Landau – Zu Gast bei Freunden: Eine sechsköpfige Delegation aus dem elsässischen Ribeauvillé hat jetzt die Stadt Landau besucht. Der Landauer Stadtvorstand begrüßte die Gäste um Député-Maire Jean-Louis Christ im historischen Empfangssaal des Rathauses zu einem kurzen „Update“ über die aktuellen Geschehnisse in beiden Partnerstädten; danach folgten ein Stadtrundgang und ein gemeinsames Mittagessen im Parkhotel.
„Der Stadtvorstand verfolgt das Ziel, die Städtepartnerschaften wieder stärker in den Fokus zu nehmen, neu zu beleben und zu intensivieren“, betont Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch. „Aus diesem Grund erfolgte nach dem Antrittsbesuch der Landauer Stadtspitze im Sommer vergangenen Jahres in Ribeauvillé jetzt der Gegenbesuch. Auch in Zukunft wollen wir den regen Austausch und den Gedanken des grenzüberschreitenden Miteinanders fortführen und die deutsch-französische Freundschaft, die einst den Grundstein für die europäische Einigung legte, weiter pflegen.“
Während die elsässischen Freunde mit Blick auf das Osterfest einen großen Osterhasen ihres Edel-Chocolatiers Daniel Stoffel als Gastgeschenk mitbrachten, überreichte die Landauer Stadtspitze ein Weinpräsent und den Bildband „Rund um Landau – ein Bild von einer Stadt“, der mit eindrucksvollen Bildern die Stadtgeschichte zeigt und durch zahlreiche Luftaufnahmen die Entwicklung der Stadt Landau veranschaulicht.
Zu den aktuellen Themen, die gemeinsam besprochen wurden, zählte neben der Flüchtlingsthematik, der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und der angespannten Haushaltssituation beider Städte auch die verstärkte Beteiligung von Jugendlichen an kommunalen Entscheidungen. Während die Stadt Ribeauvillé dies bereits in Form eines Kinderparlaments umsetzt, das 24 junge Mitglieder zählt, strebt die Stadt Landau eine Wiederbelebung und Intensivierung ihrer Jugendbeteiligung durch verschiedene Projekte der städtischen Jugendförderung an.
Daneben prägte das Thema Sicherheit die Gespräche der Vertreterinnen und Vertreter der Partnerstädte. Auch wenn die Stadt Ribeauvillé mit rund 4.800 Einwohnern um ein Vielfaches kleiner ist als Landau, seien die Sicherheitsvorkehrungen bei größeren Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt sehr streng, informierte Jean-Louis Christ. Oberbürgermeister Hirsch stellte den Gästen das geplante Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Situation im Ostpark vor, das unter anderem ein stellenweises Alkoholverbot und den Einsatz eines Streetworkers beinhaltet.
Großes Interesse zeigten die Gäste aus dem Elsass auch an den Themen Konversion und Festung. Unter anderem wollte die Delegation wissen, was aus den französischen Kasernen im Stadtgebiet geworden sei; und reagierte begeistert auf die bereits umgesetzten Konversionsprojekte. Parallelen gebe es auch zur jüngst erfolgten Unterschutzstellung der Landauer Festung und den daraus resultierenden Konsequenzen. Auch in Ribeauvillé seien viele historische Überreste im Boden zu finden, was sowohl die Stadt als auch Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer vor Herausforderungen stelle.
Oberbürgermeister Hirsch appelliert an die Landauerinnen und Landauer, die elsässischen Partnerstädte Ribeauvillé und Haguenau zu besuchen, um die deutsch-französische Freundschaft auch auf dieser Ebene zu vertiefen. „Unsere beiden Partnerstädte sind malerische Städte mit vielen Sehenswürdigkeiten und ganz besonderem Flair. Sie sind immer eine Reise wert – sei es zum Pfeiffertag in Ribeauvillé, zum Hopfenfest in Haguenau, zu den Weihnachtsmärkten oder auch jetzt im Frühjahr.“