Mannheim – Eine Straßenbahn selbst steuern konnte am heutigen Mittwoch, 12. April 2017, der Staatssekretär im Rheinland-Pfälzischen Wirtschaftsministerium, Andy Becht, bei der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv). Bei seinem Besuch des Betriebshofs in Mannheim empfingen ihn Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer, sowie Christian Volz, Kaufmännischer Geschäftsführer der rnv, gemeinsam mit Klaus Dillinger, Leiter des Dezernats Bau, Umwelt und Verkehr Ludwigshafen und rnv-Aufsichtsratsvorsitzender. Neben dem Austausch zu aktuellen Infrastrukturprojekten und verkehrspolitischen Themen stand auch ein Rundgang über den Betriebshof auf dem Programm, in dessen Verlauf Staatssekretär Becht Einblicke in die Zentralwerkstatt und die Betriebsleitstelle erhielt.
Rund 33 Millionen Fahrgäste aus Ludwigshafen und der Vorderpfalz nutzen jedes Jahr die Busse und Bahnen der rnv. Ihnen wie auch den übrigen Fahrgästen der Metropolregion Rhein-Neckar bietet die rnv eine sichere und zuverlässige Beförderung mit Bus und Bahn auf insgesamt mehr als 700 Kilometern Linienlänge. Dabei, so führten die rnv-Geschäftsführer Martin in der Beek und Christian Volz bei dem Termin aus, seien kontinuierliche Investitionen in moderne Fahrzeuge und ein gut ausgebautes Streckennetz unerlässlich für zukunftsfähiges und attraktives Angebot.
Fahrkomfort, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit durch einen modernen Fuhrpark
„Für die Kunden der rnv GmbH stehen Fahrkomfort, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit ganz oben auf der Liste der Forderungen an einen guten ÖPNV. Um dies auch in Zukunft zu gewährleisten, muss im gesamten Netz in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein großer Teil der dann über 30 Jahre alten Stadtbahnflotte erneuert werden. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen die Straßenbahn nutzen und dringend längere und zusätzliche Fahrzeuge benötigt werden“, führte rnv-Geschäftsführer Christian Volz aus. Geschäftsführer Martin in der Beek ergänzt: „Gleichzeitig ändert sich das Mobilitätsverhalten der Bürger. Immer mehr Menschen nutzen verschiedene Verkehrsmittel und sind nicht mehr auf das Auto fixiert. Ein attraktiver öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ist dabei das Rückgrat moderner Mobilität.“ Im Zuge des Beschaffungsprojekts „Rhein-Neckar-Tram 2020“ müssen ab dem Jahr 2020 Niederflurfahrzeuge der ersten Generation ersetzt werden. Mehr als 100 Neufahrzeuge mit einem Projektvolumen von über 300 Millionen Euro werden dafür benötigt.
„Ein leistungsfähiger und zuverlässiger ÖPNV ist wichtig für die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar. Schnelle und direkte Verkehrsanbindungen sichern die Mobilität der Pendler in Stadt und Land und tragen zur Attraktivität der Region bei. Wir wollen die Verkehrsverbände daher nach besten Kräften dabei unterstützen, die Weichen für die Zukunft zu stellen“, sagte Staatssekretär Andy Becht.
Auch Klaus Dillinger, Leiter des Dezernats Bau, Umwelt und Verkehr Ludwigshafen, unterstreicht: „Die rnv, das Gemeinschaftsunternehmen der Städte Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen ist eine Erfolgsgeschichte in der Metropolregion. Deshalb freut es mich, dass Herr Staatssekretär Becht in die Unternehmenszentrale gekommen ist. Ich hoffe, dass das Land Rheinland-Pfalz uns bei dem Erhalt und Ausbau eines leistungsfähigen, modernen ÖPNV weiter unterstützt.“
Durch den Abriss der Hochstraße und den damit verbundenen Stadtumbau in Ludwigshafen steigen die Anforderungen an den ÖPNV ab 2020 weiter. „Während der achtjährigen Bauzeit werden die Busse und Bahnen der rnv in Ludwigshafen eine tragende Rolle bei der Entlastung der Verkehrssituation spielen. Wir hoffen, dass Rheinland-Pfalz wieder in die Förderung von Straßenbahnen und Bussen einsteigt, damit wir den Kunden in unserem linksrheinischen Verkehrsgebiet bestmögliche Standards anbieten können“, so Christian Volz. Geplant sind Infrastrukturmaßnahmen, wie der Bau separater Bustrassen und -spuren zur Entlastung der Situation im Ludwigshafener Busnetz, sowie der Einsatz zusätzlicher Expresslinien. Auch der barrierefreie Ausbau der Stadtbahnlinie 10 in Friesenheim ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Maßnahme. Zudem wurde der weitere Ausbau der Ludwigshafener Stadtbahn diskutiert.
Streckenmodernisierung und -ausbau für einen leistungsfähigen ÖPNV in der Vorderpfalz
Mit Unterstützung des Landes wird im Rahmen des Projekts RHB 2010 bereits kräftig in die Modernisierung der ehemaligen Rhein-Haardtbahnstrecke investiert. Bis 2018 werden auf der 16,4 Kilometer langen Strecke zwischen Oggersheim und Bad Dürkheim im Umfang von 18,6 Millionen Euro unter anderem Haltestellen barrierefrei ausgebaut, Signaltechnik und Gleise ertüchtigt und die Streckengeschwindigkeit erhöht. So konnte sich Staatssekretär Becht bei seinem Besuch auch einen Eindruck über das neue Zentralstellwerk der Rhein-Haardtbahn verschaffen.