Bonn – Es ist ein weiterer Meilenstein im ergänzenden Katastrophenschutz der Länder: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat gemeinsam mit dem Beschaffungsamt beim Bundesministerium des Innern die Beschaffung von weiteren 306 Löschgruppenfahrzeugen Katastrophenschutz (LF-KatS) und 94 Schlauchwagen Katastrophenschutz (SW-KatS) eingeleitet. Diese neuen Fahrzeuge werden den Ländern für den Zivilschutz zur Verfügung gestellt.
„Damit kommt der Bund seiner Verpflichtung zur Ergänzung des Katastrophenschutzes der Länder nach“, erklärt BBK-Präsident Christoph Unger. „Unsere Fahrzeugbeschaffungen und das zugrunde liegende Ausstattungskonzept stehen beispielhaft für das integrierte Notfallvorsorgesystem in Deutschland. Bund, Länder und Kommunen im Verbund mit den Feuerwehren und den großen Hilfsorganisationen arbeiten eng für den Bevölkerungsschutz zusammen. Unsere Fahrzeuge sind eine deutliche Stärkung des Systems.“
Auftragsvolumen über 92 Millionen Euro
Mit der nun veröffentlichten Ausschreibung werden europaweit Auftragnehmer gesucht, die diesen Auftrag im Gesamtvolumen von über 92 Millionen Euro erfüllen können. Die Ausschreibung ist in drei unterschiedliche Lose geteilt, um sowohl den Mittelstand anzusprechen, als auch insgesamt ausreichend Produktionskapazität zu erhalten. Bis Mitte des Jahres sollen die Firmen feststehen, die nach Vorstellung des Bundes die neuen Fahrzeuge produzieren sollen. Erst nach dem Bau eines Musterfahrzeugs wird die Produktion in Serie gehen. Bis 2020 sollen alle neu ausgeschriebenen Fahrzeuge ausgeliefert sein.
Das Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz (LF-KatS) ist ein Allrounder für den Brandschutz. Die für Zivilschutzzwecke konzipierten Fahrzeuge verfügen über einen permanenten Allradantrieb. Ausgestattet sind sie auch mit einer eingebauten Fahrzeugpumpe mit einer Förderleistung von 2000 Liter/min und einem Löschmittelbehälter, der 1000 Liter Wasser fasst. Die LF-KatS können so die Bereitstellung von Löschwasser über lange Wegstrecken unterstützen. Auf diese Fähigkeit legt der ebenfalls neu ausgeschriebene Schlauchwagen den Fokus. Dieses Fahrzeug hat 2000 Meter B-Schläuche an Bord, die auch während der Fahrt verlegt werden können.
Das gesamte Ausstattungskonzept des Bundes aus dem Jahr 2007 umfasst 5055 Fahrzeuge aus den Aufgabenbereichen Brandschutz, CBRN-Schutz, Sanitätsdienst und Betreuung. Diese Anzahl von Fahrzeugen stellt der Bund den Ländern für Zwecke des Zivilschutzes und die Ergänzung des jeweils eigenen Katastrophenschutzes zur Verfügung. Zur Umsetzung des Konzeptes stehen derzeit jährlich rund 53,5 Millionen Euro zur Verfügung, aus denen neben den Investitionen auch alle laufenden Kosten und die ergänzende Ausbildung der Einsatzkräfte finanziert werden. Derzeit ist mit 4155 Fahrzeugen ein Ausstattungsgrad von 82 Prozent erreicht.
Im derzeit noch laufenden Liefervertrag der Löschgruppenfahrzeuge hat das BBK ebenfalls jetzt im Frühjahr bereits die letzte Option über 14 Bestellungen gezogen. Damit ist aktuell das mögliche Beschaffungsvolumen vollständig ausgeschöpft. Alle Fahrzeuge dieser Bestellung werden noch in diesem Jahr den Ländern zugewiesen und den jeweiligen Feuerwehren zur Verfügung gestellt.