Siebeldingen – Nach fast 34 Jahren verlässt der Rebenzüchter Dr. Rudolf Eibach das JKI-Fachinstitut für Rebenzüchtung Geilweilerhof und geht in den Ruhestand. Sein wissenschaftliches Wirken verzeichnet einige Höhepunkte. Ihm ist es zu verdanken, dass die pilzresistente Rebsorte ‘Regent‘ in den 1990er Jahren für den Qualitätsweinanbau anerkannt wurde und jetzt den sechsten Platz der meistangebauten Rotweinsorten in Deutschland einnimmt. Die in den 1990er Jahren neu etablierten molekularbiologischen Techniken wie z. B. die markergestützte Selektion ermöglichten es Eibach, verschiedene Resistenzquellen in neue Sorten einzukreuzen, die gleichzeitig eine hohe Qualität aufweisen. Bei diesen Sorten handelt es sich um die am Geilweilerhof gezüchteten Rebsorten ‘Felicia‘, ‘Villaris‘, ‘Calardis blanc‘ sowie einige weitere, die erst in Zukunft ihre Namen erhalten werden. Das extreme Mehltaujahr 2016, an das sich viele Winzer erinnern, hat deutlich gezeigt, dass resistente Sorten in Zukunft eine weiter wachsende Bedeutung im Weinbau erhalten müssen und werden.
Altweinbaupräsident Edwin Schrank, der es sich nicht nehmen ließ, Herrn Eibach persönlich zu verabschieden, prognostizierte, dass viele Arbeiten Eibachs im Weinbau der Zukunft in größerer Breite wahrgenommen werden als dies heute der Fall ist. Der Leiter des Geilweilerhofs, Prof. Dr. Reinhard Töpfer, würdigte die Leistungen seines Stellvertreters ausführlich. Neben der Züchtung neuer, gegen Pilzkrankheiten resistenter Rebsorten – einem permanenten Anliegen Eibachs – prägten verschiedene organisatorische Umstrukturierungen seine Laufbahn. So erlebte er die Eingliederung des ehemals eigenständigen Instituts in größere Einrichtungen wie der Bundesanstalt für Züchtungsforschung und heute dem Julius Kühn-Institut.
Bereits vor einem Jahr konnte mit Dr. Oliver Trapp ein Wissenschaftler gefunden werden, der in Eibachs Fußstapfen tritt. Zuvor an der Universität Karlsruhe, wird er die Züchtungsarbeiten an resistenten Reben in die Zukunft führen.