Frankfurt am Main – Der Star-Geiger David Garrett, der in Klassik, Crossover und Rock zuhause ist, wird heute mit dem Frankfurter Musikpreis geehrt. In hr2-kultur erzählte der 36-Jährige, wie er den Spagat zwischen den Genregrenzen schafft: „Natürlich gibt es weniger Hemmschwellen, wenn man Crossover spielt (…). Dementsprechend sind Menschen eher geneigt, auch mal zwischendurch zu klatschen und aus sich herauszugehen. (…). Aber ich bin jemand, der sagt, dass Klassik auch Unterhaltung ist. Klassik darf nicht Religion sein.“
Die Sorge, mit anspruchsvoller Klassik anzuecken, hat Garrett nicht:
„Diese Furcht habe ich sehr früh abgelegt. (…) Musik, wenn sie gut ist, funktioniert. Sie hat die selbe emotionale Palette, die wir auch bei Pop, Rock und Jazz haben. Es ist vielleicht eine andere Instrumentierung, aber gute Musik wird immer das Herz erreichen, da muss man keine Angst haben.“
Über seine Anfangsjahre erzählt der Sohn einer Tänzerin, dass er als Kind immer von Musik umgeben war: „Dann hat mein älterer Bruder Alexander mit sechs Jahren angefangen Geige zu spielen. Im Nachhinein weiß ich gar nicht, ob es etwas war, was ich faszinierend fand, oder ob es etwas damit zu tun hatte, dass er etwas bekommen hat, was ich nicht bekommen habe. Und als jüngerer Bruder – ich glaube, das kann der Eine oder Andere nachvollziehen – da möchte man doch immer auch das neueste Gadget haben, was der Ältere auch bekommt. Und das war in diesem Fall die Geige.“
Das komplette Gespräch war am Mittwoch, 5. April 2017, um 12.05 Uhr in der Sendung „Doppelkopf“ zu hören und ist weiterhin als Podcast unter www.hr2-kultur.de abrufbar.