Wiesbaden – Am Mittwoch, 29. März 2017, war der Jobnavi, ein Projekt der Beschäftigungsförderung im Amt für Wirtschaft und Liegenschaften, im Rahmen des Berufsschnuppertages „Job in Echt“ zu Gast im Altenwohnheim Lorenz-Werthmann-Haus der Caritas Altenwohn- und Pflegegesellschaft mbH.
22 Schülerinnen und Schüler informierten sich vor Ort über die vielfältigen Aufgaben der Berufe Altenpfleger/-in und Altenpflegehelfer/-in.
„Qualifizierte Fachkräfte in der Altenpflege sind gesucht. Mit dem „Job in Echt“-Tag erhalten Schülerinnen und Schüler praktische Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten, aber auch in die große Verantwortung, welche die Arbeit mit Menschen mit sich bringt. Der Jobnavi hilft dabei, das Interesse an dem Berufsbild zu wecken und die große Nachfrage an Pflegefachkräften in diesem zukunftssicheren Beruf zu decken“, so Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel.
Das Ausbildungsteam des Lorenz-Werthmann-Hauses stellte in Kooperation mit Frau Cordula Schneider, der Schulleiterin der Altenpflegeschule Caritas Akademie St. Vincenz Wiesbaden, seine Einrichtung vor und informierte über den Ablauf der Ausbildungsberufe. Bei der Vorstellung des Lorenz-Werthmann-Hauses berichtete der Einrichtungsleiter, Thomas Ritter, über sein Altenwohnheim, das 80 älteren Menschen in acht kleinen und überschaubaren Hausgemeinschaften ein gemütliches Zuhause bietet. Jeder Bewohner verfügt über ein eigenes Zimmer mit Bad. In der Gemeinschaftsküche können sich die Bewohner für gemeinsame Mahlzeiten und Aktivitäten, wie z.B. Singen und Basteln, zusammenfinden.
Die verantwortliche Pflegefachkraft, Frau Susanne Emanuel-Semisch, informierte über die Ausbildungsmöglichkeiten in ihrem Hause. Während die Ausbildung zum/ zur Altenpflegehelfer/-in ein Jahr dauert und den Hauptschulabschluss voraussetzt, dauert die Ausbildung zum/ zur Altenpfleger/-in insgesamt drei Jahre und erfordert mindestens den Realschulabschluss oder eine vorangegangene abgeschlossene Ausbildung. „In der Ausbildung führt euch ein Praxisanleiter an die verschiedenen Aufgaben und Heimabläufe heran“ so Frau Emanuel-Semisch. Cordula Schneider von der Altenpflegeschule Caritas Akademie St. Vincenz ergänzte den Ablauf der theoretischen Ausbildung. „Der Unterricht findet im Blockunterricht statt. Während dieser Zeit bekommt ihr Aufgaben, wie zum Beispiel das Erstellen eines Pflegeplanes oder einer Biografie, die ihr dann wiederum ganz praktisch vor Ort umsetzen sollt.“ Die Schülerinnen und Schüler erhielten zudem den Hinweis, dass neben der Bewerbung im Altenwohnheim auch eine Bewerbung in der Berufsschule eingereicht werden muss, die ihre Bewerber nach eigenen Kriterien auswählt. Der theoretische Teil der Vorstellung des Lorenz-Werthmann-Hauses und der Pflegeberufe endete mit einer Filmvorführung über die Menschenwürde im Pflegealltag, die einen näheren Einblick in den Alltag eines Pflegeheimes gewähren sollte.
Im praktischen Teil bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit den Berufen vertraut zu machen und sich in die Situation eines hilfebedürftigen Menschen hineinzuversetzen. So erfuhren sie, wie es sich anfühlt, wenn man beispielsweise nicht mehr in der Lage ist, eine Mahlzeit selbstständig einzunehmen: Jeweils im Wechsel mit einer Augenbinde versehen, verabreichten die Schülerinnen und Schüler Joghurt an ihr Gegenüber und lernten dabei gleichzeitig, wie sie diese am besten vorbereitend ansprechen konnten. „Als Pflegekraft muss man sich gut in die Welt der älteren Menschen einfühlen und auf ihre Bedürfnisse eingehen können“, erläutert Emanuel-Semisch. Außerdem lernten sie unter Anleitung von Frau Emanuel-Semisch das Blutdruckmessen. Auch die Vorsichtsmaßnahmen bei der Pflege von infizierten Menschen wurden praxisnah erprobt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften in Schutzanzüge schlüpfen und einen Haar- und Gesichtsschutz anlegen. So konnten sie hautnah erleben, wie sich die veränderte Kleidung auf ihre eigene Wahrnehmung und die des Gegenübers auswirkt.
„Ab Herbst sind noch drei Ausbildungsplätze frei. Wer Interesse hat, kann sich gerne direkt im Lorenz-Wertmann-Haus bei mir bewerben“, ergänzt Emanuel-Semisch abschließend.
Weitere Informationen rund um Praktika, Ausbildung und Berufsfindung gibt es im Jobnavi. Das Büro des Jobnavi befindet sich in der Kleinen Schwalbacher Straße 3–7 und ist montags bis donnerstags von 14 bis 17 Uhr sowie freitags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Für Fragen zur Berufsorientierung sind die Mitarbeiter telefonisch unter der Rufnummer (0611) 315731 erreichbar. Weitere Informationen über den Jobnavi gibt es unter www.wiesbaden.de/jobnavi oder auf Facebook unter www.facebook.com/jobnavi.wiesbaden.