Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Jahresrückblick Bauaufsicht: Wohnungsbau bleibt spitze, Bürobau nimmt zu
Auf einer Pressekonferenz am Freitag, 10. März 2017, hat die Bauaufsicht mit dem Planungsdezernenten Mike Josef und Simone Zapke, Leiterin der Bauaufsicht, den Jahresrückblick 2016 präsentiert.
„Der Wohnungsbau war das beherrschende Thema des Jahres 2016, denn 45 Prozent aller genehmigten Bauinvestitionen entfielen auf Wohnungsprojekte. Weiterhin kam dem Bürobau besondere Bedeutung zu: Mehr Umwandlungen alter Büros in Wohnungen wurden genehmigt und der Neubau von Büros zog an“, fasste Josef das Frankfurter Baugeschehen 2016 zusammen. Und lobte: „Die Bauaufsicht hat dafür gesorgt, dass neben der Genehmigung von neuen Wohnungen und der Wohnungsgewinnung aus altem Büroraum noch mehr Wohnungskapazitäten geschaffen werden konnten, etwa im Rahmen des Wohnraumschutzes.“ Simone Zapke ergänzte: „Im Bereich der Flüchtlingsunterkünfte konnten die genehmigten Kapazitäten sogar verdreifacht werden.“
Auch im Jahr 2016 war der Wohnungsbau die mit Abstand wichtigste Investitionskategorie: Von der Bausumme aller genehmigten Projekte des Jahres entfielen 45 Prozent auf den Bereich Wohnen, das entspricht etwa 480 Millionen Euro. So konnten mehr als 5.500 Wohnungen genehmigt werden, was einen neuen Spitzenwert bedeutet. Besonders erfreulich war dabei die Zunahme jener Wohnungszahl, die aus der Umwandlung von alten Büro- und Gewerbebauten resultiert: Über 852 Wohneinheiten konnten so gewonnen werden, der zweitbeste Wert aller Zeiten. Zur Vergrößerung des Wohnungsangebotes trug auch die Arbeit des Wohnraumschutzes bei, der 310 illegal umgenutzte Wohnungen wieder der eigentlichen Bestimmung zuführen konnte, darunter 281, die als Ferienwohnungen genutzt wurden. Die genehmigten Plätze in Studentenwohnheimen überstiegen mit 863 den Mittelwert der vergangenen Jahre (584). Die investiven Genehmigungen in Büros nahmen nach dem schwachen Jahr 2015 deutlich zu und waren mit 14 Prozent und 152 Millionen Euro die zweitgrößte Kategorie, noch vor dem Flughafen mit 8 Prozent (81 Millionen Euro) und den deutlich gewachsenen Bereichen Handel mit 7 Prozent und Hotel mit 5 Prozent Anteil an der Bausumme aller genehmigten Projekte.
Auch bei den tatsächlich fertiggestellten Wohnungen zeigen die guten Genehmigungszahlen Wirkung: In den vergangenen zwei Jahren konnten zusammen über 6.600 Wohneinheiten als Netto-Zuwachs verbucht werden.
Die Genehmigungen für Flüchtlingsunterkünfte nahmen im Jahr 2016 stark zu, es wurden Plätze für mehr als 3.000 Menschen neu genehmigt, eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr, die erfolgreich bewältigt wurde.
Die Ende 2015 eingeführte Digitale Baugenehmigung für Werbeanlagen hat sich sehr positiv entwickelt und spielt die Vorteile der zeitsparenden Online-Bearbeitung in allen Arbeitsschritten bereits jetzt aus: Die Bearbeitungszeit für elektronische Werbeanträge beträgt nur 17 Tage gegenüber 24 Tagen bei allen Werbeanträgen. Knapp 9 Prozent der Werbeanträge sind bereits elektronisch. Im Laufe des Jahres 2017 sollen die Weichen für eine Ausweitung der Digitalen Baugenehmigung auf Bauanträge im Vereinfachten Verfahren gestellt werden. So werden die modernen Angebote der Bauaufsicht, wie Online-Auskunft zu Baulasten oder digitale Statik-Akten, weiter zukunftsweisend ergänzt.
Gedenktafel für Fritz Bauer an seinem ehemaligen Wohnhaus
Kulturdezernentin Ina Hartwig hat am 10. März gemeinsam mit dem Ortsvorsteher des Ortsbeirates 2, Axel Kaufmann, sowie dem stellvertretenden Direktor des Fritz Bauer Instituts, Gottfried Kößler, eine Gedenktafel für Fritz Bauer an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Frankfurter Feldbergstraße 48 der Öffentlichkeit übergeben.
