Darmstadt – Die Wissenschaftsstadt Darmstadt arbeitet weiter daran, dem Sportverein Darmstadt 98 auch in der kommenden Saison das Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor als Spielstätte für die erste Fußballmannschaft zu sichern. Dies war auch in der Vergangenheit so – bislang haben die Stadt und ihre Tochtergesellschaft DSG gemeinsam mit dem SV Darmstadt 98 stets die Bundesligatauglichkeit des Böllenfalltorstadions garantiert. Diesbezüglich werden fortlaufend Abstimmungsgespräche zwischen Stadt und SV Darmstadt 98 sowohl auf operativer Ebene als auch zwischen dem Präsidenten des Vereins und dem Oberbürgermeister, Jochen Partsch, geführt.
Auf die nun von der DFL im Zusammenhang mit der Lizenzvergabe ausgesprochene Auflage, auch die Gegentribüne des Böllenfalltorstadions überdachen zu lassen, hat man sich entsprechend vorbereitet. In Übereinstimmung mit dem Verein hat die Stadt deshalb ein Gutachten in Auftrag gegeben, inwieweit die geforderte Überdachung technisch machbar ist. Nach ersten Erkenntnissen kann die Überdachung der Gegentribüne wie gefordert ermöglicht werden, allerdings in einem bautechnisch sehr aufwendigen und teuren Verfahren. Dies würde den Abbruch der derzeitigen Gegengeraden und den Neubau dieser Zuschauerplätze erfordern – mit allen Konsequenzen: finanziellen, baurechtlichen sowie strategischen, was die Standortfrage angeht. Daher ist diese DFL-Auflage die denkbar härteste.
Unabhängig von der aktuellen Lizenzierungsfrage laufen zwei weitere Prüfungen zur künftigen Spielstätte des Sportvereins Darmstadt 98. Zum einen wird in juristischer Hinsicht geklärt, ob aufgrund der jüngst geänderten Sportstätten-Lärmschutzverordnung das Böllenfalltorstadion überhaupt als dauerhafter Standort für den Profifußball in Darmstadt in Frage kommt. Zum anderen war im Winter das Büro Albert Speer und Partner in Frankfurt beauftragt worden, vier Alternativstandorte auf ihre Tauglichkeit zu prüfen; Ergebnisse erwartet die Stadt wie angekündigt Ende Mai / Anfang Juni dieses Jahres.
Der Sportverein Darmstadt 98 hat angekündigt, Widerspruch gegen die DFL-Auflagen einzulegen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstützt diesen Schritt – mit dem Ziel, dass sich dadurch Gesprächs- und Verhandlungsoptionen ergeben, die zu einem für alle zufriedenstellenden Ergebnis führen.