Heppenheim – Für Schülerinnen und Schüler aus vier Klassen von Schulen in der Gemeinde Lautertal war es eine willkommene Abwechslung, im Rahmen des Projekts „Barrieredetektive“ den Klassenraum mit dem Ratssaal in ihrem Rathaus tauschen zu können. Dem Anlass entsprechend- es ging um die möglichst barrierefreie Gestaltung ihrer Heimatgemeinde- ließ es sich Bürgermeister Jürgen Kaltwasser nicht nehmen, den Nachwuchs aus der Felsenmeerschule Reichenbach, der Grundschule Elmshausen und der Mittelpunktschule Gadernheim persönlich willkommen zu heißen. Begrüßen konnte er auch die Rektorinnen Simone Kurt und Claudia Sudheimer, den Rektor Alwin Zeiß sowie Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schulen.
Albrecht Kaffenberger, Vorsitzender des Lautertaler Seniorenbeirats, und Nikolaus Teves, Vorsitzender des Seniorenbeirats im Kreis, dankten den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern für ihr großartiges Engagement und ganz besonders den Kindern für ihr ideenreiches Vorgehen und die professionelle Präsentation der Ergebnisse.
Mit dem Ziel, Barrieren für alle Generationen erkennbar zu machen und danach Mittel für deren Beseitigung zu finden, war man auf verschiedenen Wegen durch die Heimatgemeinde gelaufen, hatte viele Hemmnisse und Hindernisse im Bild festgehalten, um sie dann mit verschiedenen Medien zu präsentieren: in Plakatform, als Power Point-Präsentation und auf einer Pinnwand.
Häufig wurde bemerkt, dass Autofahrer auf Bürgersteigen so parken, dass Menschen mit Rollator, Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen gefährliche und manchmal sehr mühevolle Ausweichmanöver starten müssen. Es ging außerdem um fehlende Zebrastreifen und Verkehrsspiegel, Split auf Bürgersteigen, schlechte Straßenzustände, Pfützen, die bei Rollstuhlfahrern zu nassen Händen führen, fehlende Behindertenparkplätze am Felsenmeer, Türschwellen an öffentlichen Zugängen, hinderliche Müllsäcke, ungeschnittene Hecken, die den ohnehin knappen Bürgersteig noch mehr einengen, Treppen an Geschäften und Notausgänge über Treppen.
Nur an Eisdielen herrscht offensichtlich kein Mangel, wie auf Nachfrage bestätigt wurde. Bürgermeister Kaltwasser und Nikolaus Teves waren sich einig, dass man nicht alle Barrieren unmittelbar beseitigen kann und dafür etliche Vorarbeiten notwendig sind. Auch die Kinder zeigten dafür Verständnis, wie Gespräche beim anschließenden Umtrunk bei Sprudel und Apfelsaft zeigten. Für Belohnungen sorgte Torsten Bitsch als Vertreter der Sparkasse Bensheim, der jeder beteiligten Schule eine finanzielle Unterstützung für ihre weitere Projektarbeit überreichte. Die Ergebnisse des Projekts „Barrieredetektive“ sind im Rathaus Lautertal, Nibelungenstr. 280 ausgestellt.