Mosbach – So langsam verliert der Winter seine Kraft. Endlich heißt es nun „ Winter Ade“ – Willkommen Frühling. Jedes Jahr an Laetare, dem Sonntag drei Wochen vor Ostern, in diesem Jahr also am 26. März, versammeln sich Kinder, Musikgruppen und Gemeinderat, um gemeinsam mit bunten Farben die helle, warme, lustige und fröhliche Jahreszeit herbeizurufen. Jeder frühlingsbegeisterte Winteraustreiber ist herzlich eingeladen, beim diesjährigen Sommertagszug mitzulaufen, mitzusingen und mitzufeiern. Ab 14.00 Uhr sammeln sich die Teilnehmer, los geht es um 14.30 Uhr am Lidl-Parkplatz (Hauptstraße gegenüber der AOK). Dort gibt es für alle Kinder mit Stecken oder Motiv eine Brezel.
Für ein farbenprächtiges Bild in Mosbachs Straßen sorgen die Kinder der Mosbacher Schulen und Kindergärten. Mit ihren bunt geschmückten Sommertagsstecken, auf deren Spitze die Fruchtbarkeitssymbole Ei und Brezel stecken, soll gemeinsam der Winter vertrieben und gleichzeitig der Sommer „eingeholt“ werden. In diesem Jahr dürfen sich die Teilnehmer und Zuschauer auf die Motivgruppen des Evangelischen Kindergartens Regenbogen, des Privaten Kindergartens Neckarelz, der Wilhelm-Stern-Schule und der Lohrtal-Grund- und Werkrealschule freuen. Begleitet werden die Kinder von Sommer- und Winterfiguren und von den traditionell am Sommertagszug teilnehmenden Gruppen: Die Bäckerinnung führt mit ihrer großen Sommertagsbrezel den Zug an, den musikalischen Teil übernehmen der Spielmannszug Lohrbach und der Musikverein Mosbach.
Auf dem Markplatz erwartet die großen und kleinen Gäste dann wieder ein buntes Programm, das den Frühling endgültig aus seinem Versteck locken soll. Nach einer Rede von Oberbürgermeister Michael Jann singt der Kinderchor „Kolibri“ der Musikschule im Wechsel mit dem Gemeinderat die Frühlingslieder „Winter ade“ und „Strih – Strah – Stroh“, anschließend stimmt Musikschulleiter Martin Daab mit allen Anwesenden das „Summerdagslied“ an. Die Ballettschule Eva Holzschuh begeistert anschließend das Publikum mit ihrem Bühnenprogramm bis der „Winter“ zum Ende des Programms schließlich symbolisch verbrannt wird.
Diese schöne Tradition, die im in der Kurpfalz seit 1537 praktiziert wird, wurde 1991 wiederentdeckt und ist seither zum festen Bestandteil des Mosbacher Stadtgeschehens geworden.