Auf der Bronzetafel ist zu lesen: „Hier wohnte von 1957 bis zu seinem Tod Fritz Bauer (1903 – 1968). Als hessischer Generalstaatsanwalt initiierte er den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963 – 1965), in dem ein deutsches Gericht die Verbrechen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz verhandelte. Frankfurt verneigt sich vor seinem Mut und seiner Entschlossenheit.“
Die Kulturdezernentin betonte die große Bedeutung des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses für die Geschichte der Bundesrepublik: „Mit dem Auschwitz-Prozess stand das deutsche Menschheitsverbrechen zur Verhandlung. Durch ihn gewann die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der Bundesrepublik Deutschland erstmals eine öffentliche Dimension. Fritz Bauer hoffte, dass die Bundesbürger Lehren aus dem Prozess zögen, dass er ihnen eine Geschichtsstunde sei. Aufklärung, nicht Vergeltung oder gar Rache war sein Anliegen bei der Strafverfolgung der im Nationalsozialismus verübten Verbrechen. Die Stadt Frankfurt ist sich der Bedeutung des herausragenden Juristen und Reformers bewusst, dem es gelang, Breschen in eine Mauer des Schweigens zu schlagen, die auch zehn Jahre nach Kriegsende die Täter noch schützte.“
Bauers Werk galt dem Aufbau einer demokratischen Justiz, der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts und der Reform des Straf- und Strafvollzugsrechts. Vom Magistrat der Stadt Frankfurt wurden Bauers große Verdienste mehrfach gewürdigt. So gehört die Stadt neben dem Land Hessen und dem Förderverein Fritz Bauer Institut zu den Gründungsstiftern des Fritz Bauer Instituts, einem Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocausts. Auch das im Auftrag des Magistrats realisierte Denkmal der Künstlerin Tamara Grcic vor dem Oberlandesgericht an der Zeil 42 würdigt die großen Verdienste des ehemaligen hessischen Generalstaatsanwalts.
Mit der Tafel in der Feldbergstraße 48 kommt ein neuer Ort des Gedenkens an diese herausragende Persönlichkeit hinzu. Hier wohnte der Bauer von 1957 bis zu seinem Tod im Jahr 1968.
Die Kulturdezernentin dankte dem Ortsbeirat 2 mit seinem Ortsvorsteher Axel Kaufmann und dem stellvertretenden Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Frankfurt-Westend, Hermann-Josef Birk, für die Initiative zu dieser Gedenktafel.
„Die Gedenktafel soll nicht nur an Fritz Bauer erinnern, sondern auch ein Appell an uns heute sein. Denn in einer Zeit, in der rechtsradikale Strömungen an Stärke gewinnen, ist uns Fritz Bauers Vermächtnis Ansporn und Verpflichtung zugleich“, so Kulturdezernentin Hartwig.
Kirchendezernent kritisiert Anti-Israel Konferenz in Frankfurt
Mit scharfen Worten hat Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker am 10. März die für den 9. und 10. Juni 2017 in Frankfurt am Main beabsichtigte Anti-Israel Konferenz kritisiert. Unter dem Titel „50 Jahre Israelische Besatzung“ lädt der „Deutsche Koordinationskreis Palästina Israel“ (KOPI) zu einer zweitägigen Veranstaltung in das Ökohaus ein.
„KOPI ist für seine Unterstützung der antisemitischen BDS-Bewegung bekannt, deren Gruppen, wie zum Beispiel die BDS-Gruppe Bonn, ebenso für die Anti-Israel Konferenz in Frankfurt werben. BDS steht für den Boykott, Deinvestitionen und Sanktionen gegenüber Israel und betreibt eine zutiefst antisemitische Stimmungsmache, indem sie die gleiche Sprache benutzt, der sich schon Nationalsozialisten mit ihren Aufrufen ´Kauft nicht bei Juden´ bedient haben. Eine solche Veranstaltung ist in Frankfurt nicht willkommen und hat hier auch nichts verloren“, so Becker.
Auch die in der Einladung des KOPI aufgeführte Begründung, Deutschland dürfe nicht wegschauen, wenn Palästinensern, „die am Holocaust keine Schuld tragen, Unrecht geschieht“, sei eine bekannte Argumentation anti-zionistischer Gruppen, die den heutigen Israelisch-Palästinensischen Konflikt aus Propagandagründen in unzulässiger Weise mit der Shoah verknüpfen würden.
„Wer in Frankfurt Stimmung gegen Israel machen will, wer für den Boykott israelischer Waren wirbt und Sanktionen gegenüber diesem Land fordert, ist in unserer Stadt nicht willkommen. Ich halte es für angebracht, wenn die Betreiber des Tagungszentrums Ka Eins im Ökohaus die Vermietung ihrer Räume für diese Veranstaltung überdenken würden“, sagt der Kirchendezernent.
