Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Erinnerungen lebendig halten – Bürgermeister Becker gibt 125.000 Euro für neue Anne-Frank-Ausstellung frei

Seit 1997 wird in der Bildungsstätte Anne Frank eine Dauerausstellung zur Geschichte von Anne Frank und ihrer Relevanz für heute gezeigt. Die aktuelle Ausstellung wurde 2003 installiert und inzwischen von zirka 130.000 Menschen besucht, darunter mehr als 110.000 Jugendliche. Damit die Arbeit von der Bildungsstätte weiterhin qualitativ, effektiv und innovativ geleistet werden kann, soll ab März 2018 eine neue und aktualisierte Dauerausstellung initiiert werden. Als finanzielle Unterstützung der Stadt hat Bürgermeister Becker nun 125.000 Euro für die Mitfinanzierung der Anne Frank Dauerausstellung freigegeben.

„Anne Frank wäre in diesem Jahr 88 geworden. Sie ist die bekannteste Tochter unserer Stadt, nicht weil sie danach gestrebt hätte, sondern weil diese Stadt sich ihrer in der Zeit des dunkelsten Kapitels unserer Geschichte unwürdig gezeigt hat und mit Schuld an Leid und Tod von Anne Frank trägt. Und die Worte von Anne Frank besitzen auch heute noch so viel an menschlicher Größe, dass es wichtig ist, die Erinnerung an sie wachzuhalten. Fragen zur Menschlichkeit einer Gesellschaft, die sie in ihrem Tagebuch niedergeschrieben hat, sind gerade heute wieder äußerst aktuell“, sagt Bürgermeister Becker.

Ziel der neuen sowie interaktiven Ausstellung ist es, vor allem auch junge Menschen zu informieren. Ihr historisches Bewusstsein und die Sensibilität für Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung soll gestärkt werden. Außerdem soll aufgezeigt werden, wie sie sich gegen diese Strömungen engagieren können.

„Mit der Bildungsstätte Anne Frank wurde vor Jahren bereits ein Ort der Erinnerung, der Begegnung und der Auseinandersetzung geschaffen. Die Bildungsstätte Anne Frank ist eine Bereicherung für die Stadt Frankfurt am Main. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen wertvollen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus und ihren Bezügen zur Gegenwart“, führt Becker weiter aus.


Förderung des Inklusionsprojektes ‚Integration und Inklusion auf dem Fußballplatz‘ des Frankfurter Turnvereins

Das Inklusionsprojekt „Integration und Inklusion auf dem Fußballplatz“ führt der Frankfurter Turnverein 1860 mit seinen teils neuen Kooperationspartnern durch. Dazu gehören der Sportverein Sachsenhausen, „die Fleckenbühler Frankfurt“, die Vitos Klinik Bamberger Hof und das Martinushaus. „Über dieses bewährte Kooperationsprojekt des Frankfurter Turnvereins mit dem Ergebnis für die motivierten Sportler, gemeinsam teamorientiert Fußballspielen zu dürfen, freue ich mich sehr“, sagte Sportdezernent Markus Frank. Er unterzeichnete am Mittwoch, 6. April, einen entsprechenden Bewilligungbescheid über einen Zuschuss von 8.183,25 Euro aus Sportfördermitteln, mit dem die notwendigen Übungsleitungs- und Schiedsrichterkosten des Projektes teilfinanziert werden. Frank dankte den Initiatoren und Verantwortlichen aus dem Kooperationsprojekt und wünschte allen Beteiligten viel Erfolg.


Interkultureller Schattenspiel-Workshop für Kinder

Was passiert, wenn Narren aus Istanbul auf Narren aus dem ostpolnischen Chelm treffen? Unter dem Titel „Hacivat und Karagöz treffen sich mit Zippe in Deinem Stadtteil“ sind Kinder und Jugendliche in der zweiten Osterferienwoche, vom 10. bis 13. April, zu einem Workshop mit Schattenspiel in türkischer Tradition eingeladen. Organisatoren sind das Pädagogische Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums sowie die AWO-Kindertagesstätte Preungesheim.

