Berlin, Brüssel – Deutschland setzt ab Mai 2016 die neue EU-Richtlinie für Tabakwaren um. Dabei geht es nicht nur um Schockbilder. Es soll auch am Geschmack gedreht werden. Fragt man einen aktiven Raucher, so geben sich die Meisten entspannt und unbelehrbar. Die bisherigen Hinweise auf dem Packungen haben keine echte Abschreckung bewirkt. Das soll sich nun nach dem Willen der EU-Politiker drastisch ändern.
Etwas 2/3 der Oberfläche einer Zigarettenpackung müssen demnach mit deutlich sichtbaren Hinweisen und Schockbildern belegt werden. Da werden dann verfaulte Zahnstümpfe, Raucherlungen und verfaulte Beine dem potentiellen Raucher jeden Tag entgegenspringen.
Weg mit den Aromen – Hin zu hartem Tabakgeschmack
Doch auch das reicht den Gesetzesgebern noch nicht aus. Sie wollen vor allen Dingen die Aromen aus den Zigaretten verbannen. Damit wird das Rauchen für Viele zur Qual werden. Denn es sind gearde die Aromen, die es dem Raucher bisher leicht nachen seiner Sucht nachzugeben.
Elemente die den Konsumenten in die Irre führen sind ab der Umsetzung genauso verboten wie kleine Verpackungen für bestimmte Sorten. Die EU verlangt weiter ein fälschungssicheres Merkmal auf den Packungen.
Eine Gnadenfrist von einem Jahr
Ab Mai 2016 beginnt dann das Verbot für Zigaretten und Drehtabake mit Aromen. Die ebenfalls beliebten Mentholzigaretten bekommen noch eine Übergangsfrist bis zum endgültigen Verbot. Zigaretten die bis zum Stichtag im Mai 2016 noch produziert wurden dürfen noch ein Jahr lang verkauft werden. Die Ausweichzigarette, die sog. E-Zigarette ist von dem Verbot ebenfalls betroffen und soll vom Markt genommen werden.
Die Quote bei Jugendlichen und die Anzahl der Toten soll drastisch gesenkt werden
Die Politiker haben vor allen Dingen die Senkung der Raucherquote bei Jugendlichen im Blick. In Deutschland sterben laut Statistik über 100.000 Menschen direkt im Zusammenhang mit Rauchen. Die Kosten lägen bei fast 80 Mrd. Euro im Jahr. Die Industrie versucht derzeitig mit allen Mitteln die Frist zu verlängern. Eine Umstellung der Abläufe und die Umsetzung der Vorgaben sei bis Mai 2016 nicht zu schaffen.
Neues Zulassungsverfahren erschwert Markteinführungen
Neue Zigarettenmarken können nach Inkrafttreten der neuen Regelung nicht wie bisher einfach auf den Markt gebracht werden. Hier wird ein entsprechendes Zulassungsverfahren vorgeschaltet. Damit haben nur noch Produkte eine Chance, die das Zulassungsverfahren bestehen.
Bulgarien und Deutschland sind bei der Umsetzung des Tabakwerbeverbots die Schlusslichter in Europa.