Mainz – In Mainz wurde der neue Textilführer „öko fair shoppen in Mainz“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Erstellt hat ihn die AG Textilien, bei der auch Gisela Apitzsch, Referentin für gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Mainz, mitgearbeitet hat. Der in einer Auflage von 10.000 Exemplaren gedruckte „Öko-faire Textilführer“ listet 34 Geschäfte auf, die mindestens eines oder gar mehrere der erfragten ökologischen und fairen Siegel anbieten.
Die oftmals unmenschlichen Produktionsbedingungen in der Bekleidungsindustrie haben dazu geführt, dass das Bewusstsein im Umgang mit Textilien wächst. Immer mehr Menschen wollen verantwortungsvoll einkaufen. Das zeigten die vielen Vertreter des Mainzer Einzelhandels und interessierten Mainzerinnen und Mainzer bei der Vorstellung des Textilführers im Mainzer Rathaus. Die Besucher erhielten Einblick in die Vielfalt der öko-fairen Geschäfte in Mainz, die einen Teil Ihrer Kollektion präsentierten und für Fragen zur Verfügung standen.
„Mode und verantwortungsvolles Einkaufen stehen in Mainz nicht im Widerspruch“,
freut sich Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte. Auch Dr. Sabine Gresch von der Landeshauptstadt Mainz berichtet, dass sich das Bewusstsein für Umwelt und Soziales in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet habe, der Begriff Fairtrade sei in der Modewelt bereits stark etabliert. Immer mehr Menschen seien nicht länger bereit, sogenannte „Fast fashion“ zu kaufen, die nach nur zweimal Tragen bereits im Müll landet.
Der Textilführer zeigt auf, wo sich in Mainz Geschäfte befinden, die Textilien mit entsprechenden Gütesiegeln anbieten. Im Mittelpunkt stehen dabei Sozial- und Umweltstandards, die es im Textilbereich gibt. Aber auch das Angebot an Second-Hand und Kleidertausch-Börsen sowie neue und innovative Ideen aus der Textilbranche wurden mit aufgenommen.
Auch das Mainzer Repair Café in der Windmühlenschule unter Leitung von Gisela Apitzsch bietet die Möglichkeit zum Kleidertausch. Hier kann man außerdem auf die Unterstützung von ehrenamtlichen Reparaturexperten bei der Instandsetzung von Alltagsgegenständen, Elektrogeräten und elektronischen Geräten wie auch Fahrrädern setzen, sich im Umsonstlädchen bedienen und dort nicht mehr Benötigtes aus dem eigenen Haushalt abgeben. Neu ist, dass im Repair Café nun auch Bilderbücher, Kinderbücher und gut erhaltenes Spielzeug abgegeben werden können, damit sie Kindern aus einkommensschwachen Familien zugutekommen.
In Mainz setzen sich seit einigen Jahren Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft gemeinsam für einen gerechten Handel ein. Mainz ist seit 2013 Fairtrade-Stadt. Das Angebot an fair gehandelten Produkten soll in der Stadt ausgeweitet und Bürgerinnen und Bürger über den Fairen Handel informiert werden.