St. Leon-Rot – Nach dem Sieg gegen den FF USV Jena kassierte die TSG am 16. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga beim VfL Wolfsburg eine deutliche 0:4(0:2)-Niederlage. Die erste halbe Stunde hielt die Mannschaft von Trainer Jürgen Ehrmann gut mit, vergab jedoch zwei gute Chancen zur Führung. Besser machte es der neue Tabellenführer, der noch vor der Pause zwei Tore (38., 45.+2) erzielte und im zweiten Durchgang nachlegte (48.,77.).
TAKTIK & PERSONAL:
Für die Partie beim Meisterschaftsanwärter VfL Wolfsburg stellte Chef-Trainer Jürgen Ehrmann seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen Jena personell und taktisch um. Michaela Specht nahm auf der Bank Platz, Kristin Demann rutschte zurück in die Dreierkette neben Sophie Howard und Tamar Dongus. Auf der Sechserposition begann Stephanie Breitner, die im Mittelfeld zudem von Martina Moser, Leonie Pankratz und Fabienne Dongus unterstützt wurde. Den Angriff bildeten Tabea Waßmuth, Dóra Zeller und Nicole Billa.
Im Wolfsburger AOK-Stadion hielt die TSG gegen den gastgebenden Favoriten von Beginn an gut mit und so entwickelte sich ein beinahe ausgeglichenes Spiel. Die Hoffenheimerinnen waren in den Zweikämpfen präsent und ließen nur wenige Vorstöße der Wölfinnen zu. So gehörte die erste richtig gute Gelegenheit auch der TSG, doch Billa scheiterte an der stark parierenden Almuth Schult. Nach einer guten Chance von Fabienne Dongus und einer halben Stunde Spielzeit wurde Wolfsburg immer gefährlicher und drängte Hoffenheim in die eigene Hälfte. Die Führung des VfL brachte die TSG dann etwas aus dem Tritt und die Gastgeberinnen erhöhten kurz vor der Halbzeit auf 2:0.
Die letzten Hoffnungen der Mannschaft von Trainer Ehrmann wurden nur drei Minuten nach Wiederanpfiff zunichtegemacht. Der VfL erhöhte auf 3:0, die Vorentscheidung in einer guten Bundesliga-Partie. In der 77. Minute legte Wolfsburg gegen die schon geschlagene TSG nochmals nach.
DER SPIELFILM:
17. Spielminute: Da sind sie, die ersten guten Möglichkeiten der Partie! Erst muss Torhüterin Martina Tufekovic einen 20-Meter-Schuss von Lara Dickenmann parieren, im Gegenzug spielt die TSG einen Angriff stark aus. Dóra Zeller steckt durch zu Nicole Billa, die aus halblinker Position allein auf das Tor der Wölfinnen zusteuert. Nationalkeeperin Almuth Schult bleibt lange stehen und wehrt den Schuss ab. Schade!
19. Spielminute: Und gleich die nächste Riesenchance für die TSG hinterher! Ein langer Ball von Martina Tufekovic landet bei Dóra Zeller, die mit zwei Kontakten weiterspielt auf Billa. Die TSG-Stürmerin zieht in den Strafraum und legt überlegt quer auf Fabienne Dongus. Beim Schuss aus zwölf Metern ist dann jedoch erneut Schult mit einer Glanzparade zur Stelle.
25. Spielminute: Dickes Ding für Wolfsburg! Die Gastgeberinnen spielen sich bis vor den TSG-Strafraum und der Ball landet bei Pernille Harder, die aus halbrechter Position abzieht. Ihr Schuss geht knapp am langen Pfosten vorbei. Glück gehabt!
31. Spielminute: Und wieder die Chance zur Führung für den VfL…Harder ist erneut nicht vom Ball zu trennen und sie legt ab für Lara Dickenmann. Die Kugel streicht knapp rechts am Tor vorbei.
34. Spielminute: Der Druck der Wölfinnen nimmt zu, die TSG wird mehr und mehr in die Defensive gedrängt. Nun greift der VfL gefährlich über die rechte Seite an, nach der Hereingabe grätschen gleich mehrere Spielerinnen zum Ball, doch Tufekovic hält im Nachfassen sicher.
38. Spielminute: Elfmeter für Wolfsburg – Tor für Wolfsburg! Die Gastgeberinnen gehen in Führung. Zuvor steuerte Harder nach einer Kopfballverlängerung allein auf Tufekovic zu, die die Wolfsburgerin von den Beinen holt. Den Strafstoß verwandelt Caroline Hansen souverän.
45. + 2 Spielminute: Mist, wieder schlägt Wolfsburg zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt eiskalt zu. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld macht Noelle Maritz über rechts Tempo, ihre Flanke köpft Emily van Egmond freistehend ein.
