Heidelberg – Schwere Aufgabe für die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft am Sonntag, den 19. März 2017, in Sotschi (RUS): In der Rugby Europe Championship steht als letzte Herausforderung das Auswärtsspiel gegen Russland an. Zugleich ist nach der Partie Halbzeit in der parallel ausgespielten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2019 in Japan.
Bundestrainer Kobus Potgieter kann dabei auf nahezu den identischen Kader setzen wie
am vergangenen Wochenende gegen Spanien. Allerdings stößt mit Frankreich-Legionär
Christopher Hilsenbeck eine wichtige Alternative zur Mannschaft.
Hilsenbeck, der für die beiden letzten Spiele nicht von seinem französischen Verein freigegeben worden war, hat bereits einige Einheiten mit dem Team absolviert und wird einsatzbereit sein. Hingegen stehen die Chancen, dass auch Erste-Reihe-Stürmer Damien Tussac am Freitag mit nach Russland reisen wird, leider erneut nicht gut. Keine Verbesserung in der personellen Situation gibt es in der Hintermannschaft der DRV-XV. Steffen Liebig fällt weiter verletzt aus, und auch bei den angeschlagenen Clemens von Grumbkow und Carlos Soteras Merz geht man mit Blick auf das wichtige Siebener-Turnier in Hong Kong Anfang April keinerlei Risiko ein. Dazu hat sich der als Alternative nachnominierte Rafael Pyrasch gegen Spanien kurz nach seiner Einwechslung einen Innenbandriss zugezogen und fällt somit ebenfalls für Sotschi aus. Immerhin
eine positive Tendenz gibt es bei Kapitän Sean Armstrong, der nach einer Oberschenkel-
Verletzung rechtzeitig fit zu werden scheint und mit in den Flieger steigt.
So wird die Mannschaft, die zuletzt gegen Spanien die starken Leistungen aus den
vorangegangenen Spielen nicht ganz bestätigen konnte, in Russland auch auf
Wiedergutmachung aus sein. „Wir haben das Spanien-Spiel ausgiebig analysiert und wissen, wo wir Fehler gemacht haben“, so Trainer Kobus Potgieter. „Wir sind natürlich nicht glücklich mit dieser Niederlage, aber wir müssen auch die richtigen Schlüsse daraus ziehen, hart arbeiten und uns wieder auf unsere Basics konzentrieren – vor allem in der Defensive. Wenn wir unsere Arbeit gut machen, und mal über 80 Minuten unseren Spielplan umsetzen können, dann ist auch ein Sieg in Russland möglich. Es wird aber sicher verdammt schwer in Sotschi.“ Die Russen, so Potgieter, seien – ähnlich wie Spanien – vor allem mit der Hintermannschaft offensiv sehr stark, hätten wohl aber nicht so einen starken Sturm wie der letzte Gegner. „Im Prinzip müssen wir im Vergleich zum letzten Wochenende fast alles verbessern und eher an die zweite Halbzeit als an die erste anknüpfen“, fordert Potgieter.
„In der Defensive müssen wir sehr aufmerksam sein, dürfen den Außen nicht so viel Platz lassen.“ Dazu müsse man den Ball besser in den eigenen Reihen halten und die sich bietenden Chancen effektiver nutzen.