Heidelberg/Hannover. Die deutsche U20-Nationalmannschaft musste sich bei der 15er-Rugbyeuropameisterschaft in Bukarest (ROM) zum Auftakt dem Team aus Russland
geschlagen geben. Nach dem 10:47 (3:19) wird das Team von Chefcoach Sean Armstrong nun in der Platzierungsrunde um die Ränge fünf bis acht weiterspielen und am Mittwoch als nächstes auf das Team der Schweiz treffen, welches zuvor Spanien mit 13:36 unterlegen war.
„Leider war das heute keine gute Leistung von uns, und wir müssen uns jetzt Gedanken machen, wie wir das nächste Spiel am Mittwoch angehen“, sagte Armstrong nach der Partie. „Die Russen sind heute mit den schwierigen Witterungsbedingungen besser zurecht gekommen, waren vor allem im Gedränge und im Paket nicht zu halten und haben das clever ausgenutzt. Die Jungs sind jetzt allerdings hoch motiviert, es im nächsten Spiel deutlich besser zu machen. Aber auch die Schweiz wird kein leichter Gegner. Auch dieses Team verfügt über ein druckvolles Sturmspiel.“
Das deutsche Team begann ordentlich, spielte bei Dauerregen und entsprechend schwierigen Bedingungen konzentriert und druckvoll, ließ zunächst auch defensiv nicht viel zu und erarbeitete sich im offenen Spiel einige Vorteile. Doch schnell wurde deutlich, dass die Russen im Sturmspiel deutlich stärker aufgestellt waren und das auch zu nutzen wussten. Nachdem Manuel Jäger nach einer knappen Viertelstunde einen Straftritt zur 3:0-Führung verwandelt hatte, dauerte es nicht lange, bis das russische Paket den Ball zum ersten Mal ins DRV-Malfeld trug (17.). Der Erhöhungskick von außen misslang zwar, aber fortan spielten die Russen ihr Spiel geduldig weiter, kickten sicher zur Gasse, wartete auf Chancen im Gedränge oder mit dem Paket. In der 24. Minute konnte der zweite Versuch für Russland nach einem schnell ausgeführten Straftritt zwar gerade noch verhindert werden, aber das darauf folgende Fünf-Meter-Gedränge für Deutschland gewann Russland wieder klar und legte zum 10:3 ab, was Kicker Aleksandr Budychenko noch um zwei Zähler erhöhte. Und auch kurz vor der Pause war es mit Evgeniy Mishechkin erneut einer der bulligen russischen Stürmer, der den dritten Versuch markierte – wieder erhöht von Budychenko.
Vor allem aufgrund der Dominanz im Sturm war es auch im zweiten Durchgang ein eher einseitiges Spiel zu Gunsten der Russen. Aleksandr Budychenko traf zwei Straftritte (44. und 54.). Dazwischen legte Russland Versuch Nummer vier, nachdem aus dem Gedränge heraus gut nach links herausgespielt wurde (48.), und auch die Erhöhung passte sicher. Auch mit dem deutlichen 3:32-Rückstand vor Augen spielten die DRV-Junioren engagiert weiter, fanden aber weiter kaum ein Mittel, um selbst gefährlich in die Nähe des gegnerischen Malfelds zu kommen.
Stattdessen nutzten die Russen jetzt beinahe jeden Fehler der Deutschen zu Punkten, etwa, als die Hintermannschaft den Ball in der eigenen 22-Meter-Zone nicht unter Kontrolle bringen konnte, am Ende der Gegner zupackte und sich zum – mal nicht erhöhten – Versuch ins Malfeld warf (60.). Sieben Minuten später war es einmal nicht der Sturm, der Russlands nächsten Versuch vorbereitete. Schluss Nikita Filippov legte gut freigespielt und unbedrängt ab, Budychenko erhöhte wieder sicher. Für Ergebniskosmetik sorgte in der 71. Minute mal das deutsche Paket, das nach Gasseeinwurf gut anschob und es bis ins gegnerische Malfeld schaffte, wo letztlich Franz Müller ablegte. Manuel Jäger versenkte den Erhöhungskick von rechts außen sicher und verkürzte damit auf 10:44. Doch auch die Russen legten punktemäßig noch einmal nach. Budychenko setzte mit einem erfolgreichen Straftritt zum 47:10 den Schlusspunkt, denn danach wurde der Ball nicht mehr angespielt.