Fahrenbach – Der Winter zeigte seine strenge Seite, war aber nicht hart genug, um den Netzausbau im Neckar-Odenwald-Kreis zu stoppen: So können sich jetzt weitere 10.300 Haushalte über schnelle Internetleitungen freuen. In den Gemeinden Aglasterhausen, Schwarzach, Neckargerach, Elztal und Fahrenbach sowie den Mosbacher Ortsteilen Sattelbach und Reichenbuch ist das schnelle Netz sofort buchbar. In Neunkirchen, Zwingenberg und Binau stehen die neuen Anschlüsse spätestens bis Ende des Monats zur Verfügung. Den vielen frostigen Tagen geschuldet, müssen in einzelnen Straßen noch Montagearbeiten nachgezogen werden.
Zur offiziellen Inbetriebnahme des dritten Ausbaugebietes trafen sich Landrat Dr. Achim Brötel, die Bürgermeister der Gemeinden sowie weitere örtliche Politiker mit Vertretern der Telekom und der ausführenden Baufirmen heute (3.3.) in Fahrenbach. Landrat Dr. Achim Brötel betonte: „Mein Dank geht einmal mehr an alle Beteiligten für die große Koordinationsleistung. Denn acht Gemeinden vom Neckartal bis zum Odenwald und dazu noch die verbliebenen beiden Mosbacher Stadteile parallel auszubauen, ist nur möglich, wenn das Projektmanagement auf höchstem Niveau und mit großer Entschlossenheit vorangetrieben wird. Und so wird das schnelle Internet mit jeder Freischaltung für immer mehr Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Realität, während andere noch in der Planung stecken.“
Fahrenbachs Bürgermeister Jens Wittmann unterstrich stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen: „Nach einem wirklich nahezu reibungslosen Ablauf des Tiefbaus bis Mitte Dezember ist heute ein wunderbarer Tag für die Gemeinden. Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass das schnelle Netz von vielen sehnsüchtig erwartet und, ob beruflich oder privat, auch dringend gebraucht wird. Deshalb ist es gut, dass wir nun den Startknopf drücken können.“
In den vergangenen Tagen war auf allen Netzbaustellen im Neckar-Odenwald-Kreis Höchsttempo angesagt. „Alle am Projekt Beteiligten haben engagiert gearbeitet, um den Widrigkeiten der Jahreszeit zu trotzen“, sagte Martin Stiebitz, Projektverantwortlicher für den Landkreisausbau in der Telekom Technikniederlassung Südwest. „So mussten beispielsweise Baustellen in Zwingenberg und Binau lange ruhen, weil Bodenfrost Erdarbeiten unmöglich machten.“ Laut Stiebitz haben aber die Bauarbeiter, Glasfasermonteure wie Systemtechniker hart gearbeitet, um die Zeit wieder aufzuholen. Deshalb laufen auch in den anderen Ausbaugebieten die Arbeiten im zeitlich vorgesehenen Rahmen und im Ausbaugebiete vier (Waldbrunn und Mudau) ist man bereits auf die Zielgerade eingebogen.
Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind. Auch das Streamen von Musik und Videos oder das Speichern in der Cloud ist bequemer. Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt auf bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und beim Hochladen auf bis zu 10 MBit/s.
In den genannten Kommunen und Ortsteilen des dritten Ausbaugebietes wurden dafür mehr als 34 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Zudem stellte die Telekom in den Straßen insgesamt 53 sogenannte Multifunktionsgehäuse (MFG) auf. Über diese hochmodernen Straßenverteiler werden die einzelnen Haushalte an das weltweite Netz angeschlossen. Die MFG sind mit moderner Vermittlungstechnik ausgestattet. Mit dieser Art des Netzausbaus ist auch hier der Grundstein für noch mehr Tempo gelegt. Alle Multifunktionsgehäuse wurden bereits mit der neuen Vectoring-Technik ausgerüstet. Voraussichtlich Mitte 2017 könnten sich dann die Bandbreiten verdoppeln und die meisten Anschlüsse über 100 MBit verfügen. Nötig dafür ist allerdings noch eine Entscheidung der EU, die den Einsatz dieser Vectoring-Technik in Gebieten zulässt, in denen der Ausbau mit öffentlichen Mitteln gefördert wurde.
Laut Stiebitz ist damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: „Super-Vectoring wird die Geschwindigkeit beim Herunterladen auf 250 MBit/s und beim Heraufladen auf 50 MBit/s steigern.“ Und sollte in Zukunft die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen bis in die Haushalte weiter ansteigen, will die Telekom die restlichen Kupferstrecken ebenfalls austauschen – die Wirtschaftlichkeit vorausgesetzt.
Für die Bürgerinnen und Bürger ist es wichtig, zu wissen, dass die schnellen Internetanschlüsse nicht von allein in die Haushalte kommen, vielmehr muss jeder selbst aktiv werden und einen neuen Anschluss buchen.
Weitere Informationen zum Landkreisausbau finden sich auf der Internetseite des Kreises unter www.breitband-nok.de. Dort kann man sich auch wochenaktuell über Tiefbauarbeiten in den Gemeinden informieren.
Regelmäßig berichtet wird auch über WhatsApp. Wer Lust hat, kann der Gruppe beitreten. Hier wird auch laufend über die Buchbarkeit der neuen Anschlüsse in Zwingenberg, Neunkirchen und Binau informiert.