Mainz: Nach 12 Monaten Bauzeit feiert die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) am Freitag (31.03.17) Richtfest für den Forschungsneubau BioZentrum I auf dem Campus der Universität.
Das Gebäude liegt westlich vom Botanischen Garten und wird große Teile der verstreut auf dem Campus untergebrachten Institute des Fachbereichs Biologie zusammenführen. Damit vollzieht die JGU einen entscheidenden Schritt zur geplanten Neustrukturierung der Biologie und dem weiteren Ausbau der Lebenswissenschaften in Mainz. Das moderne, hocheffiziente Laborgebäude wird Platz für knapp 200 Mitarbeiter bieten. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 42 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Sommer 2018 geplant.
Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) des Landes Rheinland-Pfalz hat der Universität zur Errichtung des Neubaus BioZentrum I erstmals die Bauherrenfunktion für ein großes Bauprojekt übertragen.
„Dieses große Maß an Eigenverantwortlichkeit könnte Vorbildcharakter haben“,
sagte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf.
Die neuen Forschungs- und Laborflächen für die Biologie als zentrales Fach der Lebenswissenschaften beseitigen nicht nur bestehende Defizite bei den Laboren, sondern schaffen insbesondere auch die Voraussetzung für die Neustrukturierung des Fachbereichs.
„Die Lebenswissenschaften nehmen an unserer Universität bereits jetzt eine herausragende Position ein und sie werden durch das neue Forschungsgebäude weiter gestärkt“,
teilte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, mit. An seinem Standort im Westen des Unicampus befindet sich das BioZentrum I nicht nur in fachlicher, sondern auch in räumlicher Nähe zu anderen wichtigen Pfeilern der Mainzer Lebenswissenschaften: dem Institut für Molekulare Biologie gGmbH (IMB), ein von der Boehringer Ingelheim Stiftung gefördertes Exzellenzzentrum, dem Biomedizinischen Forschungszentrum der Universitätsmedizin und dem Institut für Pharmazie und Biochemie – Therapeutische Lebenswissenschaften.
„Wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten, die uns das BioZentrum I in der Forschung und in der Betreuung von Studierenden eröffnen wird“,
erklärte Prof. Dr. Walter Stöcker, Prodekan und Baubeauftragter des Fachbereichs Biologie, zu dem nächstes Jahr bevorstehenden Umzug. Die Studierenden werden in dem Gebäude bessere Bedingungen für ihre Bachelorarbeiten und das Masterstudium vorfinden. Derzeit studieren an der JGU rund 1.600 Studentinnen und Studenten im Hauptfach Biologie. Für die Neuausrichtung der Biologie, die vor kurzem ihre Institutsstruktur neu gegliedert hat und die Forschungsbereiche in nunmehr drei Instituten bündelt, werden außerdem Vorteile bei der Berufung hochkarätiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erwartet.
Auf einer Nutzfläche von rund 4.700 Quadratmetern bietet der kompakte vierstöckige Baukörper moderne Labore, Büros mit direkter Verbindung zu den Laboren und Seminar- und Besprechungsräume. Die flexible Organisationsstruktur ermöglicht unterschiedlich schaltbare Büro- und Laborflächen als Basis für eine spätere Umnutzung oder zukünftige Forschungsentwicklungen. Eine Besonderheit des Baus ist, dass im Rahmen der Arbeiten die Fundamente eines römischen Aquädukts entdeckt wurden, davon sieben Stück im Bereich des Baufeldes BioZentrum I, die durch entsprechende Umplanung des Gebäudes, in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden, überbaut und somit erhalten werden konnten.
In das BioZentrum I ziehen nach seiner Fertigstellung große Teile des Instituts für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie sowie des Instituts für Entwicklungsbiologie und Neurobiologie ein. Aktuell wird ein zweiter Bauabschnitt geplant, der ebenfalls zeitnah durch die JGU in eigener Bauherrschaft realisiert werden soll. In diesen zweiten Bauabschnitt werden neben dem Institut für Molekulare Physiologie des Fachbereichs Biologie zwei weitere Nutzergruppen einziehen, zum einen der Bereich Biochemie des Instituts für Pharmazie und Biochemie – Therapeutische Lebenswissenschaften und zum anderen das Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung.
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