Ingelheim – Drei 12jährige Schülerinnen einer 6. Klasse des Sebastian-Münster-Gymnasiums (SMG) untersuchten im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht-Schüler experimentieren“ die Schulwege ihrer Mitschüler.
Nina Brückner, Elisabeth Meudt und Valentina Zinsmeister präsentierten nun stolz die Ergebnisse ihrer Studie Bürgermeisterin Eveline Breyer, dem Leiter des Ordnungsamts Bernd Velten und dem Fahrradbeauftragten Erich Dahlheimer und hatten etliche Anliegen an die Verantwortlichen.
Ihr Ziel war, herauszufinden, ob wirklich so viele „Elterntaxen“ täglich die Straßen rund um die Schule verstopfen, wie sie es empfinden. Und welche Alternativen es für die Bring-Schüler geben könnte, die umweltbewusst und gesund seien.
Zunächst haben sie unter allen Schülern der 5. Bis 10. Klassen eine Umfrage gemacht, wie sie zur Schule kommen. Immerhin 822 Schüler antworteten den jungen Statistikerinnen: 327 Schüler kommen meistens mit dem Fahrrad, 191 mit dem Bus, 111 mit dem Zug, 86 mit dem Auto, 82 zu Fuß und 25 mit dem Mofa. Die Zahlen der fahrradfahrenden Kinder sind im Vergleich zum landesweiten Durchschnitt enorm hoch und die der Autos enorm niedrig. Das bezeichnen die jungen Damen als „Top“.
Dennoch ist es ihnen ein Anliegen, auch über den Wettbewerb hinaus, ihre Mitschüler zu mehr Radfahren zu bewegen.
Allerdings setzt das einen Wohnort voraus, der nah genug ist, um täglich radeln zu können. Das war ihre zweite Untersuchung: auf einer Landkarte vermerkten sie mit farbigen Entfernungspunkten, wo die Schüler wohnen. Dass Kinder aus Wöllstein oder Essenheim nicht mit dem Rad kommen können, leuchtet ein, aber die Mädchen identifizierten auffallend viele Auto-Bring-Schüler beispielsweise aus Gau-Algesheim. Es gäbe einen so schönen Radweg, allerdings ist er nicht beleuchtet und das mache den Mädchen und deren Eltern im Winter bei Dunkelheit Angst.
Ein „Flop“. Genauso wie der nicht mehr befahrbare Radweg nach Heidesheim. Doch hier konnte Erich Dahlheimer den Schülerinnen gleich gute Nachrichten bringen: der Radweg wird spätestens im nächsten Jahr als Pendlerradweg komplett saniert. „Top“ freuen sie sich.
Sie hatten noch weitere Anliegen an Bürgermeisterin Eveline Breyer: Einige Buslinien führen zu so unglücklichen Zeiten, dass die Schüler immer lange Wartezeiten haben. Und sie beklagen sich über die Unfreundlichkeit und ruppige Fahrweise („puffpuffpeng“) mancher Busfahrer. Sie appellierten an die Bürgermeisterin, die Busfahrer, die sicherlich einen stressigen Beruf haben und nicht hoch geachtet werden, Anerkennung und Wertschätzung zukommen zu lassen. In diesem Punkt konnte Eveline Breyer mitteilen, dass alle Busfahrer im Mai ins Rathaus eingeladen seien und sie versprach, diese Aspekte auf alle Fälle anzusprechen.
Eveline Breyer, Bernd Velten und Erich Dahlheimer waren vom Engagement der jungen Forscherinnen so begeistert, dass sie Folgetermine verschoben, um die Ergebnisse ihrer Studie so genau wie möglich kennenzulernen.