Bad Kreuznach – Nach vierzehn Stunden Einsatzdauer blickt man beim Deutschen Roten Kreuz zufrieden auf die diesjährige Altweiberfastnacht rund um den Narrenkäfig zurück.
60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des DRK waren seit den Morgenstunden mit zehn Rettungsfahrzeugen bis kurz vor Mitternacht im Einsatz. Aufgrund der vom Deutschen Wetterdienst prognostizierten Wetterlage mit Sturmböen am Nachmittag, war es für die Sanitätskräfte nicht möglich, die bewährten Sanitätszelte am Kornmarkt, in der Mannheimer Straße und in der Kurhausstraße unter sicheren Bedingungen zu errichten. Im Rahmen einer Lagebesprechung am Donnerstagmorgen fragte man kurzerhand bei der Sparkasse Rhein-Nahe nach einem möglichen Raum. Die Sparkasse stellte daraufhin ganz unbürokratisch nicht nur einen beheizten Raum in ihrer Filiale in der Mannheimer Straße kostenlos zur Verfügung, sondern sorgte gleichzeitig auch für die Verpflegung der ehrenamtlichen Rotkreuzler. Am Kornmarkt kam statt des Zeltes eine mobile Sanitätsstation des DRK-Ortsvereins Bingen zum Einsatz. „Wir danken der Sparkasse und den Kameraden des DRK in Bingen sehr herzlich für die spontane Unterstützung. Das war wirklich großartig!“, freut sich DRK-Bereitschaftsleiter Thilo Hahn.
Rund 70 Menschen fanden Hilfe beim Roten Kreuz und konnten direkt vor Ort behandelt werden. Vorwiegend versorgten die Sanitätskräfte Menschen mit kleineren Verletzungen und alkoholisierte Patienten. Für 29 Patienten endete die Altweiberfastnacht im Krankenhaus, da ihre Verletzungen dort weiter behandelt werden mussten, oder die Alkoholvergiftung so schwer war, dass die Patienten nicht in private Obhut gegeben werden konnten. Erfreulicherweise verzeichneten die Rotkreuzler in diesem Jahr keine Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen unter 16 Jahren. Nur zwei Patienten mit Alkoholvergiftung waren unter achtzehn Jahre alt. „Ganz besonders möchten wir die beiden Krankenhäuser in Bad Kreuznach loben. Aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse durch die fehlenden Sanitätszelte mussten wir einige Patienten in die Klinik transportieren. Die Zusammenarbeit mit den Kliniken hat absolut reibungslos funktioniert und man hat uns großes Verständnis entgegengebracht.“, sagt DRK-Pressesprecher Philipp Köhler zum Ende der Veranstaltung. Der Einsatz rund um den Narrenkäfig wurde von der DRK-Einsatzleitung in enger Zusammenarbeit mit der Integrierten Leitstelle Bad Kreuznach geführt.
Gegen 21:45 Uhr kam es zu einem größeren Einsatz auf der Wilhelmsbrücke. Die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach meldete eine oder mehrere Personen in der Nahe im Bereich der Kirchsteinanlage. Daraufhin wurden sofort drei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug des Roten Kreuzes und die Feuerwehr alarmiert. Eine Person konnte schnell aus dem Uferbereich am Krankenhaus Marienwörth gerettet werden. Der Patient wurde umgehend vom Sanitätsdienst und dem Notarzt versorgt und dann, unterkühlt und durchnässt, in ein Krankenhaus transportiert. Der Patient schilderte, er sei mit einer weiteren Person in der Nahe gewesen. Daher intensivierten die Einsatzkräfte die Suchmaßnahmen. Die Nahe wurde mittels Drehleiter und Lichtmasten sowohl im Bereich der Wilhelmsbrücke als auch von der gegenüberliegenden Landfuhrbrücke ausgeleuchtet. Gleichzeitig suchte ein Boot mit Lampen und Wärmebildkamera die Nahe und das Ufer nach der vermeintlich vermissten Person ab. Durch die Polizei wurde ein Polizeihubschrauber angefordert, der ebenfalls die Nahe mit starken Scheinwerfern und einer Wärmebildkamera absuchte. Eine Person wurde allerdings, trotz aller Bemühungen, nicht gefunden. Nach weiteren Befragungen des Patienten durch die Polizei, gilt es als unwahrscheinlich, dass es eine zweite Person im Wasser gegeben hat. Die Suchmaßnahmen wurden dann gegen 23:30 ohne weiteres Ergebnis beendet.
„Insgesamt können wir von einer tollen Veranstaltung sprechen, die seit vielen Jahren durch enge und reibungslose Zusammenarbeit zwischen Veranstalter, der Stadt Bad Kreuznach, dem Sicherheitsdienst und der Polizei, sehr gut funktioniert. Das ist nicht selbstverständlich. Den Narren danken wir ausdrücklich für ihr friedliches Verhalten gegenüber unseren Einsatzkräften. Auch dies ist nicht immer selbstverständlich.“, resümiert DRK-Sprecher Philipp Köhler.