Karlsruhe – Im Winter werden die Grundsteine für die Form gelegt. Das ist ein Satz, eine Weisheit, den Trainer und Athleten des Kanu-Rennsports immer wieder gerne verwenden und sich für das harte Wintertraining motivieren.
Wer in den Wintermonaten im Kraftraum, beim Lauftraining und auf dem Wasser am besten gearbeitet hat, wird bei den Leistungsklasse-Athleten immer erst im April bzw. Mai bei den Nationalen Qualifikationsregatten deutlich. Nicht so bei den vielversprechenden Nachwuchstalenten des Deutschen Kanu-Verbands (DKV), für die 16- bis 18-Jährigen steht am kommenden Wochenende der Athletik-Test in Kienbaum als erster Bestandteil der Qualifikation für die Nationalmannschaften auf dem Plan.
Zehn Athleten der Rheinbrüder Karlsruhe werden unter der Führung der Trainerinnen Anka Hofmann und Maren Knebel sowie Ralf Straub die Reise Richtung Berlin antreten. Lisa Neureuther, Maya Miller, Sophie Speck (alle Canadierfahrerinnen), Alisa Gashi, Pauline Zetzmann, Verena Schmidt, Clarissa Eichhöfer, Kim Riedle, Katinka Hofmann und Ken Pfeiffer (alle im Bereich Kajak) gehen mit ganz unterschiedlichen Zielen in das erste Wettkampfwochenende. Während die Jüngeren wie Gashi, Miller, Neureuther und Zetzmann das European Youth Festival (EYOF) vom 24.-27. August in Szeged/Ungarn im Blick haben, geht es für die Älteren um die mögliche Teilnahme an den Junioren Europameisterschaften in Belgrad/Serbien (22.-25.06.) bzw. den Junioren
Weltmeisterschaften in Bascov/Rumänien (27.-30.07.).
In der ersten Qualifikationsrunde werden die Kanuten ausschließlich an Land geprüft. In Lauf- und Krafttests müssen die Sportler, in den Bereichen Ausdauer und Schnelligkeit außerhalb des Bootes, ihre Leitungen unter Beweis stellen. Die Trainer attestieren ihren Schützlingen eine gute Vorbereitung und somit beste Chancen ihr Leistungsvermögen punktgenau abzurufen: „Wir haben unsere Sportler natürlich genau auf die Aufgaben vorbereitet, jedoch steht dieser Test nicht im Fokus unserer Saisonvorbereitung. Unser Training ist generell neben den Wassereinheiten mit viel Kraft-, Lauf- und Stabilitätstrainingseinheiten konzipiert.“
Genauso traditionell wie der Zeitpunkt des Athletik-Tests, ist für die Sportler Ende Februar das Training bei widrigen Wetterbedingungen. Da ist es eine freudige Abwechslung, so Junioren-Vize-Weltmeisterin Katinka Hofmann, „dass wir direkt nach dem Athletik-Test nach Portugal ins Warmwasser-Trainingslager fliegen!“ Dem Test selbst sieht die
frühere Leichtathletin mit einer gewissen Entspannung entgegen: „Mir liegen eigentlich alle Aufgaben. Da gibt es keine vor der ich nun großen Respekt haben muss.“
Am Sonntagmittag beim Abflug ins Trainingslager nach Milfontes und Mertola werden die Verantwortlichen und ihre Schützlinge ein erstes amtliches Ergebnis haben, ob in Karlsruhe im Winter mal wieder gute Kanuten „gemacht“ wurden oder ob der ein oder andere nochmals eine Schippe, bis zu den Qualifikationswochenende im April und Mai
in Brandenburg, auflegen muss.