Ludwigshafen – Peter Engel aus Regensburg wurde nach intensiver Diskussion der Fachjury der Otto-Ditscher-Preis 2017 für Buchillustration zuerkannt. Der alle vier Jahre ausgelobte Wettbewerb ist mit 7500 Euro dotiert und wird am 14. Mai 2017 um 11 Uhr im Schloss Kleinniedesheim durch Landrat Clemens Körner überreicht. Er ist der einzige Preis für Buchillustration im deutschsprachigen Raum. Den mit 1500 Euro dotierten Förderpreis für Künstlerinnen und Künstler unter 40 Jahren erhält Sarah Deibele aus Halle.
Die namhafte elfköpfige Jury aus angesehenen Kunstexperten unter Leitung von Landrat Clemens Körner und dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Vorderpfalz Clemens G. Schnell musste am 7. März 2017 aus 57 Einsendungen die überzeugendsten Umsetzungen von Buchillustrationen auswählen. Insgesamt hatten 131 Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Polen Werke eingesandt, die eine Vorjury bereits reduzierte. Die Aufgabe war, Illustrationen zu einem von drei vorgegebenen Texten – „Weltende“ von Jakob von Hoddis, „Die Küchenuhr“ von Wolfgang Borchert und „Holzfällen“ von Thomas Bernhard – zu erarbeiten, die weitgefasst über den Text hinausweisen sollten. Der Jury war wichtig, dass das Atmosphärische und Emotionale des Textes erfasst und umgesetzt wird.
Die originellen Bildfindungen von Peter Engel zur Kurzgeschichte „Die Küchenuhr“ von Wolfgang Borchert konnten durch die Synthese von Bild und äußerer Form überzeugen. Die Gestalt der groben Blattausrisse steht im Kontrast zu den äußerst sensiblen und differenzierten Federzeichnungen. Sarah Deibele wurde ausgewählt, da sie es geschafft hat, durch raffinierte, detaillierte Linienführung und Flächenbehandlung verschiedene Bedeutungsebenen zu kreieren. Die Elemente der Gestaltung von Punkt, Linie und Fläche bestechen in ihrer Anwendung und bringen auf vielschichtige Weise ebenfalls die Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert zur Geltung, begründet die Jury ihre Entscheidung.
„131 Einsendungen für den Otto-Ditscher-Preis sprechen für das Renommee dieses Kunstpreises. Dementsprechend war die Entscheidung nicht einfach, da sich die Einsendungen von Technik und Art der Darstellung sehr unterschieden, gleichzeitig aber weitgehend auf einem sehr hohen Niveau waren. Die Jury hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und je näher die Entscheidung für den Sieger gerückt ist, desto intensiver wurde über die Werke diskutiert. Besonders freut mich, dass ein Leistungskurs Kunst des Paul-von-Denis-Gymnasiums Schifferstadt Arbeiten eingereicht hat, die von der Jury besonders gewürdigt wurden. Mit Peter Engel und Sarah Deibele wurden zwei würdige Sieger ausgewählt und ich gratuliere beiden zu diesem Preis und den eingereichten Arbeiten“, sagte Landrat Clemens Körner im Zuge des Juryentscheides.