Landau – Oberbürgermeister Thomas Hirsch hat sich vor Ort über Frostschäden in den Weinbergen und Feldern in Landau und den Stadtdörfern informiert. Unter anderem besuchte der Stadtchef das Weingut Rothmeier in Mörlheim und ließ sich vom erfolgreichen Jungwinzer Ben Rothmeier die aktuelle Situation nach den Nachtfrösten in der vergangenen Woche schildern.
Rund 20 Prozent der Rebstöcke seien ersten Einschätzungen nach in Mitleidenschaft gezogen worden, so Rothmeiers vorläufige Bilanz. Insgesamt bewirtschaftet das Mörlheimer Weingut 15 Hektar Rebfläche. Das endgültige Ausmaß der Schäden könne erst nach den so genannten „Eisheiligen“ im Mai bemessen werde, erläutert der Jungwinzer. „Bis dahin heißt es weiter Daumen drücken“, so Rothmeier. Er betont aber auch, dass es sich bei Wein um ein Naturprodukt handele und das jährliche Hoffen und Bangen daher Teil der Arbeit eines jeden Winzers sei. „Ich kann das Wetter nicht ändern, ich muss es so nehmen, wie es kommt“, bekräftigt Rothmeier. Maßnahmen, um die Reben vor nächtlichem Frost zu schützen, seien nicht erfolgsversprechend.
Die aktuelle, schwierige Situation der Wein- und Landwirtschaft erfülle ihn mit Sorge, erklärt Oberbürgermeister Hirsch. „Der nächtliche Frost gepaart mit vergleichweise milden Tagestemperaturen, die die Weinreben und das Obst und Gemüse bereits sprießen lassen, stellt die Winzer und Landwirte vor große Herausforderungen. Weinbau und Landwirtschaft sind für unsere Stadt und deren Stadtdörfer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und von großer Bedeutung. Ich hoffe daher, dass unsere Betriebe glimpflich davonkommen und die nächtlichen Temperaturen bald wieder steigen.“
Darüber hinaus gelte es, der Bevölkerung die Belange der Winzer und Landwirte nahezubringen, so der Oberbürgermeister. Die Arbeit im Wingert oder auf dem Feld sei hart und, wie aktuell leider wieder einmal deutlich werde, den Launen der Natur unterworfen. Eine „Geiz ist geil“-Mentalität beim Kauf von wein- oder landwirtschaftlichen Produkten sei daher nicht angebracht und Verbraucherinnen und Verbraucher müssten entsprechend sensibilisiert werden.