Im Workshop lernen die Kinder ab zehn Jahren das Schattenspiel kennen und erfahren etwas über seine Entstehungsgeschichte. Dann werden die Teilnehmer angeleitet, selbst ein Schattenspiel zu entwickeln. Das Thema des Schattenspiels besteht aus dem Aufeinandertreffen der drei abrahamitischen Religionen in der Einwanderungsgesellschaft. Die traditionellen Protagonisten des türkischen Schattenspiels – Karagöz, der Einfältige, und Hacivat, der Freche und Kluge –, und Zippe, der Narr aus Chelm (osteuropäisch-jüdische Tradition) bieten sich für die künstlerisch-konfrontative Darstellung besonders an. Außerdem werden weitere Figuren (je ein christliches, muslimisches und jüdisches Kind sowie Geistliche aus den drei Religionen) in die Geschichte eingeführt. Den Teilnehmern wird lediglich der Rahmen der Geschichte vorgegeben. Es geht dabei um eine künstlerische Auseinandersetzung auf witzige und provokative Art, in der die Kinder und Jugendlichen selbst die Geschichte mitgestalten. Am Ende jedes Workshops sind zwei Aufführungen geplant, jeweils im Stadtquartier und im Museum Judengasse.

Die Workshops sind ein kostenfreies Angebot und finden vom 10. bis 13. April täglich von 10 bis 16 Uhr in der AWO-Kindertagesstätte im Alfred-Marchand-Haus, Wegscheidestraße 58, statt. Auch der Eintritt zu den Aufführungen für Kinder, Familien und Interessierte ist frei. Diese sind am Donnerstag, 13. April, um 14 Uhr im Kinderzentrum Preungesheim und am Freitag, 19. Mai, um 15.30 Uhr im Museum Judengasse in der Battonnstraße 47.

Um Anmeldung wird gebeten an Kathi Kupka im Kinderzentrum Preungesheim per E-Mail an awo.kifaz.preungesheim@awo-frankfurt.de. Anfragen beantwortet Projektleiterin Türkan Kanbicak vom Pädagogischen Zentrum unter der Rufnummer 069/212-49562.

Das Projekt ist eine Kooperation der AWO-Kindertagesstätte Preungesheim mit dem Pädagogischen Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums sowie dem Frankfurter Programm Aktive Nachbarschaft (Quartiersmanagement Preungesheim, Angela Freiberg). Es wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Modellprojekts Kulturkoffer gefördert.


Haushalt als besondere Chronik der Stadt – Bürgermeister Becker begeht zehnjähriges Jubiläum als Stadtkämmerer

Bürgermeister Uwe Becker feiert in diesem Frühjahr sein zehnjähriges Jubiläum als Dezernent für Finanzen, Beteiligungen und Kirchen und somit als Stadtkämmerer. Am 13. Juli 2006 wurde Becker von der Stadtverordnetenversammlung zum hauptamtlichen Stadtrat der Stadt Frankfurt gewählt und war zunächst Dezernent für Soziales, Jugend und Sport. Am 1. April 2007 wurde er Stadtkämmerer sowie Kirchendezernent und 2012 wiedergewählt. Zudem ist er seit 14. Juli 2016 Bürgermeister.

Im Jahr 2017 wird Becker nach elf Jahren Haushaltsplanung (2007 bis 2018) seinen neunten Haushalt vorlegen. Das zehnjährige Haushalts-Jubiläum wird aufgrund der Doppelhaushalte 2010/2011 und 2015/2016 erst im kommenden Jahr folgen. Zusätzlich wurden zwei Nachtragshaushalte (2014 und 2016) eingebracht, sowie in 2012 und 2013 jeweils begleitende Haushaltssicherungskonzepte erarbeitet.

Rund 20.000 Seiten zählen die Haushaltspläne (ohne die Nachtragshaushalte), die dieser Zeit ein haushalterisches Gesicht gegeben haben beziehungsweise geben. „20.000 Seiten hinter denen immer Menschen, Projekte und Entwicklungen unserer Stadt stehen. Die Haushaltsbände sind quasi eine Stadtchronik der besonderen Art“, sagt Becker.