48. Spielminute: 0:3. Kurz nach der Pause erhöht Wolfsburg. Dickenmann und Harder kombinieren sich mit Doppelpässen durch die TSG-Defensive und Harder vollendet aus kurzer Distanz. Das dürfte die Vorentscheidung gewesen sein…
64. Spielminute: Fast das vierte Gegentor! Wieder kann sich Wolfsburg viel zu einfach durch die Hoffenheimer Reihen spielen. Van Egmond kommt schließlich aus 16 Metern frei zum Schuss, scheitert jedoch an Tufekovic, die schnell genug nach links unten abtaucht.
65. Spielminute: Der Ball ist im Wolfsburger Tor! Doch die Linienrichterin entscheidet auf Abseits. Emily Evels hatte zu Billa durchgesteckt, die den Ball dann noch versenkte.
77. Spielminute: Tor für Wolfsburg! Die eingewechselte Ewa Pajor ist auf der linken Seite nicht zu stoppen und legt im Strafraum quer zu van Egmond, die den Ball zum 4:0 über die Linie schiebt.
Fünf TSG-Spielerinnen auf Länderspielreise
Für das Bundesligateam stehen zwei spielfreie Wochenenden an. Während im Kraichgau bereits die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (23. April) beginnt, stehen für fünf TSG-Spielerinnen Lehrgänge mit der Nationalmannschaft an. Neben Nicole Billa, Kristin Demann, Martina Moser und Dóra Zeller erhielt auch Sophie Howard eine Länderspiel-Einladung.
Die Europameisterschaft im Sommer rückt näher und für die Nationalmannschaften beginnt die intensive Vorbereitung. Für TSG-Stürmerin Nicole Billa geht es in dieser Woche zunächst zu einigen Trainingseinheiten nach Österreich, am 10. April steht dann zum Abschluss der Maßnahme mit der österreichischen Nationalmannschaft ein Länderspiel gegen England (in Milton Keynes) an. Auch für Kristin Demann, die von Bundestrainerin Steffi Jones erneut in den DFB-Kader berufen wurde, geht es bereits am Montag zum Nationalteam, das sich auf einen Test gegen Kanada (9. April in Erfurt) vorbereitet. Martina Moser erhielt eine Einladung zum Lehrgang mit der Schweizer Nationalmannschaft, der mit einem Länderspiel gegen Norwegen (10. April in Norwegen) abgeschlossen wird.
Über ihre erste Nominierung für die schottische Nationalmannschaft konnte sich Sophie Howard freuen. Die TSG-Innenverteidigerin reist zunächst nach Schottland und könnte dann am 11. April gegen Belgien (in Belgien) zu ihrem Länderspiel-Debüt kommen. Die schottische Nationalmannschaft nimmt wie auch Österreich, Deutschland und die Schweiz am Sommer an der Europameisterschaft teil. Nicht qualifiziert ist das ungarische Nationalteam, das sich dennoch in dieser Woche zu einem Lehrgang mit einem Länderspiel gegen Slowenien trifft. Mit dabei ist auch TSG-Angreiferin Dóra Zeller.
2. Liga: Dreier in Sindelfingen
Mit drei Punkten im Gepäck kehrte am Sonntag das Zweitligateam vom VfL Sindelfingen zurück. Den Tabellenvierten schlug die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht dank Treffern von Maximiliane Rall (15.), Ricarda Schaber (29.), Annika Eberhardt (38.) und Jule Bäcker (45.) mit 4:3 (4:2).
Mit drei Wechseln in der Startelf im Vergleich zum Spiel gegen den SV Weinberg ging das Zweitligateam in die Partie beim VfL Sindelfingen. Für Janina Leitzig hütete Friederike Abt aus dem Bundesligakader das Tor, Sarai Linder und Jule Bäcker ersetzten die krankheitsbedingt fehlende Johanna Kaiser und Janina Müller. Die ersten Minuten der Partie im Floschenstadion in Sindelfingen gehörten den Gastgeberinnen. Die TSG erwachte erst nach einigen Minuten und kam gerade besser ins Spiel, als Sindelfingen durch ein gut herausgespieltes Tor in Führung ging (13.). Doch die richtige Antwort folgte nur zwei Minuten später. Maximiliane Rall schnappte sich in der Verteidigung den Ball und spielte sich durch eine gute Einzelaktion und mit viel Wille bis vor das Tor der Sindelfingerinnen und glich zum 1:1 aus. Im Anschluss hatte die TSG die Partie besser im Griff ohne jedoch zu ihrem Spiel mit viel Ballbesitz und sicherer Ballzirkulation zu finden. Nach einem Foul an Annika Eberhardt schoss Ricarda Schaber ihre Mannschaft per Elfmeter in Führung (29.), keine zehn Minuten später erhöhte Eberhardt mit einem echten Sonntagsschuss aus 30 Metern auf 3:1 (38.). Noch vor dem Halbzeitpfiff fielen zwei weitere Treffer. Erst profitierte Sindelfingen von einem Fehler im Spielaufbau der TSG und traf zum Anschluss (43.), doch zwei Minuten später stellte Jule Bäcker den alten Abstand wieder her. Nach einem Fehler in der Defensive der Gastgeberinnen zeigte sich die 17-Jährige hellwach, erlief den Ball und vollendete zum 4:2-Halbzeitstand.
