Neustadt: Neustadter Literaten gründen Netzwerk „Textur“

v.l.: Wolfgang Allinger, Florian Arleth, Michael Landgraf, Birgit Heid, Usch Kiausch, Katharina Dück
v.l.: Wolfgang Allinger, Florian Arleth, Michael Landgraf, Birgit Heid, Usch Kiausch, Katharina Dück

Neustadt an der Weinstraße – „Textur“ bedeutet Gewebe – ein literarischer Text entsteht durch das Zusammenspiel vieler Elemente. Unter diesem Namen wurde am Freitag den 10. Februar 2017 in der Weinstube Backblech ein Netzwerk für literarisch wirkende Menschen in der Region Neustadt ins Leben gerufen. Gründungsmitglieder sind die Sprachwissenschaftlerin Katharina Dück, die Kulturjournalistin Usch Kiausch, der Herausgeber der Zeitschrift „Wortschau“ Wolfgang Allinger, der Leiter des Verlags „Brot & Kunst“ Florian Arleth sowie der Schriftsteller Michael Landgraf.

Der Literatenkreis schloss sich dem Literarischen Verein der Pfalz (LVP) an, der 1878 in Neustadt gegründet wurde und einer der ältesten Vereine der Region ist. Seit über zwei Jahrzehnten besteht jedoch keine eigene Sektion des Vereins in Neustadt mehr. Die erste Vorsitzende des Literarischen Vereins, Birgit Heid (Landau), war bei dem Gründungsakt dabei und informierte über die Arbeit des LVP. Als Sektionsleiter für Neustadt wurde Michael Landgraf gewählt, der zunächst die Koordination des Literatenkreises übernimmt.

Anlass der Gründung war, dass es bereits länger schon Bemühungen gab, der literarischen Szene in Neustadt ein eigenständiges Arbeiten zu ermöglichen. Das von Kulturamtsleiter Wolfgang Dinges im Mai 2016 initiierte Festival „Querfälltein“ brachte Katharina Dück und Florian Arleth dazu, sich für die „Junge Literatur“ einzusetzen. Hierzu wird es ab dem 2. März Veranstaltungen im Herrenhof geben. Bereits 2009 und 2013 schufen Usch Kiausch und Michael Landgraf im Rahmen der Pfälzer Buchmessen in Neustadt für Schriftsteller ein Forum. „Nun ging es darum, die Bemühungen zusammenzuführen und ein nachhaltiges Konzept für Literaten aus der Region Neustadt zu entwickeln“, so Landgraf.

„Besonders wertvoll ist es, dass sich mit ‚Textur‘ auch verschiedene Altersgruppen miteinander vernetzen und damit auch für Literaten jeglichen Alters eine Plattform bieten“, freut sich Dück über die Zusammensetzung des Kreises. Unterschiedliche Spielorte sollen dafür in den Blick genommen werden – beispielsweise die Villa Böhm, die Stadtbücherei oder auch Weinstuben in der Stadt. Für Allinger muss „Literatur dahin gehen, wo die Menschen sind.“ Kiausch betont, dass der Kreis „Textur“ das Ziel hat, „durch seine vernetzte Arbeit eine öffentlich wirksame Plattform für die vielfältigen Facetten der Gegenwartsliteratur zu schaffen“. Neben klassischen Lesungen in Verbindung mit Musik und Kunst sollen Formate wie eine offene Lesebühne installiert oder auch politisch motivierte Aktionen wie „Writers in Prison“ nach Neustadt geholt werden.

Infobox:

Wer Interesse an dem Literarischen Kreis „Textur“ hat, kann sich in Verbindung setzen mit
Michael Landgraf, Stiftstr. 23, Tel: 06321-33559; michael.landgraf@freenet.de.