Heidelberg – Das war ein verdammt wichtiger Auswärts-Erfolg! Nach einer unglücklichen Niederlagenserie von neun Partien in Folge rollten die Rollstuhlbasketballer aus Heidelberg am vergangenen Samstag endlich wieder einmal als Sieger vom Parkett.
Im Kellerduell der 2.Bundesliga Süd gegen die Ulm Sabres schnappten die Neckarstädter, vor allem dank eines herausragenden Teamspirits und trotz eines völlig verkorksten 2.Viertels (18:6) den Schwaben noch den schon sicher geglaubten Sieg vor der Nase weg (61:64). Schon zu Beginn wurde die Brisanz der Partie zwischen den beiden hochtalentierten aber in der Spielzeit 2016/2017 dennoch arg gebeutelten Teams deutlich. Die Chocolate und die Sabres schenkten sich auf dem Spielfeld keinen Zentimeter und es wurde um jeden Ball hart gekämpft. Heidelbergs Mannschaftskapitän Sven Eckhardt, der 9 seiner insgesamt 14 Punkte im Eröffnungsviertel einnetzte, war es zu verdanken, dass die Gäste vom Neckar trotz der gut gestaffelten Defense der Ulmer Hausherren schnell ins Spiel fanden und sich eine kleine Führung herausspielen konnten (19:23).
Das 2. Viertel war dann, wie schon erwähnt, kein gutes für die Nordbadener und von unnötiger Hektik und unverständlicher taktischer Undiszipliniertheit geprägt. Die Quittung war eine verdiente 37:29-Halbzeitführung für die Gastgeber, da nicht nur deren beide Center-Spieler Dominik Bloching (19 Pkt./Topscorer für Ulm) und Thorsten Schmid (13 Pkt.) von den Rolling Chocolate in dieser Phase viel zu viel Freiräume geschenkt bekamen.
Nach dem Seitenwechsel knabberte das Team von Headcoach Marco Hopp neu eingenordet und dadurch wesentlich abgebrühter auftretend, den Vorsprung sukzessive ab (50:46). Heidelbergs Center Ralf Schwarz wütete nun wie ein wilder Bär in der Zone der Ulmer und kam am Ende auf 19 Zähler. Übertrumpft wurde er nur von Heidelbergs Pointguard Klaus Weber, der über die gesamte Spieldauer zielsicher aus der Distanz traf (21 Pkt. Topscorer der Partie) und mit seiner Erfahrung, nun die Zügel routiniert in die Hand nahm. Das Abschlussviertel entwickelte sich dann zum ultimativen Basketball-Krimi mit dem glücklicheren Ende für die Rolling Chocolate. Dank einer wasserdichten Zonen-Defense kamen die Sabres kaum noch gefährlich unter den Korb der Kirchheimer. Zudem zeigten die beiden Flügelspieler Dominik Vogt und Johannes Ernst ihre beste Saisonleistung, sodass der unerwartete Ausfall von Sebastian Holzheu und Thomas Gumpert nicht ins Gewicht fiel. Während den platt wirkenden Ulmern gegen Ende der Partie vor allem von der Freiwurflinie die Nerven versagten, nutzte das Team vom Neckar konsequent seine Chancen und fuhr damit hoch verdient seinen ersten Sieg im Jahr 2017 ein.
„Der verdiente 61:64-Auswärtserfolg heute sollte uns ordentlich Auftrieb geben für unser letztes Heimspiel in zwei Wochen gegen den RSV Lahn-Dill 2 (SA 18.03.17/Anpfiff 17.30 Uhr im SZ Süd)! Auch wenn wir heute erneut im taktischen Bereich viel liegen gelassen haben, so hat mich doch der Kampfgeist meiner Mannschaft tief beeindruckt, nach einem 8-Punkte-Rückstand auswärts, sich derart ins Spiel zurück zu kämpfen. Mental war das lang ersehnte, zuvor so oft nur knapp verpasste Erfolgserlebnis heute extrem wichtig für mein Team“, war Headcoach Marco Hopp trotz der nervenraubenden Partie in Ulm am Ende stolz auf die gezeigte Leistung seiner Rolling Chocolate Heidelberg.