Karlsruhe – Die gesundheitliche Pechsträhne der KIT SC GEQUOS will einfach nicht abreißen. In Stuttgart mussten die Karlsruher am Samstagabend kurzfristig auf die erkrankten Benjamin Kaufhold und Alex Rüeck verzichten. Elnis Prasovic war nach überstandener Erkrankung noch nicht wieder bei 100 Prozent, Georgi Krastev und Kenan Halac traten angeschlagen die Reise mit an. Trotz dieser Personalsorgen hatten die GEQUOS mit nur fünf gesunden Spielern beim Dauerrivalen MTV Stuttgart bis zur Schlusssirene eine Siegchance. Nur wenige Zentimeter fehlten beim Dreierversuch von Luka Drezga, um die knappe 80:82 (36:44)-Niederlage noch in einen Sieg umzuwandeln.
Die ersten Minuten der Partie verliefen sehr ausgeglichen. Die GEQUOS brachten gleich ihre Brettspieler Denis Vrsaljko und Prasovic ins Spiel – sie teilten sich die ersten acht Punkte der Gäste. Beim MTV nahmen die Routiniers Marco Schlafke und David Rotim von Beginn an das Heft in die Hand. Mitte des Viertels zeigten die Stuttgarter zum ersten Mal, womit sie den GEQUOS an diesem Abend besonders weh tun konnten: Mit ihrer Treffsicherheit aus der Distanz (am Ende 14/26). Durch drei Dreier von Jonas Leidel zogen sie bis auf 21:8 davon. Die Karlsruher Offensive fand in dieser Phase kaum statt, leistete sich zu viele Ballverluste und vergab einfache Würfe. Miguel Cardoso und Drezga sorgten zwar in der letzten Minute des ersten Viertels noch für die ersten Guard-Punkte der Gäste – dennoch gingen sie mit einem 13:24-Rückstand in die Verschnaufpause.
Im zweiten Viertel kamen die GEQUOS genau so zurück ins Spiel, wie die Schwaben davongezogen waren. Cardoso traf zweimal aus der Distanz, Drezga einmal. Nach 14 Minuten war beim Stand von 29:26 für die Hausherren wieder alles offen. Durch zwei Korbleger von Vrsaljko kamen die Gäste sogar auf 30:31 heran, ehe der MTV befeuert durch Dreier von Schlafke und Rotim bis zur Halbzeit wieder auf 44:36 davon zog.
Der dritte Abschnitt entwickelte sich schnell zum besten der Gäste. In der Defensive bekamen sie nun mehr Zugriff und gestatteten weniger offene Würfe. In der Offensive brachten sie ihre Big Men in gute Positionen. Vor allem Vrsaljko nutzte die Chancen nahezu perfekt und führte sein Team mit acht Zählern in dreieinhalb Minuten bis auf 44:46 heran. Sekunden später glich Drezga per Korbleger aus und brachte die GEQUOS durch ein Dreipunktspiel sogar in Führung. Bis zur Mitte des Viertels hatten die Gäste erst einen Feldkorb des MTV zugelassen und fanden vor allem ihre großen Jungs am Korb – Vrsaljko, Prasovic und auch Florian Rothenberg punkteten zuverlässig und bauten die Führung aus. Nur die Dreier der Gastgeber bekamen sie auch in dieser Phase nicht in den Griff – Rotim und Schlafke sorgten dafür, dass sich der Rückstand 60 Sekunden vor Viertelende noch in Grenzen hielt (54:57). Cardoso und Drezga nutzten in der Schlussphase ein Unsportliches Foul für sechs weitere Zähler. Doch statt mit einem zweistelligen Vorsprung für die GEQUOS ging das Viertel „nur“ mit 63:58 für die Gäste zu Ende – Schlafke traf mit der Sirene aus der Distanz.
Im letzten Viertel sorgten die Hausherren schnell für einen völlig offenen Schlagabtausch. Jonas Leidel und Alexander Komitakes verkürzten auf 62:63, Ruben Leidel traf von der Dreierlinie zum 65:63. Erst ein Freiwurf von Rothenberg beendete den 11:0-Lauf der Gastgeber acht Minuten vor dem Ende. Durch Drezga, Prasovic und Cardoso erwarfen sich die GEQUOS einen leichten Vorteil (75:69, 36.). Komitakis und Leidel verkürzten auf 73:75. Einen Dreier von Rotim beantwortete wenige später Krastev ebenfalls auf der Distanz.
Beim Stand von 80:76 für die GEQUOS ging es in die letzten beiden Minuten, in denen der MTV die besseren Antworten und das Quäntchen mehr Frische parat hatte. Auf zwei Punkte von Schlafke folgte ein Ballverlust der Gäste. Jonas Leidel vergab von der Freiwurflinie die Chance zum Ausgleich, brachte sein Team aber 20 Sekunden vor Schluss nach dem nächsten Karlsruher Ballverlust mit 81:80 in Front. Gleich drei Mal hatten die GEQUOS in den folgenden Sekunden die Möglichkeit, das Spiel noch zu drehen. Doch Drezga, Cardoso (beide mussten 40 Minuten durchspielen) und mit der Schlusssirene nochmals Drezga scheiterten knapp.
„Wir hatten unter diesen Umständen bis zum Schluss eine Siegchance – schade, dass es nicht gereicht hat. In der Schlussphase waren wir ein wenig zu hektisch und haben uns Fehler geleistet. Ich hoffe, dass wir in absehbarer Zeit endlich wieder alle Mann an Bord haben und gemeinsam trainieren können“, sagt Manager Zoran Seatovic.
Der Spielplan verschafft den angeschlagenen GEQUOS zumindest keine zusätzliche Zeit, um wieder fit zu werden. Weiter geht’s schon am nächsten Samstag – dann ist ProB-Absteiger Saarlouis zu Gast am Sportinstitut des KIT.
Infobox:
Punkte GEQUOS: Drezga 24, Vrsaljko 19, Cardoso 19 / 9 Reb, Prasovic 10, Rothenberg 5, Krastev 3