„Die vergangenen zehn Jahre waren gerade auch finanzpolitisch von erheblichen Herausforderungen gekennzeichnet. In den Jahren 2008 bis 2012 musste die Stadt die Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise meistern und hatte zum Teil erhebliche Einnahmeausfälle von bis zu 500 Millionen Euro im Jahr zu verkraften. Gleichzeitig galt und gilt es, die mit dem erheblichen Bevölkerungswachstum verbundenen Herausforderungen an die Infrastruktur der Stadt und die Sicherstellung des sozialen Gleichgewichts zu gewährleisten. All diese Aufgaben wurden auch finanzpolitisch mit klarem und solidem Kurs gemeistert und so steht Frankfurt auch heute noch wirtschaftlich stabil und handlungsfähig dar“, erklärte Bürgermeister Becker.

Gerade auch die zurückliegenden drei Jahre konnte die Stadt Frankfurt mit jeweils deutlichen Überschüssen von 159 Millionen, 176 Millionen und rund 40 Millionen Euro in den Jahresergebnissen abschließen.

Investiert hat die Stadt von 2007 bis Ende des vergangenen Jahres rund 3,36 Milliarden Euro in die Infrastruktur und hat damit vom Wohnungsbau über den öffentlichen Nahverkehr, die Bildung, die Kultur, in Freizeit Sport und Sicherheit Frankfurt in ganz besonderer Weise attraktiv für die Zukunft aufgestellt.

Der Schuldenstand aus investiver Kreditaufnahme lag zu Beginn des Jahres 2007 bei rund 1,37 Milliarden Euro und konnte bis zum Jahr 2011 um 340 Millionen auf rund auf 1,03 Milliarden Euro abgebaut werden. Heute liegt die Verschuldung bei 1,48 Milliarden Euro. Ein Anstieg, der in erheblichem Umfang dem Rückerwerb verkaufter Forderungen aus Wohnungsbaudarlehen in Höhe von 324 Millionen Euro im Jahr 2012 zuzuschreiben ist, dem jedoch auch die Forderungen aus diesen Darlehen wirtschaftlich gegenüberstehen.

Das konstant angestiegene Vermögen von 11,8 Milliarden Euro im Jahr 2007 auf 15,8 Milliarden Euro 2016 zeigt eindrücklich, dass in dieser Zeit mit den gestiegenen Steuereinnahmen verantwortungsvoll gewirtschaftet und nachhaltig in die Zukunft investiert wurde.

„Diese Nachhaltigkeit zeigt sich auch in der Philosophie meiner Finanzpolitik“, unterstrich Becker sehr deutlich. „So sind wir in den zurückliegenden Jahren einen deutlich konservativeren Weg gegangen, als dies etwa mit der Auflage des Glaser Fonds von einem meiner Vorgänger praktiziert wurde. Auch der Ausstieg aus den Derivatgeschäften nahm dank rechtzeitiger Gegensteuerung ein erfolgreiches Ende“, erklärte Becker.

Seit 2009 stellt die Stadt Frankfurt zudem erfolgreich ihren jährlichen Gesamtabschluss auf, ein finanzpolitisches Spiegelbild der Stadt und ihrer Unternehmen. „Die Bilanzsumme unserer Großfamilie Stadt Frankfurt hat sich von 2009 von 18,4 Milliarden Euro bis Ende 2015 auf rund 23,3 Milliarden Euro erhöht, worin sich neben der Stärke Frankfurts ebenso die Stabilität unserer Stadt über all ihre Gesellschaften und Beteiligungen hinweg ausdrückt.

„Ich bin dankbar, dass so viel Know-How in den beiden Ämtern Stadtkämmerei und Kassen- und Steueramt vorhanden ist. Dank der engagierten Mitarbeiter konnten und können wir Herausforderungen wie die Einführung der Doppik, die Erstellung der Eröffnungsbilanz 2007 und den ersten Gesamtabschluss (Konzernbilanz) meistern, und die sich verändernden Rahmenbedingungen unserer Arbeit, etwa durch das Europäische Beihilferecht, berücksichtigen und umsetzen. Sicher ist, es bleibt spannend“, betont Becker.

