Mainz – Steppe und Sanddünen bewohnt von seltenen Pflanzen und Tieren. Das erwartet man in fremden Ländern oder auf anderen Kontinenten, nicht jedoch in Mainz, direkt vor unserer Haustüre.
Und doch ist es so: der „Mainzer Sand“, ein einzigartiges Gelände, bietet all das. In diesem Naturschutzgebiet findet man Dünen ebenso wie seltene Arten, die aus fernen Regionen Europas und Asiens eingewandert sind.
Leider ist dieses einzigartige Naturschutzgebiet vielen Bedrohungen ausgesetzt wie z.B. dem verstärkten Nährstoffeintrag aus der Luft. Deshalb bekommet es regelmäßige Hilfe. An diesem Vormittag waren es 65 Schülerinnen und Schülern des Gutenberg- und des Schloss-Gymnasiums. Ehrenamtliche Naturschützer vom Arbeitskreis Umwelt Mombach, sowie der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft und der GNOR (Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie) leiten die Jugendlichen bei der Arbeit im Steppengebiet an.
Im Rahmen der Biotoppflege wurden vorwiegend gebietsfremde Gehölze entfernt, die durch ihren Schatten und Laubwurf die Lebensbedingungen im Mainzer Sand stark negativ beeinflussen. Auch Moos, das die Bildung einer Humusschicht anzeigt, wurde in großem Stil entfernt.
Aber nicht nur die Schülerinnen und Schüler waren dem Aufruf gefolgt in den Mainzer Sand zu kommen. Finanzministerin Doris Ahnen, (MdL/SPD), der Fraktionsvorsitzende der Grünen Daniel Köbler (MdL), dem Mainzer Landtagsabgeordnete Johannes Klomann (MdL/SPD) und Landtagskandidaten Dagmar Wolf-Rammensee (ÖDP) sowie die Mombacher Ortsvorsteherin Eleonore Lossen-Geissler (SPD) waren gekommen.
Sie informierten sich über das einzigartige Biotop sowie die vielfältigen ehrenamtlichen Bemühungen, der Naturschutzverbände zum Schutz des Gebietes. Jürgen Weidmann vom Arbeitskreis Umwelt Mombach bat die Politiker um ein stärkere Hilfe im Schutz für dieses einzigartige Naturerbe. Gerade das Land als zuständige Körperschaft ist hier gefordert sich auch finanziell zu engagieren und die Ehrenamtlichen zu unterstützen.
Finanzministerin Ahnen versprach sich zur finanziellen Unterstützung des Sandes kundig zu machen und konkrete Maßnahmen zu prüfen. Auch Daniel Köbler und Johannes Klomann signalisierten entsprechend Unterstützung. Ihre Unterstützung signalisierten die anwesenden Politiker auch im Kampf für einen Umbau der A 643 der dem Mainzer Sand keine weiteren Schäden zufügt.
Im „ Bündnis „Nix in den (Mainzer) Sand setzen“ kämpfen die Naturschützer und viele Mainzer Parteien und Gruppen gemeinsam für eine Lösung bei der die heutigen vier Spuren durch zwei Standspuren ergänzt werden, die in den Spitzenzeiten als Fahrspuren genutzt werden können. Durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h und einen Flüsterbelag kann der nötige Lärmschutz gewährleistet werden.