Offenbach – Die deutsche 15er Rugby-Nationalmannschaft hat zum EM-Auftakt Rumänien mit 41:38 (20:24) besiegt und sichert sich damit eine gute Ausgangsposition für die Qualifikation zur WM in Japan 2019.
Das deutsche Team hat am gestrigen Samstag zum Auftakt der Rugby-Europmaisterschaft Historisches geleistet: Der Sieg war der erste Triumph eines deutschen 15er Rugby-Teams seit mehr als 70 Jahren über Rumänien. Einziger Wermutstropfen: Der Kapitän des Spiels, Michael Poppmeier, musste mit Verdacht auf Innenbandriss das Spielfeld verlassen. Eine genaue Diagnose erfolgt heute im Laufe des Tages. Das Team des Deutschen Rugby-Verbandes tritt nun auswärts in Tiflis an. Allerdings nimmt Georgien bei der Qualifikation zur WM außer Konkurrenz teil, da das Team bereits für Japan 2019 qualifiziert ist. Danach stehen für die deutsche 15er Rugby-Nationalmannschaft Begegnungen zuhause in Offenbach gegen Belgien und in Köln gegen Spanien an. Den Abschluss bildet das Auswärts-Match in Sotschi gegen Russland.
„Wahnsinn, dieser Sieg“
Der Erfolg gegen Rumänien raubte auch DRV Sportdirektor Manuel Wilhelm die Luft. „Unglaublich, dieser Sieg gegen Rumänien ist der Wahnsinn“, entfuhr es dem Verbands-Verantwortlichen am Mikrofon des übertragenden TV-Senders Sport1 euphorisch. Nach dem historischen Sieg der DRV Nationalmannschaft gegen Rumänien zum Auftakt der EM in Offenbach waren alle aus dem Häuschen. Auch Kapitän Sean Armstrong deutete freudestrahlend an, dieser Sieg werde kräftig gefeiert. Zugleich mahnte er jedoch: „Wir müssen insgesamt fünf Spiele absolvieren“. Nationaltrainer Kobus Potgieter analysierte das Spiel selbstkritisch: „Das war kein gutes Spiel, taktisch oder technisch von uns, aber dafür haben wir einen unglaublichen Kampfgeist bewiesen.“
Dramatische Schlussphase
Die Schlussphase der EM-Auftaktpartie gegen Rumänien, immerhin sechsfacher WM-Teilnehmer und als 16. deutlich vor der deutschen Mannschaft (24.) in der Weltrangliste angesiedelt, wurde von dramatischen Szenen begleitet. Kurz vor Ende der Partie schlugen die Rumänen einen zugesprochenen Straftritt aus, kickten den Ball ins Aus und wollten sich über eine Gasse die Chance auf einen erneuten Versuch sichern. Die TV-Experten nannten dies bereits ein riskantes Manöver, denn ein verwandelter Strafkick hätte für Rumänien das Unentschieden bedeuten können. Doch offensichtlich hatte das rumänische Team nicht mit der Hartnäckigkeit und Comeback-Qualitäten der deutschen Rugby-Nationalmannschaft gerechnet. Das deutsche Team sicherte sich schließlich den Ball und drosch ihn ins Aus. Der Sieg war damit perfekt.
Das deutsche Team hat den Auftakt perfekt gemeistert und sich dadurch eine tolle Ausgangsposition für das Erreichen des großen Ziels der erstmaligen WM-Qualifikation in Japan 2019 gesichert. In den aktuellen EM-Spielen sichert sich das beste Team einen direkten WM-Startplatz. Das zweitbeste Team erhält die Chance, sich über eine K.o.-Runde zu qualifizieren.
Punkte für Deutschland:
Versuche: Otto (2), Els, Barber, Coetzee und Strafversuch
Erhöhungen: Parkinson (5)
Straftritt: Parkinson
Dropgoal: Parkinson
Aufstellung:
1 Julius NOSTADT
2 Michail TYMENEV
3 Damien TUSSAC
4 Eric MARKS
5 Michael POPPMEIER (Capt)
6 Jacobus OTTO
7 Sebastian FERREIRA
8 Jarrid ELS
9 Tim MENZEL
10 Raynor PARKINSON
11 Marcel COETZEE
12 Carlos SOTERAS-MERZ
13 Clemens Von GRUMBKOW
14 Steffen LIEBIG
15 Harris AOUNALLAH
16 Dash BARBER
17 Jorn SCHRÖDER
18 Samy FUCHSEL
19 Timo VOLLENKEMPER
20 Kehoma BRENNER
21 Christopher HILSENBECK
22 Sean AMSTRONG
23 Jamie MURPHY
Coach: Jacobus POTGIETER
Staff: Hans-Joachim WALLENWEIN / Pieter JORDAAN