Die Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes zum 1. Januar 2007 von 490 auf 460 Prozent habe sich als „das richtige Signal“ bewiesen, so Becker. Bereits in seiner Eröffnungsbilanz 2007 wies er darauf hin, dass es eine große Herausforderung darstellt, eine stabile Einnahmebasis zur Finanzierung der Infrastruktur zu schaffen. „Mit den Gewerbesteuereinnahmen 2016 ist Frankfurt ein Hattrick gelungen: der dritte Gewerbesteuerrekord in Folge. Dennoch dürfen wir uns nicht darauf ausruhen. Denn, und das sagte ich bereits 2007, symbolisiert die Gewerbesteuer zwar zum einen Frankfurts Wirtschaftskraft, zum anderen aber die Abhängigkeit des städtischen Haushalts von der gesamtwirtschaftlichen Situation.“

„Es ist mir wichtig, die Balance zu halten zwischen solidem Haushalten und Investitionen in die Stadt. Sparmaßnahmen durchzusetzen ist nicht immer leicht und es mussten auch bereits finanzielle Hilfen abgelehnt werden, die mir eine Herzernsangelegenheit gewesen wären. Dennoch ist es meine Aufgabe, immer das große Ganze zu betrachten und im Wohle der Stadt zu handeln“, so Becker.

Ein zehnjähriges Amtsjubiläum haben seit 1946 bislang zwei weitere Kämmerer der Stadt Frankfurt begangen: Ernst Gerhardt, der von Juli 1978 bis September 1989 Kämmerer war, und Georg Klingler, der in der Nachkriegszeit mit fast 20 Jahren die längste Amtszeit aufweisen kann und von September 1946 bis Juni 1966 Kämmerer war.

„Die vergangenen zehn Jahre waren eine bewegte Zeit, es ging und geht mir immer darum, unsere Stadt nachhaltig zu gestalten. Und das will ich auch in Zukunft so fortsetzen und freue mich auf die kommenden Themen. Denn genau das macht verantwortliche Politik aus: Nicht leere Versprechungen zu machen, sondern immer das Ganze im Blick zu behalten“, sagt Becker.


Inklusion im Job? Na klar! – Forum ‚Personal. Fachkräfte. Diversity.‘ am 5. Mai in der IHK

Am 5. Mai findet unter dem Motto „Chancen der Inklusion für Arbeitgeber“ von 12 bis 17 Uhr das Forum „Personal. Fachkräfte. Diversity.“ in der IHK Frankfurt statt. Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich an Personaler und jobsuchende Erwachsene und Jugendliche mit Behinderung. Unternehmen vermitteln Tipps und Institutionen präsentieren ihre Unterstützungsangebote für Arbeitgeber. Jobsuchende Menschen mit Behinderung und jobbietende Arbeitgeber begegnen sich in Gesprächen und über die Ausstellung von Lebensläufen und Bewerbervideos. Gastgeber der Veranstaltung sind das Netzwerk Inklusion Deutschland, die Stadt Frankfurt, die IHK Frankfurt, Good Growth und die Aktion Mensch.

Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, berichtet über die Bedeutung von Inklusion für das nachhaltige Wachstum der Wirtschaft. Karl-Heinz Huth, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Frankfurt, gibt einen Einblick über Angebot und Nachfrage in einem inklusiven Arbeitsmarkt. Dagmar Greskamp von der Aktion Mensch zeigt die Entwicklung der Lage in Hessen im Inklusionsbarometer 2016 auf. In einer Talkrunde diskutieren Martina Berger, Leiterin des Integrationsfachdienstes Rhein-Main, Dagmar Greskamp, Karl-Matthias Schäfer, Geschäftsführer des Dialogmuseums Frankfurt, und Reinhard Wagner, Vorstand des UnternehmensForums, über innovative Möglichkeiten der Inklusion von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt.

Gebärden- und Schriftdolmetscher, Induktionsanlage, Assistenz vor Ort und bauliche Barrierefreiheit sollen den Besuch der Veranstaltung so barrierefrei wie möglich machen.

Individueller Unterstützungsbedarf kann bei der Anmeldung unter http://www.ihkfra.de/diversity angegeben werden. Anmeldeschluss ist am 21. April.