Frankfurt am Main – Die Geburt war eine Sensation: Gorilla Dian brachte am 15. September 2015 Zwillinge zur Welt. Doch bereits zwei Tage danach verstarb eines der Jungtiere. Jetzt verlor der Zoo auch das zweite Jungtier. Es starb trotz tagelangen und intensiven Kampfs der Tierärztinnen und Tierpfleger am 19. Januar 2016. Die Todesursache wird derzeit im Deutschen Primatenzentrum in Göttingen untersucht.
„Es war schon sehr schwer, den Tod des ersten Zwillings zu verschmerzen“, erklärt Zoodirektor Manfred Niekisch, „doch in dem Fall gab es keine Überlebenschance. Das Jungtier war sehr klein und nicht vollständig entwickelt.“
Umso mehr hoffte der Zoo, dass das zweite Jungtier, das Vutu genannt wurde, die erste kritische Lebensphase gut übersteht. Und danach sah es zunächst auch aus. Die 27-jährige Dian kümmerte sich hervorragend um ihr Junges, es wirkte ausgesprochen fit und zeigte keinerlei Auffälligkeiten.
Vor etwa zehn Tagen änderte sich das Bild. Sowohl Dian als auch das Jungtier wirkten schlapp, beider Urin war blutig. Die Tierärztinnen begannen sofort mit der Behandlung. Was dann folgte war ein tagelanges Auf- und Ab und ein Ringen um das Überleben des Jungtieres. Während sich der Zustand der Mutter durch die Behandlung verbesserte und stabilisierte, ging es dem Jungtier immer schlechter. Um es behandeln zu können, musste Dian narkotisiert werden. Der Leiter des Menschenaffen-Reviers nahm das Jungtier zu sich, um es mit Hilfe der Tierärztinnen Tag und Nacht betreuen zu können. Intensiv wurde parallel zur Behandlung der Symptome nach dem Grund der Erkrankung gesucht. Leber- und Blutwerte zeigten Auffälligkeiten, ließen sich aber nicht ohne weiteres auf eine Ursache zurückführen.
„Wir hoffen, dass im Deutschen Primatenzentrum geklärt werden kann, warum wir Vutu trotz des schnellen Eingreifens und des großen Engagements meines Teams verloren haben, wobei eine Erklärung unsere Betroffenheit kaum wird mildern können. Wir sind froh, dass Dian derzeit stabil ist, und setzten alles daran, dass sie wieder ganz gesund wird“, so Niekisch.