Wiesbaden – Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen haben 2015 in Deutschland rund 12,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Das waren 1,3 % mehr als 2014, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mit. Gleichzeitig stieg die Zahl des in diesen Einrichtungen eingesetzten Personals für Forschung und Entwicklung in Vollzeitäquivalenten um 0,7 % auf 101.717 Personen. Darunter entfielen 54.011 Vollzeitäquivalente auf wissenschaftliches Personal, davon waren knapp ein Drittel (32,4 %) weiblich (17.475).
Fast die Hälfte (44,9 %) der Ausgaben für außeruniversitäre Forschung wurde mit 5,6 Milliarden Euro im Bereich der Naturwissenschaften getätigt. Etwas mehr als ein Viertel (27,4 %) entfiel mit 3,4 Milliarden Euro auf die Ingenieurwissenschaften. Weitere 1,3 Milliarden Euro (10,2 %) der Forschungsausgaben flossen in die Humanmedizin, 0,8 Milliarden Euro (6,7 %) in die Geisteswissenschaften, 0,8 Milliarden Euro (6,2 %) in die Sozialwissenschaften und 0,6 Milliarden Euro (4,6 %) in die agrarwissenschaftliche Forschung.
Zu den außeruniversitären Forschungseinrichtungen gehören Einrichtungen von Bund, Ländern und Gemeinden sowie öffentlich geförderte private Einrichtungen ohne Erwerbszweck. Auf die gemeinsam von Bund und Ländern geförderten privaten Forschungseinrichtungen entfielen 2015 mit rund 9,5 Milliarden Euro mehr als drei Viertel (76,4 %) der gesamten außeruniversitären Forschungsausgaben. Davon gaben die Helmholtz-Zentren 4,2 Milliarden Euro, die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft 2,1 Milliarden Euro, die Institute der Max-Planck-Gesellschaft 1,8 Milliarden Euro und die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft 1,3 Milliarden Euro aus. Auf die Akademien der Wissenschaften entfielen rund 0,1 Milliarden Euro.
Die Forschungseinrichtungen von Bund, Ländern und Gemeinden hatten mit 1,3 Milliarden Euro einen Anteil von 10,0 % an den gesamten Forschungsausgaben der außeruniversitären Einrichtungen für Forschung und Entwicklung. Sonstige öffentlich geförderte Forschungseinrichtungen, einschließlich der wissenschaftlichen Bibliotheken und Museen, gaben 2015 zusammen 1,7 Milliarden Euro (13,5 %) für Forschung und Entwicklung aus.
Nach vorläufigen Berechnungen hatten die außeruniversitären Forschungseinrichtungen 2015 einen Anteil von 13,8 % an den gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland. Auf die Hochschulen entfielen 17,0 %. Der größte Teil (69,2 %) der Forschungs- und Entwicklungsleistungen wurde vom Wirtschaftssektor erbracht. Insgesamt wurden in den drei Sektoren 2015 nach vorläufigen Berechnungen 90,3 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Dies entsprach einem Anteil von 2,98 % am Bruttoinlandsprodukt. In der Wachstumsstrategie für die Europäische Union „Europa 2020“ wurde ein Anteil von 3 % am Bruttoinlandsprodukt als Ziel für das Jahr 2020 formuliert.