Landau – Mit dem Schwerpunkt „Förderprogramme für Private“ hatte Landrätin Theresia Riedmaier am 14.02.2017 zum zweiten Mal zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Neue Wohnformen im Alter“ ins Kreishaus eingeladen. Bürgermeister, Verbandsbürgermeister, Mitglieder des Seniorenbeirates und Vertreter aus unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen waren gekommen, um sich umfassend über das Thema Finanzierung zu informieren und Anregungen für neue Projekte zu holen.
Die Gastgeberin, Frau Theresia Riedmaier, eröffnete die Veranstaltung mit folgenden Worten: „Der Wunsch älterer Menschen ist, solange wie möglich zu Hause leben zu können und wenn das nicht mehr möglich sein sollte, zumindest im Heimatort zu verbleiben. Das ist auch unser Anliegen.“
Die Informationsveranstaltung „Neue Wohnformen im Alter“ im Kreishaus SÜW war gut besucht
So vielfältig wie die Wohnmöglichkeiten, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten der Finanzierung. Herr Back, Leiter des Bereiches Wohnraumförderung und Markt bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Mainz berichtete über die Möglichkeiten, altersgerechtes Eigentum neu zu erwerben oder auch barrierearm umzubauen, etwa durch den Einbau eines neuen Badezimmers mit ebenerdiger Dusche. Gemeinschaftliche Wohnprojekte, wie beispielsweise genossenschaftliches Wohnen, können ebenfalls mitfinanziert werden. Bauliche Maßnahmen an Mietobjekten, wie auch in Mietwohnungen für Bewohnergemeinschaften werden ebenfalls gefördert. Ganz aktuell wird von der ISB eine Neuauflage des Programmes für „Wohnen in Orts- und Stadtkernen“ erstellt. Eine Voraussetzung für die Bewilligung eines ISB-Kredites ist die Einhaltung bestimmter Einkommensgrenzen. Auf die Frage aus dem Publikum, ob denn ab einer bestimmten Altersgrenze kein Kredit mehr bewilligt würde, antwortete der Referent: „In meiner bisherigen Praxis konnte für alle Anträge, gleich welchen Alters die Antragsteller waren, eine Lösung gefunden werden“. Auch den Vorschlag, dass ältere Menschen, die in zu groß gewordenen Häusern leben, ihr Haus für gemeinsames Leben von Jung und Alt umbauen lassen könnten, hält der Referent für realisierbar.
Herr Klaus Roderich, Förderlotse bei der ADD in Trier, stellte darüber hinaus weitere Finanzierungsmöglichkeiten vor. Diese erstreckten sich über Zuschüsse nach vorangegangener Antragstellung bei Pflege- und Krankenkasse bis zu Förderprogrammen und -krediten bei der KfW-Bankengruppe. Besonders wies er auf die BERATUNG ZUR FÖRDERUNG bei der Landesberatungsstelle für Neues Wohnen Rheinland-Pfalz in der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG) in Mainz hin. Dort bekommt man Hilfe bei Antragstellungen und Beratung zu Fördermöglichkeiten. Bei der Landeszentrale ist auch das Projekt „Wohnpunkt RLP“ angesiedelt.
Nachdem die Fragen an die Referenten umfassend beatwortet wurden, informierten sich die Gäste rege, über drei „Best-Practice-Beispiele“. Frau Jutta Herrmann stellte ihre Tätigkeit als Gemeinwesenarbeiterin in den Lebensräumen für Jung und Alt der Stiftung Liebenau in Maikammer vor.
Die angebotenen Informationsstände sind mit großem Interesse angenommen worden.
Im Nachbarlandkreis Germersheim steht der Bürgerverein Neuburg in den Startlöchern zur Eröffnung einer Wohn- Pflege-Gemeinschaft. Frau Arnika Eck gab Auskünfte zu deren Finanzierung, baulichen Gestaltung und Versorgungskonzepten.
„Wohnen am Steinert“ heißt das in Planung befindliche Wohnprojekt in Gau-Algesheim, das von Herrn Peschel und Herrn Kraft vorgestellt wurde. Sie berichteten u. a. über ihr Finanzierungsmodell, das eine Einlage mit einem Wohnrecht verbindet.
Mit der zweiten Informationsveranstaltung nahm das Thema „Wohnen im Alter“ deutlich konkretere Formen an und versetzte den einen oder anderen Teilnehmer sicher in eine Aufbruchsstimmung.
Die beiden Vorträge sind auf der Homepage der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße veröffentlicht.