Sandhausen – Am 26. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga empfing der SVS zum Auftakt der englischen Woche den Tabellenelften VfL Bochum. Trainer Kenan Kocak musste mit Andrew Wooten, Richard Sukuta-Pasu und Jose Pierre Vunguidica gleich auf drei Stürmer verzichten. An der Seite von Lucas Höler spielte Moritz Kuhn, Marcus Karl ersetzte in der Innenverteidigung Daniel Gordon.
Druckvolle Anfangsphase
Der SVS begann schwungvoll und hatte in der 10. Minute bereits die erste Gelegenheit. Damian Roßbach spielte einen langen Ball auf Thomas Pledl, der den Ball mit der Brust annahm und aus der Drehung abschloss, den Ball aber knapp über die Latte setzte. Man spürte, dass sich die Heimmannschaft für das Spiel gegen den Tabellenelften Einiges vorgenommen hatte. Der SVS war energischer im Zweikampf und hielt die Bochumer in deren Hälfte. Der entscheidende Pass im letzten Drittel blieb jedoch aus.
Knaller verhindert den Pausenrückstand
In der 14. Minute hatte dann der VfL eine Riesenchance: Ein langer Einwurf landete in der Mitte bei Jan Gyamerah, der aus fünf Metern am glänzend reagierenden Sandhäuser Schlussmann Marco Knaller scheiterte. Der anschließende Eckball blieb ohne Erfolg. Die Gastgeber waren im weiteren Verlauf um Spielkontrolle bemüht, doch die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet ließ defensiv ebenso wenig zu, sodass sich das Spiel größtenteils im Mittelfeld abspielte. Folgerichtig ging es mit einem 0:0 in die Pause.
Zu wenig Durchschlagskraft in der zweiten Halbzeit
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte. Beide Mannschaften standen defensiv sicher, ohne dabei Akzente nach vorne setzen zu können. Die Gäste wechselten zuerst und VfL-Trainer Gertjan Verbeek brachte Vitaly Janelt für Dominik Wydra. Keine sechs Minuten später holte sich Janelt auch sofort die erste Gelbe Karte des Spiels für ein Foul an Marcus Karl ab. Den fälligen Freistoß schoss Kuhn scharf über die Mauer, doch Ex-Sandhausen-Keeper Manuel Riemann tauchte ab und fing den Ball kurz vor der Torlinie. In der 52. versuchte es Lucas Höler mit einem Fernschuss, stellte den aufmerksamen VfL-Schlussmann aber vor keine größeren Probleme. Ab der 60. Minute wollte dann auch SVS-Coach Kenan Kocak neue Akzente setzen und brachte Manuel Stiefler für Moritz Kuhn, drei Minuten später wurde Jakub Kosecki durch Korbinian Vollmann ersetzt.
Linsmayer rettet im letzten Moment
Das Spiel blieb umkämpft, mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. In der 63. Minute verhinderte SVS-Mittelfeldspieler Denis Linsmayer mit einer tollen Rettungsaktion den Rückstand. Der Bochumer Felix Bastians dribbelte Richtung SVS-Strafraum und setzte zum Schuss an, Linsmayer konnte ihm mit einem langen Bein den Ball aber noch vom Fuß spitzeln. Danach verfiel das Spiel wieder in seinen alten Rhythmus mit vielen kleinen Fouls und ohne Spielfluss. In der 73. Minute versuchte es Manuel Stiefler noch einmal aus der Distanz, Routinier Tim Hoogland konnte den Ball aber mit der Brust abblocken. Eine Minute später zog Kenan Kocak seine letzte Wechsel-Option und brachte Julian Derstroff für Thomas Pledl.
Rasante Schlussphase
Wie aus dem Nichts kam dann auf einmal der VfL zu seiner zweiten Chance im zweiten Durchgang: Nach einem Doppelpass von Russel Canouse mit Nils Quaschner legte Johannes Wurtz zum freistehenden Marco Stiepermann quer, dem das Leder aber über den Spann rutschte (75.). Die Schlussminuten hatten es dann nochmal in sich: Erst scheiterte Stiefler aus fünf Metern an Gäste-Keeper Riemann und in der Nachspielzeit flog der Ball nach einem Fallrückzieher von Wurtz nur knapp über das SVS-Tor. Somit blieb es beim leistungsgerechten 0:0.
Bereits am Dienstag ist der SV Sandhausen am 27. Spieltag zu Gast beim FC St. Pauli. Anpfiff im Millerntor-Stadion ist um 17:30 Uhr.
Spielstatistik: SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Karl, Kister, Roßbach – Kulovits, Linsmayer – Kosecki (63. Vollmann) – Pledl (74. Derstroff) – Höler, Kuhn (60. Stiefler)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 5465