Kaiserslautern – Das Handwerk in der Pfalz bleibt weiter im Konjunkturhoch und verzeichnet Bestwerte beim Geschäftsklimaindex.
Dies zeigen die wichtigsten Konjunkturindikatoren, wie die gegenwärtige und erwartete Geschäftslage, die Umsatzerwartung, die Betriebsauslastung und die Höhe des Auftragsbestandes.
Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer der Pfalz bei 2.500 repräsentativ ausgewählten regionalen Handwerksbetrieben. Wie bereits im Herbst 2016 erfolgte die Datenerhebung online.
Besonders deutlich wird diese Entwicklung an der Auftragslage: Betrug die durchschnittliche Auftragsvorlaufzeit im vergangenen Frühjahr noch sieben Wochen, ist im Frühjahr 2017 ein deutlicher Anstieg um drei, auf jetzt zehn Wochen zu verzeichnen. Dieser Anstieg spiegelt sich auch in der Betriebsauslastung wieder. Derzeit sind über die Hälfte der Handwerksbetriebe zu mehr als 80 Prozent ausgelastet. Die besten Zahlen vermeldeten die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (64,5 Prozent) und das Ausbaugewerbe (62,3 Prozent). Ein leichter Rückgang des Auftragsbestandes hat sich nur bei den Gesundheitshandwerkern und den personenbezogenen Dienstleistern herausgestellt. 40,3 Prozent aller Befragten erwarten eine erhöhte Nachfrage nach ihren Produkten.
Aufgrund gut gefüllter Auftragsbücher ist die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage entsprechend hoch. So beurteilen 92 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“, was einer Steigerung von knapp acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz der für das Handwerk üblicherweise schlechter ausfallenden Wintermonate war es für 76,1 Prozent der Befragten möglich, ihre Umsätze mindestens konstant zu halten. Mehr als ein Drittel der gewerblichen Zulieferer (zum Beispiel: Metallbauer, Gebäudereiniger und Informationstechniker) konnten ihre Umsätze sogar erhöhen. Mit einem weiteren Anstieg der Umsätze rechnen 41,3 Prozent der befragten pfälzischen Handwerksbetriebe.
Saisonal bedingte Entlassungen mussten nur von wenigen Betrieben vorgenommen werden. Unter Berücksichtigung der hohen Auftragsreichweite sehen 16,9 Prozent der Betriebsinhaber die dringende Notwendigkeit von Personalaufstockungen, was zu einer weiteren Verschärfung der Verhältnisse auf dem Fachkräftearbeitsmarkt führen dürfte. Das Thema der steigenden Einkaufspreise belastet die Handwerker auch weiterhin. Über die Hälfte der Betriebe konstatieren erhöhte Rohstoff- und Materialpreise. 43,3 Prozent aller Befragten erwarten auch zukünftig weitere Preisanstiege. Ein Viertel der Betriebe gaben an, ihre Preise entsprechend anpassen zu wollen. Insgesamt 94,4 Prozent der pfälzischen Handwerksbetriebe schätzen die weitere Konjunkturentwicklung mindestens zufriedenstellend
ein. Über die Hälfte der einzelnen Berufsgruppen rechnet sogar mit guten Aussichten.
Diese optimistische Einschätzung verdeutlicht sich auch im erstmals errechneten Geschäftsklimaindex, der die aktuelle und zukünftige Einschätzung zur Geschäftslage mit einem Wert auf einer Skala von Null bis 200 Punkten ausdrückt. Mit 151 Zählern liegt der Geschäftsklimaindex im Frühjahr 2017 weit über dem Durchschnitt. Und das Handwerk sieht sich weiterhin eindeutig in einem Wirtschaftshoch.