Nach der Halbzeitpause entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel. Der VfL Sindelfingen kämpfte um den Anschlusstreffer, machte Druck und störte früh das Spiel der TSG. Viele Fehlpässe, viele lange Bälle und viele Unterbrechungen prägten die Partie und verhinderten jeglichen Spielfluss. Die Mannschaft von Becker und Forscht verpasste es, die Begegnung wieder in den Griff zu bekommen und fand keine Lösung für das hohe Tempo und das aggressive Spiel der Gastgeberinnen. Zunächst bewahrte Rike Abt ihr Team mit einer guten Parade vor dem Anschlusstreffer, auf der anderen Seite scheiterte Anne Fühner nach Zuspiel von der eingewechselten Paulina Krumbiegel. In den Schlussminuten warf Sindelfingen nochmals alles nach vorne und erzielte in einer hektischen Phase noch das 4:3. „Nachdem wir in der Anfangsphase vom Kopf noch nicht ganz da waren, haben wir in der ersten Halbzeit das Spiel bestimmt“, resümierte das Trainerteam. „Nach der Pause haben wir es nicht hinbekommen, die Partie cool zu Ende zu spielen.“
Mit dem Sieg in Sindelfingen bleibt die TSG II Spitzenreiter in der 2. Bundesliga Süd. Die nächste Begegnung findet am Ostermontag (17. April) gegen den FSV Hessen Wetzlar statt.
U17: Gute Leistung mit Sieg belohnt
Die U17-Juniorinnen haben sich mit einem Sieg aus der dreiwöchigen Liga-Pause zurückgemeldet. Am Samstag schlug die Mannschaft von Marco Göckel und Andy Zehnbauer den VfL Sindelfingen dank einer guten Leistung mit 2:0 (0:0). Die Treffer erzielten Fabienne Walaschewski (69.) und Noelle Tomse (80. +1).
Nach zwei Unentschieden gegen Freiburg und Weinberg an den vergangenen Spieltagen, peilten die U17-Juniorinnen im Aufeinandertreffen mit dem VfL Sindelfingen wieder einen Dreier an, um den vierten Tabellenplatz in der B-Juniorinnen-Bundesliga zu festigen. Dementsprechend ging die Mannschaft von Marco Göckel und Andy Zehnbauer engagiert und konzentriert in die Partie, kontrollierte das Spieltempo und hatte mehr Ballbesitz. Folgerichtig ergaben sich auch die ersten Torannäherungen der TSG. Bereits nach drei Minuten zog Annike Müller aus 30 Metern ab, ihr Schuss landete nur knapp über dem Quergebälk. Durch Jessica Ströbel, Mayalu Rausch und Klara Gorges kam die U17 zu weitere Möglichkeiten, diese wurde jedoch alle im letzten Moment vereitelt oder strichen am Tor vorbei. Sindelfingen konnte die TSG nur selten in Verlegenheit bringen. Die wenigen Bälle, die in den Hoffenheimer Strafraum segelten, fing Torhüterin Chiara Savic sicher ab. Trotz eines deutlichen Chancen-Übergewichts für die TSG ging es ohne Tore in die Pause.
Nach der Halbzeit kam Sindelfingen zunächst besser ins Spiel und die Partie wurde ausgeglichener. Die besseren Tormöglichkeiten hatte jedoch weiterhin die TSG. So hatte Jessica Ströbel nach einer Einzelaktion den Führungstreffer auf dem Fuß, die Gäste-Torhüterin parierte jedoch gut. Es dauerte bis zur 69. Minute ehe die U17 ihre Überlegenheit in das erste Tor ummünzen konnte. Erneut war es Ströbel, die sich über Außen durchtankte und anschließend überlegt auf Fabienne Walaschewski querlegte, die den Ball sicher im Tor unterbrachte. Im Anschluss kontrollierte die TSG das Spiel wieder besser und ließ keine Vorstöße des VfL Sindelfingen mehr zu. In der Nachspielzeit schickte dann Ströbel die eingewechselte Noelle Tomes auf die Reise, die aus kurzer Distanz zum 2:0 einschob.
Mit dem verdienten Sieg gegen Sindelfingen vergrößert die TSG den Abstand auf den 1. FC Nürnberg auf sieben Punkte und belegt weiterhin den vierten Tabellenplatz. Die nächste Begegnung der U17 findet am 15. April beim Tabellenführer FC Bayern München statt.