Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Stadt saniert Restaurant Stadtgarten – Feuchtigkeitsschäden verzögern Einrichtung eines italienischen Spezialitätenrestaurants
Die Stadt Heidelberg wird an ihrer Immobilie Restaurant Stadtgarten Sanierungsarbeiten durchführen. Dies ist das Ergebnis einer Analyse, die die Stadt in enger Absprache mit dem Mieter Harder Beta GmbH & Co. KG vorgenommen hat. Der Grund für die Sanierung sind Feuchtigkeitsschäden, die im Zuge von Umbauarbeiten entdeckt worden sind. Im Anschluss an die Gebäudesanierung wird die Stadt das Objekt wieder dem Mieter übergeben. Die Harder Beta GmbH & Co. KG plant nach der erfolgten Sanierung die Einrichtung eines italienischen Spezialitätenrestaurants.
„Wir bedauern natürlich die Verzögerung, freuen uns aber auch, dass wir mit Jürgen B. Harder einen verlässlichen Partner haben, der sein Vorhaben weiterverfolgt. Bei einem Gebäude dieses Alters gibt es leider immer wieder Überraschungen wie Feuchtigkeitsschäden. Das Problem ist aber in den Griff zu bekommen“, sagt Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß, der für die städtischen Liegenschaften zuständig ist.
„Wir halten an unserem Projekt fest, wieder eine gehobene italienische Küche im Stadtgarten anzusiedeln. Die Stadt ist nun am Zug, die Schäden zu beheben – danach stehen wir wieder bereit und wollen diesen Ort zu einem besonderen Treffpunkt machen“, erklärt Jürgen B. Harder.
Das Gebäude gehört der Stadt Heidelberg. Sie hat es an Jürgen B. Harders Unternehmen verpachtet, das darin ein Restaurant betreiben möchte. Die Feuchtigkeitsschäden waren im Laufe der Umbauarbeiten des Mieters zu Tage getreten. Sie wurden nicht vom Mieter verursacht. Die Stadt hatte vor der Entdeckung keine Kenntnis über mögliche Schäden. Die Stadt wird nun eine detaillierte Bestandsaufnahme machen und Maßnahmen in Auftrag geben, um die Schäden vollständig zu beheben.
Sozialausschuss diskutiert Aufnahme von Geflüchteten im Rahmen des Relocation-Programms – Bürgermeister Gerner: „Grundsätzlich aufgeschlossen, aber Programm ist kein Instrument für Soforthilfe“
In der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Chancengleichheit am 14. März wird der Heidelberger Gemeinderat erstmals die Aufnahme von Geflüchteten im Rahmen des sogenannten Relocation-Programms diskutieren. Die Stadtverwaltung schlägt dem Gemeinderat vor, dass sich der Oberbürgermeister mit einem Schreiben an die Bundesregierung wendet und sich darin für eine zügige Umsetzung des Programms einsetzt. Mit dem Schreiben solle auch das klare Signal gegeben werden, dass Heidelberg im Rahmen seiner Möglichkeiten zu einer Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Programm bereit sei. In vergleichbarer Weise haben sich auch schon andere Städte (zum Beispiel Osnabrück) an die Bundesregierung gewandt.
Bürgermeister Dr. Joachim Gerner sagt dazu: „Die Stadt Heidelberg ist grundsätzlich aufgeschlossen, freiwillig zusätzliche Geflüchtete aufzunehmen. Das tun wir in Heidelberg auch schon längst: Obwohl die Stadt aktuell wegen des Betriebs des zentralen Registrierungszentrums von der Zuweisung weiterer Flüchtlinge befreit ist, hat sie freiwillig seit 2015 fast 300 Geflüchtete aufgenommen. Es ist aber falsch in Aussicht zu stellen, dass über das Relocation-Programm Menschen aus Griechenland oder Italien sofort oder direkt nach Heidelberg geholt werden könnten. Das Programm ist kein Instrument zur Soforthilfe. Die Verteilung erfolgt über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Die Kommune hat auf den Ablauf des Programms keinen Einfluss.“
Über das so genannte Relocation-Verfahren werden Asylsuchende aus EU-Mitgliedsstaaten mit besonders stark beanspruchten Asylsystemen – wie aktuell Griechenland und Italien – in andere Mitgliedsstaaten umverteilt und durchlaufen dort das Asylverfahren. Damit soll eine gerechte Verteilung der Asylsuchenden innerhalb Europas erreicht werden. Deutschland hat sich dazu verpflichtet, bis September 2017 mehr als 27.400 Asylsuchende aufzunehmen. Voraussetzung für das Relocation-Verfahren ist, dass die Asylsuchenden aus Herkunftsländern stammen, bei denen die durchschnittliche Anerkennungsquote in der Europäischen Union (EU) mindestens 75 Prozent beträgt, beispielsweise aus Syrien, Eritrea oder dem Irak.
„Menschen, die über das Relocation-Programm zu uns kommen, erhalten also mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb weniger Wochen das volle Bleiberecht in unserem Land“, erklärt Bürgermeister Gerner. Das habe zur Konsequenz, dass diese Personen nicht mehr in den städtischen Flüchtlingsunterkünften zur vorläufigen Unterbringung wohnen dürfen, selbst wenn dort Plätze frei sind. „Nach positivem Abschluss des Asylverfahrens haben die Menschen Anspruch auf regulären Wohnraum, den wir als Stadt anmieten oder neu bauen müssten“, verdeutlicht Gerner. Hinzu komme noch die fachliche Betreuung als Voraussetzung für eine gelingende Integration. Dies würde zusätzliche Personalressourcen in der Verwaltung erfordern.
