Ludwigshafen – Die Stadt war auch im Jahr 2016 das zweitsicherste Oberzentrum in Rheinland-Pfalz. Mit einem Rückgang der Straften (insgesamt) um 6,62 % wurde der tiefste Stand seit dem Jahr 2010 erreicht.
2016 ereigneten sich 16.487 Straftaten im Vergleich dazu waren es 2015 noch 17.655. Weiter erfreulich ist der erneute leichte Anstieg der Aufklärungsquote von 1 % auf nunmehr 61,3 %. Damit hält die Polizei Ludwigshafen ein hohes Niveau, seit 2006 liegt die Quote über der Marke von 60 %.
Gewalt in engen sozialen Beziehungen
Gewalt in engen sozialen Beziehungen (GesB) war trotz gesellschaftlicher und gleichstellungspolitischer Veränderungen in unserer Gesellschaft lange ein Tabuthema. Seit dem Jahre 2000 wird unter Federführung des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen das rheinland-pfälzische Interventionsprogramm gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen durchgeführt. Polizei, Justiz, Interventionsstellen, Frauenhäuser, Frauenhaus-Beratungsstellen, Frauennotrufe gegen sexualisierte Gewalt, Täterarbeitseinrichtungen, Jugendämter und andere Einrichtungen arbeiten mittlerweile institutionalisiert zusammen. Der Polizei als ständig erreichbare Organisation kommt im Interventionsprozess eine entscheidende Rolle zu. Dies umfasst Prävention, konsequente Strafverfolgung sowie weitreichender Opferschutz und -hilfe. Die Fallzahlen im Stadtgebiet Ludwigshafen sind 2016 (794) gegenüber 2015 (852) um 58 (-6,8 %) Fälle zurück gegangen. Dies ist seit 2011 der niedrigste Stand.
Rohheitsdelikte
Die Fallzahlen bei Diebstählen, der Straßenkriminalität, den Rauschgiftdelikten, Wohnungseinbrüchen, Rauschgiftdelikten und Vermögens- und Fälschungsdelikten sind insgesamt zurückgegangen Lediglich bei den Rohheitsdelikten kam es zu einem leichten Anstieg. In dieser Straftatengruppe werden insbesondere Körperverletzungsdelikte (2.290), Raubdelikte (156), Bedrohungen (410), Nötigungen (253) und der Straftatbestand der Nachstellung (37), besser bekannt als Stalking, erfasst. Die Entwicklung wird, wie in den vergangenen Jahren, maßgeblich durch die Anzahl der Körperverletzungsdelikte beeinflusst. Deren Anzahl stieg um 46 Straftaten (+2%).
Tatverdächtige
Im Jahr 2016 konnten 7630 Tatverdächtige ermittelt werden. Der Anteil männlicher Tatverdächtiger lag bei 72,13 %, der weiblicher Tatverdächtiger bei 27,87 %. 59 % aller Tatverdächtigen waren Deutsche, 41 % Tatverdächtige anderer Nationalität.
Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der deutschen Tatverdächtigen um 373 (2015= 4894), was einem Minus von 7,62 % entspricht. Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen aus 91 Nationen blieb nahezu gleich.
Zuwanderer
Seit Beginn 2015 stieg die Anzahl von Zuwanderern stark an. Diese Personengruppe ist seit Mitte 2015 in die PKS aufgenommen und erstmals für den Beobachtungszeitraum 01.01.2016 bis zum 31.12.2016 vollständig auswertbar. Ein Vergleich zwischen den Jahren 2015 und 2016 wegen der fehlenden Daten nicht möglich. Eine umfassende und belastbare Entwicklungsanalyse eröffnet sich erst nach Abschluss des Jahres 2017. Von den im Jahr 2016 ermittelten Tatverdächtigen (7.630) entfallen 652 auf Zuwanderinnen und Zuwanderer, was einem Anteil von 8,54 % entspricht.
Gewalt gegen Polizeibeamte
Gewalt gegen Polizeibeamte bereitet uns weiterhin Sorge. Gewalterfahrungen sind Bestandteil des Polizeiberufs. Im Jahr 2016 wurden im Stadtgebiet insgesamt 111 Fälle von „Gewalt gegen Polizeibeamte“ erfasst, wobei teilweise bei einem Vorkommnis mehrere Delikte begangen wurden. Hier kam es gegenüber dem Jahr 2015 zu einem Rückgang von 13 (von 124) Taten.
Der Leiter der Polizeidirektion Ludwigshafen, Polizeidirektor Peter Traub, zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung der Gesamtstraftaten. Die Bürgerinnen und Bürger können in Ludwigshafen sicher leben.
„Den erneuten Anstieg der Aufklärungsquote verdanke ich meinen hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diesen möchte ich an dieser Stelle für ihre Arbeit besonders danken. Nachdenklich stimmen mich immer noch die Anzahl der Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte. Was sich bundesweit abzeichnet, ist auch leider bei uns festzustellen: Gewalterfahrungen sind leider zu einem Bestandteil des Polizeiberufs geworden.“
Details zum Kriminalitätslagebild sind unter http://s.rlp.de/tJy abrufbar.