Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Ämter und Dienststellen der Stadt Heidelberg am Fastnachtsdienstag, 28. Februar, geschlossen
Am Rosenmontag, 27. Februar 2017, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Heidelberg dienstbereit, auch wenn an diesem Tag die närrischen Truppen der Kurpfälzer Trabanten das Rathaus stürmen und vorübergehend besetzt halten werden. Der Fastnachtsdienstag ist bei der Stadtverwaltung Heidelberg traditionell kein Arbeitstag. Das heißt: Am Dienstag, 28. Februar 2017, sind alle städtischen Ämter und Dienststellen einschließlich Rathaus geschlossen.
Für folgende Einrichtungen gelten gesonderte Regelungen:
- Theaterkasse: Die Theaterkasse hat am Fastnachtsdienstag regulär ab 11 Uhr geöffnet, schließt aber bereits um 14 Uhr
- Stadtbücherei: Die Stadtbücherei ist am Rosenmontag und am Fastnachtsdienstag geschlossen. Die Rückgabeautomaten sind nicht in Betrieb. Der Bücherbus fährt am Rosenmontag seine Haltestellen in Wieblingen, Kirchheim und im Pfaffengrund an. Wegen des Kinderfaschings in Kirchheim hält der Bücherbus dort von 16.30 bis 18 Uhr allerdings nicht auf dem Kerweplatz, sondern an der Ecke Sandhäuser Straße/Leimer Weg. Am Fastnachtsdienstag fährt der Bücherbus nicht. Das Literaturcafé hat am Rosenmontag geschlossen und ist am Fastnachtsdienstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
- Recyclinghöfe: Die Recyclinghöfe der Stadt Heidelberg sind am Fastnachtsdienstag ab 12 Uhr geschlossen.
- GGH: Auch die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH) ist am Fastnachtsdienstag geschlossen. Hilfe bei dringenden technischen Notfällen gibt es telefonisch unter der Nummer 06221 619086.
Ab Aschermittwoch stehen die städtischen Einrichtungen wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Entwicklungsbeirat Konversion stellt sich neu auf
Der Entwicklungsbeirat Konversion möchte seiner Arbeit künftig einen klaren Schwerpunkt geben, seinen Namen ändern und die Zahl seiner Mitglieder reduzieren. Bei der jüngsten Sitzung am 15. Februar 2017 hat das Gremium seine Aufgaben und Arbeitsweisen gemeinsam mit der Verwaltung kritisch reflektiert. Zahlreiche Impulse, Ideen und Diskussionsbeiträge zeigten deutlich: Der Beirat möchte sich künftig auf das Thema „qualitatives Leitlinienmonitoring“ konzentrieren. Damit soll sichergestellt werden, dass bei der Entwicklung der Konversionsflächen im Stadtgebiet die bereits 2012 vereinbarten Grundsätze umgesetzt werden. Die Leitlinien, die der Entwicklungsbeirat selbst erarbeitet hatte, nennen zehn Handlungsbereiche mit insgesamt 53 Entwicklungszielen und bilden somit gewissermaßen den Wegweiser für die Entwicklung der Konversionsflächen.
Reduzierung der Mitgliederzahl
Um effizient und zielgerichtet am „qualitativen Leitlinienmonitoring“ arbeiten zu können, hatte das Gremium selbst eine Verschlankung angeregt und die Verwaltung gebeten, einen entsprechenden Vorschlag zu machen. Vorgabe für die Besetzung war, dass im Nachfolgegremium möglichst jede der „gesamtstädtischen Leitlinien“ einem entsprechenden Interessensvertreter oder einer -vertreterin zugeordnet werden kann. Dieses Ziel wurde erreicht: Der künftige Beirat soll nicht mehr wie bisher 34, sondern rund 20 Mitglieder umfassen. Auch der Name soll sich ändern. Das Gremium hieße demnach „Arbeitskreis Leitlinien Konversion“. Die Sitzungen des Arbeitskreises sollen weiterhin öffentlich stattfinden.
Die Vorschläge zum künftigen Arbeitsschwerpunkt, zur Zusammensetzung und zur Benennung werden nun dem Gemeinderat zur Zustimmung vorgelegt. Beginn der Beratungsfolge wird voraussichtlich bereits im März sein.
