Frankfurt am Main – Die RMB Rhein-Main Biokompost GmbH und die Mainova AG investieren in eine umweltfreundliche Gasversorgung in Frankfurt. Beide Unternehmen haben einen Vertrag über die Aufbereitung von Rohbiogas zu Biomethan und dessen Einspeisung ins Gasversorgungsnetz abgeschlossen. Die Partner rechnen von 2018 an mit bis zu 30.000 Megawattstunden Methangas pro Jahr, das aus Bioabfällen erzeugt wird. Diese Menge entspricht dem Bedarf von rund 1.500 Haushalten.
Mit der Aufbereitung und Einspeisung verbunden sind mehrere große Investitionen: Die RMB hat bereits Ende 2016 mit der Erweiterung ihrer Bioabfallbehandlungsanlage in der Peter-Behrens-Straße begonnen. Aktuell entsteht dort ein zweiter Fermenter, in dem bei der Vergärung von Bioabfällen Rohbiogas erzeugt wird. Die Kapazität der Anlage wird damit von 68.000 auf 123.000 Tonnen pro Jahr fast verdoppelt. „Mit der Investition im Osthafen schafft die FES-Gruppe zusätzliche Kapazitäten für die ortsnahe Verwertung von Biomüll im Rhein-Main-Gebiet. Auf diese Weise können zukünftig Biomülltransporte in Verwertungsanlagen außerhalb von Hessen vermieden werden“, sagt FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler.
In unmittelbarer Nachbarschaft baut Mainova in der Schielestraße eine Anlage zur Aufbereitung des Rohbiogases, die bis zu 600 Kubikmeter in der Stunde nahezu verlustfrei verarbeitet. Das auf Erdgasqualität angereicherte Biomethan wird ins Frankfurter Gasversorgungsnetz eingespeist. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2018 geplant. „FES und Mainova treiben mit der Umwandlung von Bioabfällen in klimaneutrales Erdgas die Energiewende vor Ort voran. Eingespeist ins öffentliche Netz, gelangt das umweltfreundliche Biogas mittels der gut ausgebauten Leitungen zuverlässig zum Kunden“, betont Norbert Breidenbach, Vorstandsmitglied der Mainova AG.
Die RMB bleibt nach der Aufbereitung Eigentümerin des Gases und wird dieses an Kunden vermarkten, die Wert auf grüne Energie legen. Biomethan ist im Gegensatz zu Erdgas kein fossiler, sondern ein regenerativer Brennstoff. Bislang war die Erzeugung und Vermarktung von Biomethan aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Stattdessen wurde das Rohbiogas im Blockheizkraftwerk der RMB verstromt. Mit der Verdoppelung der Anlagenkapazität der RMB und der gestiegenen Nachfrage nach Biomethan ist die Direkteinspeisung des zu Biomethan aufbereiteten Rohbiogases nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoller als dessen Verstromung.