Die Stadtbücherei ist international: Nutzer aus 92 Ländern entliehen 1,2 Millionen Medien
Die Stadtbücherei ist für Menschen aus aller Welt attraktiv: Aktuell sind dort Nutzer aus 92 Ländern registriert. Das sagte Direktorin Christine Sass bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichts 2016 im Ausschuss für Bildung und Kultur am 9. März. Mit finanzieller Hilfe aus der Spende des Heidelberger Unternehmers Wolfgang Marguerre sei die Stadtbücherei bestens mit Mitteln zum Sprachenlernen und zur Alphabetisierung ausgestattet, berichtete Sass. Zunehmend würde die Bücherei wieder als nichtkommerzieller Treffpunkt mitten in der Stadt entdeckt, an dem man an aktuellen Themen und Trends teilhaben könne. Die Aktualität des Medienbestands wird in allen Segmenten großgeschrieben: 20.000 Neuerwerbungen garantieren dafür.
1,2 Millionen Entleihungen
Nicht zuletzt deshalb sind die Zahlen der Stadtbücherei weiter auf hohem Niveau: Mit knapp 1,2 Millionen Entleihungen hält die Stadtbücherei ihr hervorragendes Ergebnis aus dem vergangenen Jahr. Elektronische Medien gewinnen weiterhin an Attraktivität: Sie machen neun Prozent der Gesamtausleihe aus. Neu im Reigen der elektronischen Angebote ist der sogenannte „Press-Reader“, ein Online-Zugang zu 6.000 internationalen Zeitungen und Zeitschriften.
Ein Ort, den junge Menschen entdecken
Dass die Stadtbücherei mit wachsendem Erfolg ein Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche ist, zeigen die Zahlen: Knapp ein Drittel der Entleihungen entfallen auf Kinder- und Jugendmedien, 30 Prozent der Stadtbücherei-Nutzer sind 18 Jahre und jünger. Zwölf Prozent der aktiven Nutzer sind 60 Jahre und älter.
Dass das Haus seine Türen seit 2016 auch elektronisch öffnet, erleichtert den Zugang für Eltern mit Kinderwägen sowie für Rollstuhlfahrer.
Ein weiteres Novum 2016: Erstmals hatte die Stadtbücherei zwischen Weihnachten und Neujahr geöffnet – mit überwältigendem Erfolg: 5.000 Besucher nutzten das Angebot.
Auf der Wunschliste: Ein zweiter Bücherbus
Nach wie vor ist Heidelberg die einzige Großstadt in Baden-Württemberg, die das Stadtgebiet ausschließlich mobil über den Bücherbus, ohne ortsfeste Zweigstellen, mit Medien versorgt. Weil Heidelberg rasch wächst und der Bücherbus in die Jahre gekommen ist, steht ein zweiter Bus ganz oben auf der Wunschliste der Büchereidirektorin.
Gefragter Veranstaltungsort für Literatur und Kunst
Dass die Stadtbücherei auch als Veranstaltungshaus punktet, zeigt der Zulauf: Knapp 2.500 Besucherinnen und Besucher kamen zu den 56 Literatur- und Kunstereignissen für Erwachsene, 13 große Ausstellungen zogen mehr als 11.200 Betrachter an.
Ergänzend: Infos zur Stadtbücherei unter www.heidelberg.de/stadtbuecherei
Erster „Antisexistischer Stadtrundgang“ durch Heidelberg am 17. März
Was bedeutet „Sexismus“? Wie haben sich sexistische Darstellungen im Heidelberger Stadtbild manifestiert? Wieso fallen uns diese oft nicht (mehr) auf? Antworten auf diese Fragen liefert der erste „Antisexistische Stadtrundgang“ durch Heidelberg am Freitag, 17. März 2017, um 16.30 Uhr. Treffpunkt ist die „Spaghetti-Säule“ (vor der Polizeidienststelle) am Bismarckplatz, 69115 Heidelberg. Der Rundgang ist kostenlos und auf 15 Personen beschränkt. Anmeldungen sind per E-Mail an queerfeministisches-kollektiv-hd@posteo.de möglich. Den Rundgang organisiert das „Queerfeministische Kollektiv Heidelberg“ im Auftrag des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.
Der Stadtrundgang wirft erstmals einen kritischen Blick auf die Darstellung von Geschlechtern im öffentlichen Raum. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für diskriminierende Werbung zu sensibilisieren und ihnen aufzuzeigen, wie sie dagegen vorgehen können. So gibt es zum Beispiel unter www.heidelberg.de/diskriminierende-werbung ein Online-Meldeformular, in dem Bürgerinnen und Bürger diskriminierende Texte und Bilder melden können. Die Stadt prüft die Fälle, konfrontiert die betreffenden Unternehmen oder Organisationen und versucht zu vermitteln.
Maßnahmen gegen diskriminierende Werbung
Der Rundgang bildet den Abschluss der Ausstellung „Kauf mich?! Frauen und Männer in der Werbung“, die noch bis Freitag, 17. März, werktags von 8 bis 18 Uhr im Rathaus, Marktplatz 10, 69117 Heidelberg, zu sehen ist. Sie widmet sich der Frage, welche Geschlechterrollen Werbung transportiert und wie sie damit unsere Gesellschaft prägt.
Ausstellung und Rundgang sind Teil der allgemeinen kommunalen Bemühungen gegen Vorurteile und Geschlechterstereotype. Das Amt für Chancengleichheit kommt damit auch einem Gemeinderatsbeschluss nach, der ein Maßnahmenpaket gegen diskriminierende Bilder und Texte im medialen öffentlichen Raum vorsieht.
Ergänzend: Mehr Infos zum Thema diskriminierende Werbung gibt es unter www.heidelberg.de/diskriminierende-werbung