Nieder-Olm – Grünes Licht für klimaschonendes Heizen: Der Landkreis Mainz-Bingen baut in Kooperation mit der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe (EDG), eine neue Heizzentrale für das Schulzentrum Nieder-Olm. Das Besondere an der neuen Anlage: Sie heizt mit Holzhackschnitzeln – regenerative Brennstoffe aus Holz, die beispielsweise aus Grünschnittabfällen gewonnen werden. Die Fertigstellung soll noch in diesem Jahr erfolgen.
„Durch fossile Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas gelangen Treibhausgase aus längst vergangenen Zeiten in die Atmosphäre und tragen zum Klimawandel bei. Pflanzen, aus denen wir Hackschnitzel gewinnen, wachsen hingegen rasch nach und entziehen der Luft durch Photosynthese Kohlenstoffdioxid. Deren Verbrennung setzt also keine zusätzlichen „fossilen“ Treibhausgase frei“, erklärt Hilmar Andreas Holland, Klimaschutzmanager des Landkreises Mainz-Bingen, die Vorteile des Leuchtturmprojektes. Auch Landrat Claus Schick begrüßt die klimaschonende Heizung der Schulen im Nieder-Olmer Schulzentrum: „Die Biomasseanlage wird durch den Wegfall fossiler Brennstoffe zu einer Treibhausgaseinsparung von 81 Prozent führen. Das bedeutet eine Reduktion von über 450 Tonnen Kohlenstoffdioxid und anderen klimarelevanten Gasen pro Jahr“.
Der Bau der Anlage, der rund 1,3 Millionen Euro kostet, wird mit 200.000 Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Kommunalförderinitiative „Klimaschutzprojekte in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen“ gefördert. Grundsätzlich wird Klimaschutz, der in den Geschäftsbereich des Ersten Kreisbeigeordneten Adam J. Schmitt fällt, in Mainz-Bingen groß geschrieben: So ließ der Kreis beispielsweise ein eigenes „Integriertes Klimaschutzkonzept“ mit dem Teilkonzept „Erschließung der verfügbaren Erneuerbare-Energien-Potentiale“ erstellen. Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes wurde, ebenfalls durch das Bundesumweltministerium gefördert, 2015 die Stelle eines Klimaschutzmanagers geschaffen und besetzt.