „In den letzten zwei Jahren hatte das facettenreiche Projekt im Magistrat und in der Stadtverwaltung höchste Priorität genossen. Der positive Abschluss heute ist eine direkte Folge daraus.“
Schönung dankte vor allem der Entwicklungsgesellschaft Lorsch EGL. Sie war von der Stadtverordnetenversammlung mit der Gesamtabwicklung beauftragt worden, was nun erfolgreich zum Abschluss gebracht wurde. Neben Vertrags- und Verfahrensfragen sowie Baulandumlegungs- und Bebauungsplanverfahren, standen Probleme wie die Kampfmittelsondierung oder etwa die Suche nach archäologischen Funden an. Hier waren vor allem das städtische Bauamt eingebunden, aber etwa auch das Amt für Bodenmanagement, weitere Fachbehörden und immer wieder die Schön Klinik, vor allem der Klinikeigentümer selbst. Dementsprechend stolz ist Volker Knaup, Bauamtsleiter und Geschäftsführer der EGL: „Das Ergebnis wird auch die städtischen Gremien freuen. Diese sind zwar an Erfolge gewöhnt – Lorsch entwickelt sich weit besser als andere vergleichbare Städte. Aber nicht jede politisch gewollte Entwicklung kann auch sicher zum Abschluss gebracht werden.“ Als Prokurist der EGL mit der Vertragsabwicklung maßgeblich betraut, ergänzt Matthias Herbener: „Mit der Tendenz zur Erweiterung konnten durch diese Standortsicherung über 130 Arbeitsplätze für Lorsch erhalten werden. Zudem ist damit die orthopädische Versorgung für Lorsch und die Region auf höchstem Niveau gewährleistet. Und mit 50 Millionen € Investitionssumme stellt der Neubau der Schön Klinik eine der größten Einzelinvestitionen der letzten Jahrzehnte in Lorsch dar.“
Ebenso ungewöhnlich war die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, die mit Unterschriftenaktionen für die Lorscher Klinik deutlich Stellung bezogen hatten. Wie die politischen Vertreterinnen und Vertreter brachten sie unmissverständlich zum Ausdruck, dass man einen Verbleib des Krankenhauses in Lorsch, auch an anderer, neuer Stelle, ausdrücklich wünsche.
Wie sich das dann freiwerdende Quartier am jetzigen Standort des ursprünglichen von Nonnen geleiteten Sankt Joseph-Krankenhauses gestalten wird, wird ein fortzuschreibender Stadtentwicklungsplan zeigen. Wiederum eine neue Aufgabe für die EGL, die mit dessen weiterer Ausarbeitung vom Stadtverordnetenparlament bereits betraut wurde. Ab 2021 soll das ehemalige Klinikgelände zur weiteren innerstädtischen Entwicklung zur Verfügung stehen.