Heidelberg – Wer bisher den Zoo ausschließlich als Ausflugsziel für die warmen Sommermonate eingestuft hat, sollte mal an einem Wintertag mit frischem Schnee den Zoo besuchen.
Es ist schon ein ganz besonderer Augenblick, wenn der erste Schnee fällt und man den Rhesusaffen zusehen kann, wie sie vorsichtig aus dem Affenhaus kommen. Bevor die Ersten den Schritt auf das kalte Weiß wagen, wird erst einmal ertastet, wie sich das denn anfühlt. Kalt, feucht. Bei den großen Asiatischen Elefanten wird der frische Schnee ebenfalls zunächst intensiv berüsselt. Der ungewohnte Anblick ist für die Zootiere jedes Mal wieder eine interessante Erfahrung. Bei den Ziegen und Schafen im Streichelzoo können die Besucher den jungen Zicklein zuschauen, die zum ersten Mal dem Schnee begegnen.
So bietet ein winterlicher Rundgang durch den verschneiten Zoo interessante Einblicke. Viele Tiere sind von der weißen Pracht sichtlich angetan, auch wenn es uns bei den winterlichen Temperaturen fröstelt. Die syrischen Braunbären sind putzmunter und genießen ausgelassen den Schnee. Ihre Mitbewohner, die flinken Korsakfüchse, tragen zurzeit ein schönes dickes Winterfell. Einige Vogelarten sind in der kalten Jahreszeit sogar besonders aktiv. Die Seevögel im Küstenpanorama sind schließlich ganz andere, kältere, Temperaturen gewöhnt.
Während Trampeltiere und Alpakas in ihrem dicken Wollkleid gut gegen Kälte, Schnee und Wind geschützt sind, genießen die in den Regenwäldern beheimateten Flachland-Gorillas und Orang-Utans, ebenso wie mancher Zoobesucher, die Wärme in den Tierhäusern.
Für Hobby-Fotografen bieten sich nun besonders interessante Farbkontraste im Zoo. Die Kuba-Flamingos in ihrem roten Federkleid sind ein wahrer Farbklecks in der Winterlandschaft. Ebenso die beiden Roten Panda, die man im Winter besonders gut im Geäst des Nussbaums entdecken kann. Die beiden sind bei jedem Wetter auf ihrer Außenanlage und trotzen Regen, Schnee und Kälte. Sie sind dämmerungs- und nachaktive Tiere, die aber auch in den Vor- und Nachmittagsstunden rege sind.