Ludwigshafen: Spitzenspiel mit Punkteteilung

Ungemein effektiv im Abschluss: Alex Falk, der sich mit seinen Kollegen zusammen beim Tabellenzweiten einen Zähler ergatterte. (Foto: Harry Reis)
Ungemein effektiv im Abschluss: Alex Falk, der sich mit seinen Kollegen zusammen beim Tabellenzweiten einen Zähler ergatterte. (Foto: Harry Reis)

Ludwigshafen – Mit einem Kraftakt sicherte sich die TSG Ludwigshafen-Friesenheim beim Tabellenzweiten TV Hüttenberg einen Punkt. Das bis zur Schlusssirene spannende wie umkämpfte und intensive Spitzenspiel endete 26:26, nachdem die Hausherren zur Halbzeit noch mit drei Toren vorne gelegen hatten. Damit büßte der Neuling, der bis dato eine phantastische Runde absolviert hat, zum dritten Mal auf eigenem Parkett Zählbares ein.

Lange schien es, als könne das Team von Adalsteinn Eyjólfsson das Spitzenspiel gewinnen, doch die Pfälzer stemmten sich mit einer famosen Einstellung gegen die drohende Niederlage. Max Haider gelang in der 57. Minute der Ausgleich, nachdem zuvor ausschließlich die Mittelhessen in Führung gelegen hatten. Dann traf auf der Gegenseite Daniel Wernig per Siebenmeter, und Alex Feld markierte mit einem fulminanten Freiwurf den erneuten Gleichstand. In den restlichen 101 Sekunden fiel kein Tor mehr, wobei beide Teams den Vorteil eines Ballbesitzes hatten, eine klare Abschlusssituation indessen nicht mehr entstand. „Wir können durchaus zufrieden sein“, sagte TSG-Cheftrainer Ben Matschke, „den Punkt nehmen wir mit.“ Mit dem zweiten Remis in einer fremden Halle verbesserten die Rothemden ihre Auswärtsbilanz auf 16:14 Punkte und sind mit nun insgesamt 33:21 Zählern weiterhin auf Rang fünf platziert.

Für den TV Hüttenberg begann die Partie vor 1099 Zuschauern optimal. Nach acht Minuten stand der Vergleich nicht nur 3:0, sondern die TSG hatte auch schon zwei Siebenmeter liegen lassen. Damit war Matthias Ritschel im Kasten des TVH „ins Spiel gebracht“, wie Ben Matschke konstatierte. Dessen Formation tat sich nicht nur im Angriff schwer und leistete sich bis zur Halbzeitsirene den Luxus von 11 Fehlwürfen, sondern agierte in der Abwehr „teilweise zu passiv“, wie Co-Trainer Frank Müller analysierte. „Wir haben nicht richtig zu unserem Spiel gefunden und sind so ins Hintertreffen gekommen. Vom Gefühl war es aber schon so, dass wir eine Chance hatten, denn wir waren ja dran, konnten es aber nicht richtig an die Anzeigentafel bringen.“ Matthias Ritschel nahm weitere Würfe weg, aber auch Mathias Lenz zeigte einige tolle Paraden. „Wir waren einen Zacken zu brav“, stellte Ben Matschke heraus. „Auch der Kampf Mann gegen Mann hat mir oft gefehlt. Das haben wir dann in der 2. Halbzeit deutlich besser gemacht.“

Die Gastgeber behaupteten zunächst ihren Vorsprung, der in der ersten Viertelstunde des zweiten Abschnitts meist drei oder vier Tore betrug. Auf Seiten der TSG ragte in dieser Phase vor allem David Schmidt als Torschütze heraus. Die Eulen kamen in der 47. Minute durch Keeper Mathias Lenz, der die Kugel zielsicher im TVH-Gehäuse unterbrachte, erstmals zum Anschluss. Aber die Gastgeber blieben vorne und führten wenig später wieder mit drei Toren. Dieselbe Differenz war auch in der 52. Minute zu verzeichnen, als Ben Matschke zur zweiten Auszeit bat. Es folgte ein Doppelschlag seiner Fraktion, zunächst netzte David Schmidt ein, dann auch Gunnar Dietrich. Und die mitgereisten rund 100 Friesenheimer Fans jubelten und feuerten ihre Lieblinge frenetisch an. Hüttenberg gingen zusehends die Kräfte aus, und die TSG kam durch den nächsten Doppelschlag zum erstmaligen Gleichstand. Pascal Durak verwandelte einen Siebenmeter und Jan Remmlinger glich aus, weil zuvor Tim Stefan auf der Gegenseite seine Möglichkeit nicht nutzen konnte. Ein letztes Mal konnte Daniel Wernig seine Farben nach vorne bringen, doch Alex Felds fulminanter Wurf zerstörte die Hüttenberger Hoffnung auf zwei Punkte.

„Es war ein intensives Spiel, das mit einem hohen Tempo geführt wurde“, meinte Ben Matschke. „Heute hat die 6:0-Abwehr, in Verbindung mit Mathias Lenz, besser funktioniert als die 5:1-Formation. Die Mannschaft hat nie aufgesteckt, Moral gezeigt und ist klasse von den Fans unterstützt worden, das war ein entscheidender Impuls.“ Frank Müllers Fazit lautete: „So zurückzukommen ist auch eine Qualität, man hat gesehen, dass die Jungs nicht verlieren wollten.“ Und Alex Falk fand, dass das Unentschieden in Ordnung geht. Wir haben top gekämpft und wollen nun gegen Emsdetten nachlegen.“

Am kommenden Freitag, 7. April 2017, kommt es in der Friedrich-Ebert-Halle zum Duell gegen den TV Emsdetten. Der Anwurf ist um 19 Uhr, Tickets gibt es unter www.eventimsports.de/ols/eulen und an der Abendkasse.

Die Statistik:

TV 05/07 Hüttenberg: Ritschel, Schomburg; Stefan (3), Lambrecht, Wernig (7/1), Rompf, Zörb (1), Fernandes (3), Johannsson (2), Roth (1), Mappes (8/2), Hofmann (1), Semmelroth; Trainer: Adalsteinn Eyjólfsson

TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Röpcke, Lenz (2); Grimm (2/1), Dietrich (4), Haider (1), Heß, Feld (1), Remmlinger (1), Falk (3), Durak (2/2), Djozic, Weber (2), Dippe, Schmidt (8); Trainer: Ben Matschke

SR: Peter Behrens (Wuppertal) & Marc Fasthoff (Neuss) ◊ Zuschauer: 1099 ◊ Zeitstrafen (in Min.): 12:12,  Fernandes (10.), Zörb (25.), Johannsson (35.), Hofmann (37.), Lambrecht (46.), Rompf (50.) –  Schmidt (8., 19.), Dippe (10., 34.), Heß (39., 51.) ◊ Siebenmeter: 4/3 – 6/3, Mappes scheitert an Lenz (23.) – Grimm verwirft gegen Ritschel (2., 21.), Djozic scheitert an Ritschel (5.) ◊ Team-Time-out: 29:25, 45:00, 59:08 – 17:02, 51:52, 59:18

Spielfilm: 3:0 (8.), 4:3 (11.), 7:5 (14.), 10:8 (18.), 12:9 (25.), 13:10 (HZ) – 15:11 (35.), 17:13 (41.), 20:17 (46.), 22:20 (50.), 24:21 (52.), 26:26 (Ende)