Karlsruhe – Seit April 2016 erarbeitet der Ortschaftsrat Grötzingen unter intensiver Beteiligung der lokalen Kulturszene ein Stadtteil-Kulturkonzept. Im März fand nun das letzte Treffen der „Arbeitsgruppe Kulturkonzept“ statt.
In insgesamt acht Sitzungen hat das neunköpfige Gremium die umfangreichen Sammlungen an Ideen, Empfehlungen und Handlungsmöglichkeiten ausgewertet und zu einem kulturpolitischen Fahrplan für die nächsten zehn Jahre verdichtet. Nun steht das Grötzinger Stadtteilkultur-Konzept kurz vor seiner Verschriftlichung. Die lokalen und gesamtstädtischen Gremien sollen dann im Herbst beschließen und spätestes zum Jahresanfang 2018 soll das Konzept als Broschüre vorliegen.
Orientierungsmodell für andere Stadtteile
Mit der intensiven und extern begleiteten Erarbeitung eines stadtteilbezogenen kulturpolitischen Orientierungsplans übernimmt Grötzingen – unter Federführung von Ortsvorsteherin Karen Eßrich und dem Karlsruher Kulturamt – eine bundesweit einzigartige Vorreiterstellung in Sachen Stadtteilentwicklung. Darin erfüllt sich der im Karlsruher Kulturkonzept formulierte Anspruch, die Stadtteile in ihrem eigenständigen Kulturleben als individuell geprägte Lebensräume zu stärken. Die Stadt Karlsruhe sieht die Grötzinger Ergebnisse auch als zukünftiges Orientierungsmodell für andere Stadtteile.
Zukunftswerkstatt und Expertentreffen
Der „Arbeitsgruppe Kulturkonzept“ gehören Vertreterinnen und Vertreter aller Ortschaftsratsfraktionen, Expertinnen und Experten aus der lokalen Kulturszene sowie ein Vertreter des Kulturamts an. Die Arbeitsgruppe verantwortete in Rückkopplung an ihre Fraktionen, Vereine und Arbeitsgemeinschaften auch die Zusammenstellung des 90-köpfigen Expertenkreises, der im Juli vergangenen Jahres zu einer ganztägigen „Zukunftswerkstatt“ zusammenkam.
Daran schlossen sich mehrere vertiefende Expertentreffen zu den einzelnen Handlungsfeldern an. Besonders intensive Expertengespräche und schriftliche Erhebungen wurden zu den drei Handlungsfeldern Kulturelle Bildung, Brauchtum und Kulturlandschaft geführt. Auch das für Grötzingen neu ins Auge gefasste Vorhaben, Kulturproduktionen und Akteure an der Schnittstelle zwischen Kunst, Handwerk und Natur verstärkt zu unterstützen, wurde mit lokalen Akteuren bis Februar 2017 vertieft und konkretisiert.