Karlsruhe – Der baden-württembergische Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, hat in einer Feierstunde am heutigen Montag (20. März 2017) den neuen Leiter der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, Jürgen Gremmelmaier, offiziell in sein Amt eingeführt. Er folgt in diesem Amt dem Leitenden Oberstaatsanwalt a. D. Gunter Spitz nach, den Wolf offiziell verabschiedete.
Minister Wolf sagte: „Der Justizstandort Karlsruhe ist etwas ganz Besonderes; er ist der Justizstandort schlechthin, die Residenz des Rechts. Wenn es in einem inzwischen geflügelten Wort heißt, da gehe ich bis nach Karlsruhe, dann kommt hierin ein großes Vertrauen der Menschen in unseren Rechtsstaat zum Ausdruck. Ein besseres Kompliment kann es in einer Demokratie nicht geben.“
Wolf dankte dem Leitenden Oberstaatsanwalt a. D. Gunter Spitz für seine Verdienste als langjähriger Leiter der Staatsanwaltschaft Karlsruhe: „Sie haben, wie schon zuvor in Ihrer Laufbahn, in Karlsruhe in den vergangenen 14 Jahren ganz Hervorragendes geleistet! Es ist Ihnen zu jeder Zeit gelungen, Ihre Behörde in jeder Hinsicht – fachlich wie menschlich – auch dann auf Kurs zu halten, wenn die Zeiten stürmisch waren. Ich möchte hier nur an die Ermittlungsverfahren wegen der kostenlosen Vergabe von WM-Tickets erinnern. Und gerade wenn die Staatsanwaltschaft im Lichte der Öffentlichkeit und der Medien stand, waren Sie ein Behördenleiter, der immer Verantwortung übernommen hat und voll und ganz hinter seinen Leuten stand. Ihre Tat- und Schaffenskraft und Ihre glückliche Hand bei der Leitung Ihrer Behörde haben Sie auch eindrucksvoll durch den Aufbau der neuen Staatsschutzabteilung unter Beweis gestellt.“
Wolf ließ den bisherigen beruflichen Werdegang des neuen Leitenden Oberstaatsanwalts Jürgen Gremmelmaier Revue passieren. Dieser begann seine Laufbahn 1991 bei der Staatsanwaltschaft Mosbach und erhielt seine erste Planstelle bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Dort fungierte er bis 2005 in den unterschiedlichsten Funktionen bis hin zum Abteilungsleiter.
Wolf weiter: „Ihre Karriere ging im Eiltempo weiter, als Sie 2005 der Ruf auf die Stelle des stellvertretenden Behördenleiters bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg ereilte. Auch hier haben Sie sich wieder so hervorragend geschlagen, dass Frau Generalstaatsanwältin Hügel Sie 2007, nur zwei Jahre später, zu ihrem Stellvertreter bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe berief. Und ich brauche nicht zu sagen, dass Sie auch dort in vergangenen neun Jahren ganz hervorragende Leistungen erbracht haben. Die nun vor Ihnen liegende Aufgabe wird Ihnen sicherlich einiges abverlangen. Ich bin mir aber sicher, dass wir mit Ihnen die Idealbesetzung für dieses anspruchsvolle Amt gefunden haben.“
Zuvor besuchte Minister der Justiz und für Europa Wolf sowohl das Verwaltungsgericht als auch das Sozialgericht in Karlsruhe. Wolf sagte: „Bei vielen meiner zahlreichen Gerichtsbesuche mit Personalversammlungen in den vergangenen Wochen wurde ich von den Kolleginnen und Kollegen insbesondere auf die Absenkung der Eingangsbesoldung angesprochen. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass ich die Absenkung der Eingangsbesoldung für das falsche Signal halte und mich für ihre Abschaffung eingesetzt. Umso mehr freue ich mich, dass sich da unsere Bemühungen gelohnt haben und seit Ende der vergangenen Woche feststeht, dass wir diese Absenkung zum 1. Januar 2018 abschaffen. Mit der Schaffung von mehr als 200 Neustellen im aktuellen Haushalt, der Übernahme des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst und der Abschaffung der Absenkung der Eingangsbesoldung haben wir damit wichtige und notwendige Schritte zur Stärkung der baden-württembergischen Justiz unternommen.“
Landgericht und Staatsanwaltschaft in Karlsruhe hatte der Minister bereits vor einigen Wochen besucht.