FES unterstützt Vereine und Initiativen beim Frühjahrsputz
Der Winter geht, der Frühjahrsputz beginnt. Die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) unterstützt schon seit mehr als 15 Jahren diverse Vereine und Initiativen, die die ersten milden Tage nutzen, um ihren Stadtteil oder ihr Quartier auf Vordermann zu bringen. FES stellt dazu Greifzangen und Handschuhe, gibt über die Betriebsstätten die geeigneten Säcke aus und holt den gesammelten Müll später ab. An Samstag, 11. März, beginnen die Aufräumaktionen oder „Bürger-Sammeltage“.
FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler freut sich, dass die Nachfrage von Vereinen und Initiativen und die Zahl der beteiligten Stadtteile zunimmt. Aktuell unterstützt die FES über das Jahr verteilt rund 40 solcher Freiwilligen-Aktionen. „Das sind klare Statements, dass die Bürgergemeinschaft bereit ist, Verantwortung für den öffentlichen Raum zu übernehmen. Für FES sind die Vereine und Initiativen wichtige Partner, die dasselbe Ziel verfolgen wie wir. Natürlich unterstützen wir sie gerne und werden das auch weiter tun.“
Start der dezentral organisierten Aktionen ist an diesem Samstag in Nieder-Erlenbach, Niederrad und Niederursel. In Nieder-Erlenbach treffen sich die Freiwilligen auf Einladung des Vereins Nieder-Erlenbacher Bürger um 10 Uhr am Bürgerhaus. In Niederrad wird die Aktion organisiert vom Präventionsrat in Zusammenarbeit mit dem Verein „Die Fleckenbühler“. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Bruchfeldplatz. In Niederursel schließlich sind der Amselhof-Kulturverein, der Bürgerverein und die freiwillige Feuerwehr die Hauptakteure. Treffpunkt ist die Gustav-Adolf-Kirche, los geht es um 10 Uhr .
Weitere Termine sind am Samstag, 18. März, am Riedberg: Initiator ist die IG Riedberg, Treffpunkt um 9 Uhr auf dem Riedbergplatz. Am Samstag, 25. März, folgen gleich vier weitere Stadtteile: In Griesheim organisieren Vereinsring, Quartiermanagement und Internationaler Bund die Aktion, Treffpunkt um 11 Uhr im Nachbarschaftsbüro, Waldschulstraße 17a. Im Riederwald organisieren Quartiersbüro und Abenteuerspielplatz die Aktion, Treffpunkt um 10 Uhr am Abenteuerspielplatz Riederwald. Am gleichen Tag räumen die Freiwilligen auch in Harheim (Elternbeirat und Harheimer Vereine, Treffpunkt 10 Uhr an der Grundschule) sowie in Berkersheim (Bürgerverein, Treffpunkt 10 Uhr am Berkersheimer Lädchen, Berkersheimer Obergasse) auf. Wer helfen will, ist herzlich eingeladen.
Vereine und Initiativen, die auch Verantwortung für ihren Stadtteil oder ihr unmittelbares Umfeld übernehmen wollen, unterstützt FES gerne. Interessenten können sich melden unter Telefon 0800-2008007-0 oder per E-Mail an services@fes-frankfurt.de.
Freie Plätze in den Oster-Freizeiten auf der Wegscheide
Die Stiftung Frankfurter Schullandheim Wegscheide bietet in den Osterferien, 3. bis 15. April, noch Plätze in zwei Freizeiten an.
Die achttägige, traditionelle Ferienfreizeit findet vom 2. bis 9. April statt und kostet pro Kind 248 Euro. In dem Angebot enthalten sind beispielsweise Lagerfeuer, Geländespiele, Fußball und Englisch lernen, es richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 14 Jahren.
Die Englisch-Sprachfreizeit dauert ebenfalls vom 2. bis 9. April, kostet pro Kind 338 Euro und ist geplant für Schüler ab der vierten Klasse bis 14 Jahre. Die Kinder lernen spielerisch den Umgang mit der Sprache, und natürlich stehen auch Freizeitaktivitäten auf dem Programm.
Jede Gruppe wohnt mit erfahrenen Betreuern in einem eigenen Haus. Die Angebote beinhalten Betreuung, Unterkunft, Verpflegung und Bustransfer. Frankfurter Geschwisterkinder erhalten eine Ermäßigung von 25 Prozent.
Weitere Informationen und Anmeldung: Stiftung Frankfurter Schullandheim Wegscheide, Telefon 069/612845, Telefax 069/212-44616, E-Mail kontakt@wegscheide.org
Baumfällarbeiten in der Hellerhofstraße
Das Grünflächenamt fällt aus Gründen der Verkehrssicherheit in den nächsten Tagen vier Spitz-Ahorn-Bäume in der Hellerhofstraße, die von Stockfäule und Pilzbefall betroffen sind und bereits im Frühjahr nachgepflanzt werden. Es handelt sich um die Bäume mit den Nummern 17, 19, 20 und 21.