Frankfurt: Claudia Dillmann verlässt das Deutsche Filminstitut im Herbst 2017

Claudia Dillmann *Foto: Anna Meuer / Deutsches Filminstitut)
Claudia Dillmann *Foto: Anna Meuer / Deutsches Filminstitut)

Frankfurt am Main – Claudia Dillmann hat am 13. März 2017 die Beendigung ihrer zwanzigjährigen Tätigkeit als Vorstand und Direktorin des Deutschen Filminstituts (DIF), zu dem das Deutsche Filmmuseum am Frankfurter Museumsufer gehört, zum 30. September 2017 bekanntgegeben. Ihren Entschluss teilte sie der Verwaltungsratsvorsitzenden des Instituts, Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig, in einem persönlichen Gespräch mit. Dillmann wird in den vorzeitigen Ruhestand wechseln. Sie will sich in Zukunft wieder dem Schreiben widmen und kann sich auch vorstellen, ihre Kenntnisse und Erfahrungen in die Kulturberatung einzubringen.

Bereits zu Beginn des Jahres 2016 hatte sich Claudia Dillmann zu diesem Schritt entschlossen. „Das Haus ist gut aufgestellt. Die finanzielle Grundlage für die Arbeit des Deutschen Filminstituts samt des Filmmuseums und der Projekte hat sich in den vergangenen Monaten sehr verbessert, das Haus kann auf seine Förderer auf kommunaler, Landes- und Bundesebene bauen. Auch inhaltlich konnte das Institut zukunftsweisende Partnerschaften, beispielsweise mit der Goethe-Universität Frankfurt oder dem Bundesarchiv, auf den Weg bringen“, so Dillmann. Eine bis Sommer 2019 reichende Ausstellungsplanung biete Verlässlichkeit und zugleich den Freiraum, im Jahr 2018 neue Ideen zu entwickeln.

„Mit Freude und auch mit Genugtuung schaue ich auf die 20 Jahre im DIF zurück, in denen das Institut sich so erfolgreich entwickelte“, so die 62-Jährige, die zu ihren Erfolgen die Gründung von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden, den Aufbau der Online-Plattform filmportal.de, ihre Präsidentschaft in der Vereinigung der europäischen Filmarchive und Kinematheken von 2004 bis 2012, die Planung und den Bau des neuen Filmmuseums in den Jahren 2007 bis 2011 sowie die Fortschritte bei der Digitalisierung des deutschen Filmerbes seit 2014 zählen kann.

Die Verwaltungsratsvorsitzende Ina Hartwig nahm Dillmanns Entschluss mit großem Bedauern auf und würdigte zugleich die Leistung der langjährigen Direktorin: „Mit dem Ausscheiden Claudia Dillmanns, die von meinem Vorgänger Hilmar Hoffmann ans Deutsche Filminstitut geholt worden war, endet eine Ära. Ihre zwanzigjährige Arbeit hat das Institut geprägt und weit vorangebracht. Die Direktorin, deren private Gründe für einen vorzeitigen Ruhestand ich gut nachvollziehen kann, hinterlässt ein hervorragend aufgestelltes Haus mit einem klaren Profil, einem exzellenten Team und den besten Perspektiven für die Weiterentwicklung unter einer neuen Leitung. Hervorzuheben sind die wegweisenden, höchst erfolgreichen und zukunftsweisenden Projekte auf dem Feld der kulturellen Bildung, die Claudia Dillmann verantwortete. Ich bedauere ihre Entscheidung und bin ihr zugleich dankbar für alles, was sie für das Deutsche Filminstitut und damit auch für die Frankfurter Kulturlandschaft geleistet hat. Dankenswerterweise wird Frau Dillmann in einer Übergangszeit beratend zur Verfügung stehen.“

Über Dillmanns Nachfolge für das eigenständige Institut soll auf dem Wege einer internationalen Ausschreibung entschieden werden.