Westpfalz (ots) – In der Westpfalz hat es im Jahr 2016 häufiger gekracht als im Jahr davor. Zudem wurden bei Verkehrsunfällen auch mehr Menschen verletzt. Das belegt die neue Unfallstatistik.
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 18.952 Unfälle polizeilich aufgenommen. Das sind 785 Unfälle mehr als im Vorjahr, was einer Zunahme um 4,32 Prozent entspricht. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle bei denen Menschen verletzt wurden, hat sich auf 1.788 erhöht (1.734 im Jahr 2015). Die Zahl der Unfälle, die mit leichten Verletzungen abgingen stiegen von 1.373 auf 1.417 (+3,2 Prozent). Die Zahl der Schwerverletzten stieg von 344 auf 355 (+3,2 Prozent) und bei Unfällen mit tödlichem Ausgang konnte ein leichter Rückgang von 17 auf 16 verzeichnet werden. Unfälle, bei denen Kinder beteiligt waren sind von 125 auf 162 gestiegen (+29,6 Prozent).
Positiv fällt auf, dass die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss von 273 auf 257 zurückgegangen ist (-5,86 Prozent). Leider hat sich die Zahl der Unfallfluchten von 3.559 auf 3.737 erhöht (+5 Prozent), allerdings konnten davon 1.664 durch die Polizei aufgeklärt werden. Das sind 118 mehr als im vergangenen Jahr und entspricht einer Steigerung der Aufklärungsquote auf 44,53 (+2,44 Prozent).
Wie im Jahr zuvor ist vor allem im Bereich der jungen Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren eine deutliche Zunahme an Verkehrsunfällen zu verzeichnen. Die Zahl hat sich um 585 auf insgesamt 2.872 erhöht, was einer Steigerung um rund 25 Prozent entspricht. Neben der Ursache Geschwindigkeit ist Alkohol eine wesentliche Ursache für Unfälle mit jungen Fahrern. Mit 12 von 35 drogenbeeinflussten Verkehrsunfällen haben die jungen Fahrer einen Anteil von 22,6 %. Die Alkoholisierungsgrade liegen bei der Hälfte der Unfälle im Bereich über 1,1 Promille. Auch die Unfälle, bei denen Senioren als Verursacher geführt wurden, sind deutlich gestiegen. Von 1.483 auf 1.606 – ein Plus von 8,29 Prozent.
Die Unfallursache Geschwindigkeit bleibt nach wie vor im Fokus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. So hat sich die Zahl der Unfälle, die auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind, von 3.946 auf 4.243 erhöht (+7,53 Prozent). Bei den 16 Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang, konnte in 9 Fällen überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit als Ursache ermittelt werden. Außerdem ist ungenügender Sicherheitsabstand weiterhin auf Platz zwei der häufigsten Unfallursachen. Im Jahr 2016 konnten 2.001 Unfälle auf diese Ursache zurückgeführt werden. Das sind 246 mehr als in 2015 (+ 14,02 Prozent).
Zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen wurden u.a. folgende Verkehrsüberwachungsmaßnahmen ergriffen:
Mit 4.951 Messstunden wurden die Geschwindigkeitsmessgeräte des Polizeipräsidiums Westpfalz intensiv eingesetzt, um insbesondere an unfallauffälligen Strecken und an Baustellen die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung zu überwachen. Dabei entfielen 273 Messstunden auf die Nachtzeit sowie 415 Messstunden auf das Wochenende. Zusätzlich zur mobilen Geschwindigkeitsüberwachung war eine teilstationäre Messanlage 7.370 Stunden in der Regel rund um die Uhr im Baustellenbereich der Autobahn im Einsatz. Abstandsmessungen erfolgten an 142 Stunden, wobei auch hier das Wochenende berücksichtigt wurde. Die Kontrollen zur Bekämpfung alkohol- und drogenbedingter Fahruntüchtigkeit im Straßenverkehr führten zu insgesamt 1.867 Ahndungen durch die Polizei (Vorjahr 1.779). Dabei wurden in 933 Fällen Blutproben (Vorjahr 896) entnommen und Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. 676 Fahrten unter Alkoholeinfluss wurden (Vorjahr 599) verhindert. In 404 Fällen (Vorjahr 415) wurden wegen Drogenbeeinflussung von Verkehrsteilnehmern Ermittlungsverfahren geführt und Blutproben entnommen.
Die vollständige Statistik kann hier nachgelesen werden: http://s.rlp.de/ud8