Frankfurt am Main – Oberbürgermeister Peter Feldmann und Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, haben am 3. März 2017 den neuen „Frankfurter Vertrag mit der jüdischen Gemeinde“ unterschrieben und damit für finanzielle Sicherheit gesorgt.
„Frankfurt und seine Jüdische Gemeinde, unsere Jüdische Gemeinde und Frankfurt: Das ist eins und gehört untrennbar zusammen. Eine tiefe Freundschaft, die auf Vertrauen gründet. Wir setzen mit der Fortschreibung unseres Vertrages bis 2021 heute ein Zeichen für dieses Vertrauen“, sagte Feldmann.
„Als am 20. Dezember 1990 die erste Unterzeichnung zwischen Ignatz Bubis und Oberbürgermeister Volker Hauff erfolgte – vier Jahre nach der Eröffnung des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums – war dies ein historisches Datum. Wir schreiben heute die Erfolgsgeschichte fort“, so das Stadtoberhaupt. Ihm sei es ein wichtiges persönliches Anliegen gewesen, dass die Initiative „Treffpunkt“, in der es zu regelmäßigen Zusammenkünften von Überlebenden der Shoa kommt, finanziell gesichert werde: „Das habe ich dort vor Ort am 20. November 2014 versprochen, heute hält die Stadt Frankfurt Wort. Dafür mein Dank an Magistrat und Stadt, eine richtige Entscheidung.“
Zugleich weist der Oberbürgermeister auf ein weiteres wegweisendes Projekt der Gemeinde hin, die Schaffung einer gymnasialen Oberstufe an der Lichtigfeldschule.
Der Oberbürgermeister: „Dafür gewährt die Stadt einen einmaligen Investitionskostenzuschuss von insgesamt vier Millionen Euro, der auf die Jahre 2017, 2018 und 2019 verteilt wird. Gut zehn Jahre ist es jetzt her, da verlegte die Isaak Emil-Lichtigfeld-Schule ihren Sitz vom Jüdischen Gemeindezentrum in das Gebäude des Philanthropins. Jenes Philanthropin, das 1942 von der nationalsozialistischen Stadtregierung zwangsweise geschlossen wurde. Endlich hat sich damit ein Kreis geschlossen, der ein klares Signal setzt: Am Ende haben die Nazis nicht gesiegt! Die Schule der Jüdischen Gemeinde von Frankfurt kehrte nach 64 Jahren in die Hebelstraße zurück.“
Schuldezernent der Jüdischen Gemeinde Harry Schnabel: „Die Idee zur Gründung des Philanthropins ist älter, sie entsprang einer mehr als 200-jährigen Tradition, den Einflüssen der Aufklärung. Die Schwerpunkte der Lehre lagen auf universeller Bildung, deutscher Sprache und Kultur und auch auf dem Erwerb handwerklicher Fähigkeiten. Frankfurt steht zu dieser Tradition. Wir setzen gemeinsam auf eine gute Zukunft.“