Kaiserslautern – Zum Greifen war die Spannung, die heute kurz nach 11:00 Uhr in der Einsatzzentrale der Kaiserslauterner Feuerwehr herrschte.
Draußen auf dem Einsiedlerhof hatten gerade die Männer des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz begonnen, die am Mittwoch gefundene Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen. 19 Minuten später dann der erlösende Anruf vom Einsatzleiter des Kampfmittelräumdienstes, Peter Kappler „Bombe entschärft“. Damit ging auch der Einsatz von rund 120 Kräften von Ordnungsbehörde, Feuerwehr und Polizei zu Ende, die unterstützt vom Sanitätsdienst des Katastrophenschutzes, dem Technischen Hilfswerk und der US-Polizei seit dem frühen Sonntagmorgen im Gewerbegebiet im Dienst waren. „Alles ist planmäßig verlaufen“, zogen Elfriede Day, Einsatzleiterin der Ordnungsbehörde, und Konrad Schmitt, Einsatzleiter des Katastrophenschutzes, die erleichterte Bilanz. Beide bedankten sich bei den Einsatzkräften für die gute Zusammenarbeit, die auch dieses Mal wieder „Hand in Hand“ funktioniert hatte.
Bis 9:00 Uhr waren rund 200 Anwohnerinnen und Anwohner auf dem Einsiedlerhof aufgerufen, ihre Häuser und Wohnungen im Umkreis von 500 Metern zur Fundstelle der knapp 250 Kilogramm schweren Mehrzweckbombe zu verlassen. Diese war bei ihrem Abwurf im Zweiten Weltkrieg nur teilweise detoniert, so dass der zweite der beiden Zünder durch den Kampfmittelräumdienst nun vorsichtig entschärft werden musste. Von der Evakuierung betroffen waren auch die im Sperrgebiet liegenden Gastronomiebetriebe, die in dieser Zeit geschlossen bleiben mussten. Während der kompletten Maßnahme blieb außerdem die Kaiserstraße ab der Kreuzung Jacob-Pfeiffer-Straße bis nach der Abzweigung Im Haderwald komplett gesperrt.
Für die Anwohnerinnen und Anwohner, die für die Dauer der Maßnahme nicht bei Verwandten oder Bekannten unterkommen konnten, hatte die Stadtverwaltung eine Aufenthaltsmöglichkeit im Bürgerhaus Einsiedlerhof eingerichtet. „Diese wurde von rund 25 Personen genutzt“, informierte Konrad Schmitt. „Von einem Neugeborenen bis hin zu den Seniorinnen und Senioren war jede Altersgruppe vertreten.“ Insgesamt hätte es zwei Fälle gegeben, in denen die Betroffenen krankheitsbedingt ihre Wohnungen nicht alleine verlassen konnten und deshalb durch den Sanitätsdienst abgeholt werden mussten. Wie Elfriede Day ausführte, wären bei den abschließenden Kontrollen auch nicht alle Wohnungen und Häuser leer gewesen. „Durch die Umstellung auf die Sommerzeit gab es dann doch einige Nachzügler, so dass unsere Einsatztrupps, die im Sperrgebiet von Haus zu Haus gingen, sicherheitshalber noch ein zweites Mal kontrollierten.“ Trotzdem sei alles im Zeitplan geblieben, meinte die Einsatzleiterin, die sich bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre große Kooperationsbereitschaft und ihr Verständnis bedankte. Diese konnten gegen 11:30 Uhr dann wieder nach Hause zurückkehren und den restlichen Sonntag entspannt in ihren vier Wänden genießen.