Frankfurt am Main – Immer häufiger fragen Jobkandidaten in Bewerbungsgesprächen danach, welche zusätzlichen Leistungen Arbeitgeber ihren Beschäftigten anbieten können. Ganz oben auf der Wunschliste steht dabei z.B. ein Jobticket für die Nutzung von Bus und Bahn. Maßnahmen wie diese tragen dazu bei, Fachkräfte zu gewinnen oder zu halten. Somit sind sie ein gutes Argument für eine Beteiligung am für Arbeitgeber kostenfreien Beratungsprogramm für betriebliche Mobilität „südhessen effizient mobil“.
Seit 2015 steht „südhessen effizient mobil“ Unternehmen und Institutionen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main offen. Ziel des Programms ist die Entwicklung von Strategien für eine kostensparende, energieeffiziente und umweltfreundliche Mobilität. Das Beratungsprogramm beinhaltet Workshops sowie individuelle Beratung, die den Arbeitgeber dabei unterstützen, ein passgenaues Mobilitätskonzept zu entwickeln und umzusetzen. Angeboten wird dies federführend von der ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Sie werden unterstützt durch ein Netzwerk von Kommunen, lokalen Nahverkehrsorganisationen und weiteren Partnern.
Arbeitgebern in Frankfurt, im Main-Taunus-Kreis und im Hochtaunuskreis bietet sich damit die Gelegenheit, systematisch ihre Mobilität zu optimieren: die Arbeits- und Dienstwege der Beschäftigten, aber auch Dienstreisen, den Fuhrpark sowie die Kunden- und Besuchermobilität. Zu den ersten Unternehmen, die im IHK-Bezirk Frankfurt am Main dieses Angebot genutzt haben, zählt die Internationale Spedition H. & C. Fermont GmbH & Co. KG. Susanne von Verschuer, Geschäftsführerin von Fermont, zeigt auf, was das Programm ihrem Unternehmen gebracht hat: „Mobilität ist unser tägliches Geschäft. Es ist uns daher auch ein Anliegen, die Mobilität unserer Mitarbeiter bestmöglich zu optimieren. Hierbei bietet uns die Teilnahme an ‚südhessen effizient mobil‘ eine wertvolle Unterstützung. Im Rahmen der Programmteilnahme haben wir das RMV-Jobticket eingeführt. Zudem steht nun eine überdachte und einsehbare Fahrradabstellanlage inklusive Fahrradreparaturwerkzeug für unsere Beschäftigten bereit, die auch gut genutzt wird. Wir werden an weiteren Mobilitätsmaßnahmen arbeiten, um uns noch weiter zu verbessern.“
Das Angebot von „südhessen effizient mobil“ möchte unter anderem die GOPA mbH in Bad Homburg nutzen: „Anstatt Insellösungen anzugehen, bietet dieses Beratungsprogramm die Möglichkeit, ganzheitlich das Mobilitätsverhalten unseres Unternehmens und unserer Mitarbeiter zu analysieren. Damit werden Maßnahmen identifiziert, die einen großen Nutzen für unsere Mitarbeiter bringen und uns gleichzeitig auch als Arbeitgeber attraktiv machen“, hebt Dr. Martin Güldner, Managing Director der GOPA mbH, hervor.
Die während der Programmteilnahme erarbeiteten Mobilitätskonzepte können ein breites Spektrum an Maßnahmen enthalten, darunter Jobtickets, Förderung von Fahrgemeinschaften und Carsharing, Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, sichere Fahrradabstellanlagen, Optimierung des Fuhrparks sowie Informations- und Kommunikationsmaßnahmen. Mit der Umsetzung von Maßnahmen hat die cosnova GmbH mit Sitz in Sulzbach (Taunus) bereits begonnen: „Die Beteiligung an ‚südhessen effizient mobil‘ war für uns der Startpunkt, uns langfristig und umfassend mit dem Thema Mobilität auseinanderzusetzen – auch über die Programmbeteiligung hinaus. Ein erstes Ergebnis ist das RMV-Jobticket, das wir nun all unseren Beschäftigten anbieten“, so Claudia Walkenhorst, Director of Company Projects & Facility Management bei cosnova. Gemäß dem neu entwickelten Mobilitätslogo mit dem Slogan „Do the right mix“ wolle cosnova nun weitere verschiedene Mobilitätsmaßnahmen umsetzen. So stehe derzeit beispielsweise eine Überarbeitung der Dienstfahrtenrichtlinie auf der Agenda, ergänzt Walkenhorst.
Die Stadt Friedrichsdorf ist der erste öffentliche Arbeitgeber im Hochtaunuskreis, der an „südhessen effizient mobil“ teilnimmt. Bürgermeister Horst Burghardt betont: „Wir sind in Friedrichsdorf bereits aktiv auf dem Gebiet der Mobilität unterwegs. So werden beispielsweise die zwei Carsharing-Parkplätze vor dem Rathaus rege genutzt. Für den Ausbau des Carsharings haben wir bereits konkrete Pläne erarbeitet. Deshalb sind wir gespannt auf die Ergebnisse der Analysen und erhoffen uns vor allem für die Beschäftigten der Stadt weitere Impulse für nachhaltige Mobilitätslösungen.“
Mit dem Audit „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ der Industrie- und Handelskammer besteht für Arbeitgeber zudem die Möglichkeit, ihr Engagement im Bereich Betriebliche Mobilität formal und objektiv bewerten zu lassen. In Kooperation mit der ivm zeichnet die IHK Frankfurt im Rahmen des Audits Arbeitgeber aus, die sich vorbildlich im Bereich des Mobilitätsmanagements engagieren. Als erster Arbeitgeber im IHK-Bezirk Frankfurt hat kürzlich die Gemeinde Sulzbach erfolgreich am Audit teilgenommen.
Ab sofort können sich Unternehmen und Behörden aus der Stadt Frankfurt, dem Main-Taunus-Kreis und dem Hochtaunuskreis bei der lokalen Programm-koordinatorin, Manuela Wehrle, per E-Mail unter mw@region-projekt.de anmelden oder einen Termin für ein Beratungsgespräch vereinbaren.
Den Auftakt bildet der erste Workshop am Donnerstag, 9. März 2017, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr, in der IHK Frankfurt am Main. In den Workshops wird es u. a. Informationen zu Jobtickets, Fahrradförderung und Elektromobilität geben.
Neben der Intensivberatung mit der Durchführung der Mobilitätsanalysen und den begleitenden Workshops bietet das Netzwerk auch punktuelle Unterstützung für individuelle Fragen an.
Weitere Informationen zum „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ und „südhessen effizient mobil“ finden sich auf www.suedhessen-effizient-mobil.de.