„Aktion Nistkasten“: Ehrenamtliche retten Brutplätze von Turmfalken und Schleiereulen – Aufwändige Reparatur auf dem Kirchturm von St. Michael in der Südstadt organisiert
Das unermüdliche Engagement und Spenden von Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern sowie Betrieben und Institutionen haben in der Südstadt die Brutplätze von Turmfalken und Schleiereulen gerettet. Sie organisierten eine aufwändige Reparatur schadhafter Nistkästen hoch im Turm der katholischen Stadtkirche St. Michael in der Kirschgartenstraße 35. Zudem spendeten sie neue Brutplätze, zusätzlich auch für Mauersegler und Schleiereule. Bei einem Vor-Ort-Termin würdigte die Stadt Heidelberg nun den Einsatz der Beteiligten:
- die Initiatorin Petra Gantert mit Freunden und Familie,
- der Heidelberger Zimmermann Alexander Kamm und die Schriesheimer Gerüstbaufirma Reinhardt,
- die Klaus Tschira Stiftung,
- der „Arbeitskreis Greifvögel“ des Heidelberger NABU mit dem Naturschutzwart Volker Voigtländer und dem Techniklehrer i. R. Reinhard Reetz,
- der städtische Naturschutzwart Hans-Martin Gäng,
- die „Seelsorgeeinheit Philipp Neri“ mit Pfarrer Christof Heimpel und die Kirchenverwaltung,
- der Stadtteilverein,
- die Pfarrgemeinde,
- das Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie sowie
die Feuerwehr.
Im Turminneren gibt es eine Treppe – bis nach ganz oben fehlen aber fast zehn Meter
Die Geschichte zum „Nistkasten-Drama“ mit Happy End: Der über 30 Meter hohe Stahlbetonturm von St. Michael – freistehend als „Campanile“ neben der Kirche – ist innen hohl und besitzt weder Uhr noch Glocken. Im Inneren gibt es umlaufend eine Treppe – bis nach ganz oben fehlen aber fast zehn Meter. Bei der Fertigstellung des Turms im Jahr 1963 wurde – sicherlich in bester Absicht – innen auf der Ostseite ein Nistkasten für Turmfalken eingebaut. Dieser wurde sofort von Turmfalken angenommen, und fünf Jahrzehnte lang war er Heimat für zahlreiche Turmfalken-Küken.
Mangels Treppe war der nach rund 50 Jahren schadhaft gewordene Nistkasten allerdings unerreichbar. Vor einigen Jahren hatte sich durch Austrocknung der hölzerne Boden des Nistkastens gespalten. Bald stürzten Falkenküken, die noch nicht flügge waren, durch den sich vergrößernden Spalt ab ins Turminnere. Dort verhungerten sie auf dem Boden. Dieses Schicksal teilten auch zwei junge Schleiereulen, als der Nistkasten vor einigen Jahren von einem Schleiereulenpaar besetzt war. Nur eines der Küken konnte gerettet werden. Lange Zeit fand sich keine Lösung, um den schadhaften Nistkasten in über 30 Metern Höhe zu erreichen. Selbst die Drehleiter der Feuerwehr reichte nicht bis ganz nach oben.
Gerüst, Zeit, Arbeitskraft und Nistkästen gespendet
Erst im Januar 2017 kam es bei einem Ortstermin zu einer Lösung: Der Zimmermann Alexander Kamm sagte zu, gemeinsam mit der Gerüstbaufirma Reinhardt kostenfrei im Turminneren ein Gerüst zu stellen. So konnten die Vogelexperten bei zwei Arbeitseinsätzen in luftiger Höhe den maroden Nistkastenboden reparieren und die neuen, gespendeten Nistkästen anbringen. Der NABU Heidelberg finanzierte zudem den Bau eines neuen Turmfalken-Nistkastens und zweier Nistkästen für Mauersegler. Dank einer Spende der Klaus Tschira Stiftung an den NABU Heidelberg konnte ein Nistkasten für die Schleiereule angeschafft werden.
Naturschutzwart Hans-Martin Gäng sagte: „Hier kam bürgerschaftliches Engagement von Idealisten zusammen. Eine aufmerksame Bürgerin, die nicht länger dulden will, dass kaum geschlüpfte Turmfalken und Eulen jämmerlich in einem dunklen Turm verhungern, findet verständnisvolle Kirchenverantwortliche, den Stadtteilverein und großherzige Handwerker, die Gerüst, Zeit und Arbeitskraft zur Verfügung stellten.“
Sabine Schmied vom Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie sagte beim Vor-Ort-Termin: „Das städtische Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie bedankt sich ganz herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, ehrenamtlichen Naturschützern, Handwerkern, kirchlichen Organisationen und Spendern, die an dieser Aktion beteiligt waren. Ganz besonderer Dank gilt der Initiatorin Petra Gantert und der Gerüstbaufirma Reinhardt. Ohne deren Einsatz wäre es nicht möglich gewesen, den beschädigten Brutkasten zu reparieren und weitere Nistmöglichkeiten für Mauersegler und Schleiereule zu schaffen. Bei dieser Aktion handelt es sich um einen wichtigen Beitrag in Sachen Artenschutz, da im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen an Gebäuden geeignete Quartiere für diese Tierarten nach und nach verloren gehen.“