Landau – Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron und Beigeordneter Rudi Klemm haben sich zu einem gemeinsamen Austausch mit Barbara Weyrauch und Jürgen Leonhard von der Initiativgruppe „Fairtrade-Stadt Landau“ getroffen. Ziel war es, das weitere Vorgehen auf dem Weg zur Verleihung des Fairtrade-Siegels an die Stadt Landau abzustimmen.
Die Beteiligten zeigen sich zufrieden mit dem Ausgang des Gesprächs. „Wir sind auf einem guten Weg, Landau im dritten Anlauf nun zu einer Fairtrade-Stadt werden zu lassen“, fasst Oberbürgermeister Hirsch zusammen. „Wir haben uns darauf verständigt, in die Juni-Sitzung des Stadtrats eine entsprechende Vorlage der Verwaltung einzubringen, die vorschlägt, den Titel Fairtrade-Stadt anzustreben.“ Ein positiver Beschluss des Stadtrats ist eines der fünf Kriterien, die für die Verleihung des Fairtrade-Siegels erfüllt sein müssen. Der Beschluss ist mit einer Selbstverpflichtung verbunden, dass bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt werden muss. Weiter ist künftig in den Büros der Mitglieder des Stadtvorstands ein weiteres fair gehandeltes Produkt neben Kaffee, wie etwa Zucker oder Kekse, zu verwenden. Der Stadtvorstand hat zugesagt, diese Vorgaben zu erfüllen.
Drei weitere Kriterien konnten dank der engagierten Arbeit der Initiativgruppe bereits erfüllt werden. Es wurde eine Steuerungsgruppe gebildet, ausgewählte Landauer Geschäfte sowie Cafés und Restaurants bieten künftig mindestens zwei Fairtrade-Produkte an und ausgewählte öffentliche Einrichtungen, darunter Schulen und Kirchen, verwenden Fairtrade-Produkte und machen entsprechende Bildungsangebote. Das fünfte Kriterium besagt, dass die örtlichen Medien mindestens viermal im Jahr über die Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt berichten. Stadtvorstand und Initiativgruppe sind zuversichtlich, dass auch dieses Kriterium erfüllt wird.
Bürgermeister Dr. Ingenthron spricht den Mitgliedern der Initiativgruppe, zu der der Trägerverein des Landauer Weltladens, die protestantische Stiftskirchengemeinde, die katholische Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, die Unternehmensgruppe Kissel und die Lokale Agenda Landau gehören, seinen Dank aus. Als Stadtratsmitglied hatte Dr. Ingenthron zweimal einen Antrag auf Landaus Bewerbung um das Fairtrade-Siegel gestellt. Beim ersten Mal fand dieser Vorstoß keine politische Mehrheit, beim zweiten Mal konnten Finanzierungsfragen nicht abschließend geklärt werden. Um das Projekt nun zur Entscheidungsreife zu bringen, hatten er und Beigeordneter Klemm in den vergangenen Monaten intensiv an den Vorbereitungen mitgewirkt „Dahinter steht eine breit getragene Initiative, die eines eint: den Wunsch und den Willen nach mehr sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit bei der Herstellung und dem Handel von Waren. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich Landau dieses Mal mit Erfolg auf den Weg zur Fairtrade-Stadt macht.“
Bei der Stadtverwaltung wird das Projekt „Fairtrade-Stadt“ federführend durch die beim Umweltamt angesiedelte Lokale Agenda betreut. Umweltdezernent Rudi Klemm begüßt, dass die Initiative den Rückhalt lokaler Institutionen, Organisationen und Unternehmen hat. „Auf diese Weise ist das Projekt mitten in der Gesellschaft verankert, was natürlich die Erfolgschancen erhöht. Ich würde mir wünschen, dass unsere Initiative das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für die Produktion und den Kauf fair gehandelter Produkte stärkt und die schon in Landau vorhandenen Anstrengungen und Aktivitäten in Sachen fair gehandelter Produkte beflügelt werden.“